Team jameda
Verdickte, gelbe Fußnägel, die ständig splittern? Wie man dem unschönen und hartnäckigen Nagelpilz mit Geduld und Gründlichkeit zu Leibe rückt, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.
Nagelpilz (Onychomykose) ist eine Infektion des Nagels, meist mit Fadenpilzen (Dermatophyten), selten mit Hefe- oder Schimmelpilzen. Fußnägel sind häufiger davon betroffen als die Fingernägel, da Pilze besonders gut in feucht-warmem Klima wachsen. Der PilzGel zerstört die Nagelsubstanz, so dass der Nagel brüchig wird. Oft verdickt sich der Nagel, seine Oberfläche wird rau, es entstehen weiße, gelbe oder bräunliche Flecken. Abzugrenzen ist eine Nagelpilzinfektion von anderen Erkrankungen, die ähnliche Symptome zeigen wie z. B. Schuppenflechte. Auch bei Ekzemerkrankungen, Nierenstörungen und Arteriosklerose können sich Nägel in ähnlicher Weise verändern.
Normalerweise schützt die körpereigene Hautflora und eine widerstandsfähige, geschlossene Oberfläche Haut und Nägel gut vor Keimen. Ist die Haut jedoch verletzt z. B. durch Druckstellen oder Risse, können Erreger eindringen. Auch vom Wasser aufgeweichte Nägel, wie es z. B. im Schwimmbad oder in der Sauna geschieht, sind anfällig. Eine schlechte Fußhygiene und übermäßiges Schwitzen fördert ein feucht-warmes Klima und ist für das Pilzwachstum ideal. Oft entwickelt sich ein Nagelpilz aus einem schon bestehenden Fußpilz heraus. Eine geschwächte Immunabwehr oder Durchblutungsstörungen, beispielsweise als Folge von Diabetes oder zu engem Schuhwerk, begünstigen Nagelpilz. Meist breitet sich Nagelpilz von der offenen Nagelseite her aus, die Erreger können aber auch über den Nagelfalz oder über das Nagelbett in den Nagel eindringen.
Die Behandlung von Nagelpilz erfordert Geduld und Gründlichkeit. Da der Nagel nur etwa 3 mm im Monat wächst und die Behandlung so lange durchgeführt werden muss, bis der Nagel gesund nachgewachsen ist, dauert die Behandlung oft 3-6 Monate, manchmal auch länger. Sind ein bis zwei Nägel befallen, kann der Pilz lokal bekämpft werden. Dazu stehen Nagellacke mit den Wirkstoffen Ciclopirox oder Amorolfin zur Verfügung. Man kann aber auch den befallen Nagel mit einer harnstoffhaltigen Creme ablösen oder beim Hautarzt den befallenen Teil mit einer Fräse abfeilen lassen. Der Bereich wird dann mit einer antimykotischen Creme nachbehandelt. Sind mehr als drei Nägel vom Pilz betroffen, kann der Arzt antimykotische Tabletten verordnen, z. B. mit Terbinafin, Itraconazol oder Fluconazol. In der Regel werden die Tabletten drei Monate eingenommen.
Um die Behandlung zu unterstützen und eine erneute Ansteckung mit infektiösem Material zu vermeiden, sollte man alle Wäsche- und Kleidungsstücke, die mit den befallenen Nägeln in Berührung kommen wie Socken, Handtücher und Badevorleger, bei 60 °C waschen. Für Schuhe, die man nicht waschen kann, gibt es Desinfektionssprays, auch Nagelscheren und Feilen reinigt man nach jeder Anwendung gründlich. Bequemes, luftiges Schuhwerk verhindert Druckstellen und übermäßiges Schwitzen.
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