Artikel 04/04/2017

Wurzelbehandlung: Ja oder Nein?

Dr. med. dent. Karsten Ringleb Zahnarzt
Dr. med. dent. Karsten Ringleb
Zahnarzt
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Viele Patienten stellen sich die Frage: ‘Wurzelbehandlung - Ja oder Nein?’ Meine Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Wenn ein Zahn erhaltungswürdig ist und die Zahnsubstanz es erlaubt, dann ist eine Wurzelbehandlung zu empfehlen.

Worauf kommt es bei einer Wurzelbehandlung an?

Diese Antwort basiert immer auf mehreren Faktoren und zuvor geprüften und mit dem Patienten ausführlich besprochenen Details.

Die meisten Patienten sind wegen Zahnschmerzen in der Praxis. So wird aus dem ersten Besuch beim Zahnarzt oft ein Termin, bei dem der Grund des Schmerzes durch ein Röntgenbild sichtbar wird.

Wie entsteht der Schmerz?

Entweder handelt es sich um einen bisher unauffälligen Zahn, der sich an der Wurzel oder am Nerv im Zahninneren entzündet hat, oder aber um Zähne, die bereits vor einiger Zeit mit einer Wurzelbehandlung gerettet wurden und nun wieder Probleme machen. Zwischen den Behandlungen können Monate oder Jahre liegen.

Entweder wurde in solchen Fällen eine Wurzelkanalbehandlung nicht sorgfältig und sauber durchgeführt oder aber der Zahn hat unbemerkt einen Schaden erlitten, durch den Bakterien eingedrungen sind. So können verschiedene Ereignisse zu einer Wurzelbehandlung führen.

Egal was bei Ihnen der Fall ist, hier besteht Handlungsbedarf! Hinzu kommt, dass durch die Schmerzen eine gewisse Eile geboten ist. Oft kann der Zahnarzt eine erste Schmerzversorgung anbieten und muss dann in einem zweiten längeren Termin eine umfangreiche Wurzelbehandlung durchführen.

Als Patient sehen Sie sich in diesem Moment mit einer zusätzlichen Kostenbelastung betroffen und müssen abwägen, ob die Wurzelbehandlung sinnvoll ist oder nicht. Gerade dann, wenn die Wurzelbehandlung von einem Spezialisten unter Nutzung eines Mikroskops und spezieller Instrumente durchgeführt wird, kann es zu Kosten kommen, die nicht von der Kasse getragen werden.

Was ist die Alternative zur Wurzelbehandlung?

Unter all diesen Kosten-Aspekten sollte dem Patient aber immer klar sein, dass der Verlust des Zahnes, also die Alternative ‘Zahnziehen’, am Ende teurer ist, wenn die Lücke geschlossen werden soll.

Hier muss dann ein Implantat gesetzt werden, unter Umständen nach einem Knochenaufbau. Der Patient braucht außerdem eine Zahnkrone oder eine Brücke, um die Lücke schließen.

Welche Risiken gibt es bei einer Wurzelbehandlung?

Manche Patienten haben auch Bedenken, dass eine Wurzelbehandlung schädlich sein soll. Das kann ich mit Bestimmtheit verneinen, wenn Sie sich in die Behandlung eines erfahrenen Zahnarztes begeben, der mit modernen medizinischen Instrumenten und im besten Fall mit Unterstützung eines Mikroskops arbeitet.

Natürlich gibt es immer Risiken bei medizinischen Eingriffen. Darunter das Risiko, dass eine Wurzelbehandlung nicht richtig oder zielführend erfolgt, was bei spezialisierten Endodontologen allerdings geringer ausfällt.

Ist also ein Zahn erhaltungswürdig und sieht der Zahnarzt eine Chance, Ihren Zahn durch eine Wurzelbehandlung oder Wurzelspitzenresektion zu retten, dann sollten Sie auf die Erfahrung und das Fachwissen vertrauen. Denn es gibt nichts, was einen echten Zahn ersetzen kann. Die Alternative, den Zahn zu ziehen, ist also keine wirkliche Alternative!

Schmerzfreie Behandlung

Außerdem müssen Sie keine Angst vor einer Wurzelbehandlung haben. Durch lokale Betäubung spüren Sie keinen Schmerz, da der Schmerz bereitende Nerv bereits tot ist. Eine tiefe Karies ist um einiges schmerzvoller. Ich erlebe regelmäßig Patienten, die bei einer Wurzelbehandlung sogar einschlafen, da das einzig anstrengende an dieser Behandlung die oft lange Behandlungszeit ist, in der Sie als Patient mit offenem Mund auf dem Behandlungsstuhl liegen müssen.

Haben Sie keine Angst und entscheiden Sie sich für eine Wurzelbehandlung, Ihr Zahnarzt berät Sie gern!

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