Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Plastische Chirurg Prof. Dr. Jack Joseph 1896 in Berlin mit der Entwicklung von Operationstechniken zum Anlegen von abstehenden Ohren.
Er veränderte die Ohrmuschelform durch Knorpelentfernung. Dadurch wurde die Ohrmuschel verkleinert und legte sich besser an den Kopf an.
Die operierte Ohrmuschelform wirkte häufig unnatürlich, da Teile der Ohrmuschel fehlten und sich Schnittkanten zeigten; zudem stand der obere Anteil der Ohrmuschel häufig weiterhin ab.
Die damals erzielten operativen Ergebnisse erfüllen heute nicht mehr unsere plastisch-chirurgischen und ästhetischen Ansprüche. Diese frühere Operationstechnik zur Ohrmuschelkorrektur wurde später mit dem Einbringen von Fäden kombiniert, um eine bessere Formgebung der Ohrmuschel zu erreichen.
Der Nachteil dieser operativen Technik ist ein sehr langer Hautschnitt über der gesamten Rückseite der Ohrmuschel.
Dieser Hautschnitt führt häufig zur Entstehung von langen, unschönen, hypertrophen Narben sowie zu Kelloidbildungen, die kosmetisch und medizinisch sehr störend sind und nur mit Kortison oder Bestrahlungen behandelt werden können.
Die Wundheilung dauert lange, muss durch Kopfverbände unterstützt werden und ist daher für Kindern sehr belastend. Mehrere Kollegen in verschiedenen Ländern entwickelten daraufhin eine neue Operationstechnik zur Ohrmuschelkorrektur - die Fadenmethode.
Durch kleine Schnittinzisionen auf der Rückseite des Ohres und Einbringen von Fäden wurde die Ohrmuschel in Ihrer Form verändert. Diese Technik wurde in den letzten Jahren perfektioniert.
In Anlehnung an die Handgelenkschirurgie wird der Faden geknotet, mittels einer Spezialnadel und ohne Schnitte unter der Ohrmuschelhaut versenkt.
Die Ergebnisse konnten in den letzten Jahren weiter optimiert werden, weil ein Spezialfaden entwickelt wurde, der sich nicht auflöst, sehr weich ist und durch eine Silberbeschichtung infektionshemmend wirkt.
Die Ohrmuschel behält somit Ihre korrigierte Form.
Der Eingriff am Ohr ist in Lokalanästhesie durchführbar, was bedeutet, dass der Patient während des Eingriffs die Gestaltung der Ohrmuschel mit bestimmen kann.
Kein Ohrmuschelhautschnitt ist mehr notwendig. Es entsteht keine Wundfläche, es werden keine Knorpel oder Hautanteile der Ohrmuschel entfernt.
Es besteht keine Gefahr der „unnatürlichen“ Kantenbildung an der Ohrmuschel. Der Eingriff ist wenig schmerzhaft, hinterlässt keine sichtbaren Narben, das Infektionsrisiko ist gering und ein Kopfverband unnötig.
Das Ergebnis sieht sehr natürlich aus und der Patient ist sofort wieder „gesellschaftsfähig“. In der Hand eines geübten Plastischen Chirurgen lässt sich die Ohrenkorrektur mit der Fadenmethode in einer sehr viel kürzeren OP Zeit durchführen.
Dies ist vor allem für Kinder wichtig, bei denen der Eingriff in Narkose durchgeführt wird.
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