Artikel 29/07/2009

Wirksame Hilfe bei Damenbart

Team jameda
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Zu starke Gesichtsbehaarung kann jetzt weg-gecremt werden!
Etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen in Deutschland sind mehr oder minder stark von unerwünschter Gesichtsbehaarung betroffen und nehmen häufig schmerzhafte und kostenintensive Methoden im Kampf gegen die lästigen Haare in Kauf. Denn Leben mit dem Damenbart – das bedeutet, ständig den Blicken anderer ausgesetzt zu sein oder üble Scherze ertragen zu müssen. Die psychische Belastung der betroffenen Frauen ist groß und doch selbst ihrem Arzt gegenüber sprechen viele Frauen das Problem nicht von sich aus an – doch der könnte helfen: Seit einiger Zeit hat sich in der Praxis eine Creme mit dem Wirkstoff Eflornithin bewährt. Bei regelmäßiger Anwendung hemmt die Creme das Haarwachstum ohne selbst in den Hormonhaushalt einzugreifen, und bringt den Betroffenen echte Erleichterung. Die Creme ist einfach anzuwenden, gut verträglich und wird in der Regel vom Hautarzt verschrieben.

Haar ist nicht gleich Haar
Vellus- oder Wollhaare bilden unsere Körperbehaarung bis zur Pubertät. Diese feinen Härchen werden am Körper bei Männern ab der Pubertät zu etwa 90% schrittweise in die stärkeren Terminalhaare umgewandelt. Bei Frauen jedoch sind dies nur ca. 35%. Bei den hellhaarigen Nordeuropäerinnen ist dieser Flaum in der Regel meist pigmentfrei und fällt daher nicht störend auf – wird sogar manchmal liebevoll als „Pfirsichhaut“ bezeichnet. Bei Südländerinnen (z. B. Griechinnen, Türkinnen, Perserinnen) sieht das allerdings anders aus: Die Härchen an den Wangen und an der Oberlippe sind oft dunkel pigmentiert und hinterlassen bei den Betroffenen den Eindruck eines Bartes. Diese Form von Damenbart ist anlagebedingt und kann daher auch nicht ursächlich behandelt werden. Tritt bei Frauen am Körper eine über dieses Maß hinaus gehende Umwandelung in Terminalhaare auf, spricht man je nach Art der vermehrten Behaarung von Hypertrichose oder Hirsutismus.

Hirsutismus – was ist das?
Mit Einsetzten der Pubertät produziert der weibliche Körper stets auch männliche Geschlechtshormone (Androgene) – allerdings nur in geringen Mengen. Dies ist völlig normal. Überwiegt der Anteil der Androgene im Körper einer Frau, kommt es häufig zu einer Behaarung, die in Stärke und Verteilung typisch männlich ist – der Mediziner spricht dann von Hirsutismus. Ein Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen kann z.B. durch Erkrankungen entstehen, bei denen der Eierstock (z.B. Polyzystisches Ovarsyndrom) oder die Nebenniere (Adrenogenitales Syndrom) vermehrt Androgene bilden. Aber auch die Einnahme von Medi-kamenten wie Cortison kann das hormonelle Gleichgewicht stören. Ob eine Patientin anlage- oder krankheitsbedingt an einer vermehrten Körperbehaarung leidet, kann nur der Arzt feststellen – eine medizinische Abklärung der Ursachen ist aber auf jeden Fall ratsam. 5 bis 10% der Frauen in Deutschland sind von Hirsutismus betroffen und die psychische Belastung der Betroffenen ist oft so groß, dass die abnorme Gesichtsbehaarung sogar als Krankheit gilt.

Was kann ich dagegen tun?
Viele Mädchen zupfen, wachsen, rasieren und epilieren. Die Methoden sind für die Betroffenen oft schmerzhaft und führen leider nicht dauerhaft zum gewünschten Ergebnis. Häufig bleibt ein Bartschatten zurück, der – ohne echten Erfolg – überschminkt werden muss. Zunehmender Beliebtheit erfreut sich die Laserbehandlung. Bei dieser Methode wird die Haarwurzel geschädigt, nach einigen Sitzungen stirbt sie ab. Nachteil: Lasern funktioniert nicht bei hellen oder weißen Haaren. Der Wirkstoff Eflornithin hingegen spricht aufgrund seiner Wirkweise bei allen Haartypen an. Es handelt sich hierbei um einen nicht-hormonellen Stoff, der ein wichtiges Enzym bei der Haarentwicklung hemmt. Im Gegensatz zu einer Enthaarungscreme wird nicht das Haar selbst zerstört, sondern es wird ihm die Wachstumsgrundlage entzogen, dadurch wachsen die Haare viel langsamer nach.

Wichtig ist die regelmäßige Anwendung
Morgens und abends auf die betreffenden Hautstellen aufgetragen, stellt sich ein deutlich sichtbarer Erfolg nach etwa sechs bis acht Wochen ein. Zusätzliche Enthaarungsmethoden werden durch die Anwendung deutlich seltener notwendig. Die gute Verträglichkeit von Eflornithin konnte in groß angelegten Studien nachgewiesen werden und so wird die Creme seit einiger Zeit erfolgreich zur Behandlung von Hirsutismus und Gesichtshypertrichose in Deutschland eingesetzt. Die Creme ist verschreibungspflichtig – und bei einem diagnostizierten Hirsutismus auch erstattungsfähig: Bei Mädchen, die unter Hirsutismus leiden, übernimmt in vielen Fällen die Krankenkasse diese Kosten. Als Nebenwirkung kann es zu Bildung Akne-artiger Pickel an den behandelten Stellen kommen, darüber hinaus können Hautirritationen auftreten, die z. T. auch durch die parallel durchgeführten Haar-Entfernungsprozeduren entstehen können. Bei überdurchschnittlich starker Gesichtsbehaarung sollte neben der reinen Symptombekämpfung aber auch immer eine Abklärung der Ursache erfolgen – denn in einigen Fällen kann ein Hirsutismus als Folge ernsthafter Grunderkrankungen, z. B. Tumoren in den Nebennieren oder den Eierstöcken, auftreten.

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