Team jameda
Jeder Zahn hat eine oder mehrere Wurzeln. Jede Wurzel hat einen oder auch mehrere Kanäle. In diesen dünnen und verzweigten Kanälen befinden sich Nerven und Blutgefäße.
Dieses System aus Nerven und Blutgefäßen kann sich entzünden und daraufhin absterben.
Im Röntgenbild ist eine Wurzelentzündung erst zu sehen, wenn sich bereits der Knochen verändert hat. Selten bedarf es sogar eines 3D-Röntgenbildes (DVT), um den Zahn zu lokalisieren, von dem der oft sehr heftige Schmerz ausgeht.
Die häufigsten Ursachen einer Wurzelentzündung sind eine tiefe Karies oder ein Zahnunfall.
Auch Jahre nach einer korrekten Füllungstherapie (Füllung nah am Nerv) oder Jahre nach einem Unfall kann sich „aus heiterem Himmel“ die Wurzel entzünden. Eine Wurzelbehandlung ist dann unvermeidbar.
Vermeiden lässt sich Karies durch die Kombination aus guter Mundhygiene – auch der Zahnzwischenräume – und zucker- und säurearme Ernährung.
Wird eine Karies frühzeitig erkannt (oft nur durch Röntgenbilder) und behandelt, ist das Risiko einer Wurzelentzündung gering. Dazu ist zwei Mal jährlich eine Kontrolle beim Zahnarzt, Professionelle Zahnreinigung (zwei bis vier Mal im Jahr) und regelmäßige Röntgenkontrolle (ungefähr alle zwei Jahre) nötig.
Ein verbreiteter Irrglaube ist, Karies täte weh. Sie verursacht aber erst sehr spät Schmerzen. Häufig erst, wenn schon eine Nervenentzündung, ein abgestorbener Zahnnerv, vorliegt. Oder wenn die Entzündung schon in den darunterliegenden Knochen gewandert ist und dann eine Fistel oder einen eitrigen Abszess verursacht.
Auch ein schon wurzelbehandelter Zahn kann sich entzünden, wenn noch Bakterien im komplizierten Wurzelkanalsystem vorhanden sind. Dann hilft eine Erneuerung der Wurzelbehandlung deutlich besser als die häufig durchgeführte chirurgische Entfernung der Wurzelspitzen.
Ein sorgfältig mit viel Zeit behandelter Zahn kann oft lebenslang erhalten bleiben. Es ist empfehlenswert dafür ein OP-Mikroskop, moderne rotierende Feilen, desinfizierende Spüllösung, bakteriendichte Wurzelfüllung und Füllung zu verwenden.
Ein Zahn, der auf diese Weise gepflegt wird, stellt auch keine Gefahr für die Gesundheit im Sinne einer Herderkrankung dar. Häufig benötigen wurzelbehandelte Zähne noch eine Krone, vor allem, wenn viel Zahnsubstanz fehlt. Sie drohen sonst auseinanderzubrechen und sind dann nicht mehr zu erhalten.
Auch Milchzahnwurzeln können sich aus den oben genannten Gründen entzünden. Die Substanz der Milchzähne ist weicher, der Zahnnerv ausgedehnter und dadurch näher an der Zahnoberfläche. Karies dringt schneller in die Tiefe und erreicht den Nerv sehr schnell. Eine Wurzelbehandlung der sehr stark gekrümmten und filigranen Milchzahnwurzeln der Seitenzähne ist technisch oft schwierig. Aber auch, weil die Geduld der meisten Kinder überstrapaziert wird.
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