Wenn einer Pumpe die Luft ausgeht

Wenn einem die Puste wegbleibt, vermuten viele das Problem entweder in der Lunge oder am Herz. Lungen- und Herzschwäche können in jedem Alter auftreten. Für jeden Menschen zeigt sich die Schwäche anders: Der Leistungssportler kommt nicht zur Höchstleistung, der alte Mensch die Treppe nicht mehr hinauf.

Bei normalerweise 10.000 bis 20.000 Liter Luft pro Tag, das sind 12 bis 18 Atemzüge pro Minute, ist ein Mangel für die Gesundheit von großer Bedeutung.
Als Kurzatmigkeit wird eine erhebliche Beeinträchtigung der normalen Leistungsfähigkeit bezeichnet, die für die Betroffenen mit Schmerzen, Unwohlsein und Not verbunden sein kann. Dadurch kann der Körper nicht genügend Sauerstoff für die Versorgung des Körpers aufnehmen.
Grund kann in einer Herzschwäche liegen oder einer chronischen oder akuten Erkrankung der Bronchien und der Lunge.

Bei einem gesunden Menschen läuft „die Sache rund“
Damit das Blut im Körper zirkulieren kann, wird es vom Herzmuskel in die Arterien gepumpt, während es die Venen wieder zurückbringen.
Das verbrauchte Blut fließt in den rechten Vorhof, von dort in die rechte Herzkammer und dann über die Pulmonalklappe in die Lungenarterie. In der Lunge findet der Gasaustausch statt, Kohlendioxid wird abgeatmet und Sauerstoff aufgenommen.

Das in der Lunge gereinigte Blut wird über die Lungenvene darauf in den linken Vorhof des Herzens geleitet. Über eine Klappe gelangt es nun in die linke Herzkammer, die es wie eine Pumpe in die Hauptschlagader und über einige Verästelungen in den Körperkreislauf transportiert. Damit beide Pumpen laufen, muss der Lungenkreislauf funktionieren.

Über Mund und Nase gelangt die Luft in den Rachen und Luftröhre. Diese teilt sich im Brustkorb in einen rechten und linken Ast, welche sich in den Lungenflügel - von denen der rechte der etwas größere ist - in weitere kleine Äste, den Bronchien, zergliedern. Diese dienen als Luftverteiler und Auffangnetz von Fremdkörpern und Krankheitserregern. Weiter zerteilen sich die Lungenflügel in weitere Lappen und Läppchen, die mit ca. 300 Millionen Lungenbläschen gefüllt sind.

Hier kreuzen sich praktisch die beiden Kreisläufe. Es findet der Gasaustausch mit dem Blut statt.
In Gang gehalten wird das Ganze durch die Atmung. Dieser Vorgang wird durch Muskelbewegungen von Brustkorb und Zwerchfell ermöglicht. Durch einen Unterdruck beim Entfalten der Lungenflügel wird beim Einatmen die Luft angesaugt, beim Ausatmen durch Verengung des Brustkorbes die Luft wieder herausgepresst.

Läuft irgendein Rädchen in einem der beiden Kreisläufe nicht rund, kann sich dies – neben anderen schwerwiegenderen Erkrankungen - durch unterschiedliche Probleme mit der Atmung oder dem Herzen als Kurzatmigkeit mit und ohne Brustdruck äußern. Eine Ursache kann eine temporäre (Asthma) oder permanente (COPD) Verengung der Bronchien sein. Ebenso kann eine beginnende Lungenentzündung vorliegen.

Ist eine Herzinsuffizienz der Auslöser, kann eine Funktionsstörung in der linken Herzhälfte vorliegen. Durch die damit eintretende Blutstauung im Lungenkreislauf kann es zu Wassereinlagerungen in der Lunge kommen, was schwerste Atemnot zur Folge hat. Bei der Diagnostik wird die Herzfunktion überprüft und eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Durchblutungsstörungen im Herz sind besonders bei Menschen in mittleren und höherem Lebensalter die häufigste Ursache von Atemnot oder Brustschmerz. Sie erfordern rasches Handeln.

Eine Anamnese der Beschwerden ist der erste Schritt zur Klärung der Probleme. Wenn beide Systeme Störungen aufweisen oder eine Behandlung nicht greift, ist ein Kardiologe oder Pneumologe gefragt. Meist sind komplexere Untersuchungen notwendig. Wichtig ist für eine Therapie der Austausch zwischen Fach- und Hausarzt.

Tipps für ein starkes Herz:

• Verzehr von frischem Obst, Gemüse, Salat, Vollkornprodukte und Fisch, wenig Salz.
• Zweimal pro Tag 10 min spazieren gehen wirkt Wunder.
• Informieren Sie sich über Ihre Blutwerte wie Cholesterin, Blutzucker und -druck. Letzterer sollte um 140 mmHg zu 90 mmHg liegen.

Tipps für eine starke Lunge:

• Um die Gefäße durchzuspülen, kann heißer Dampf helfen – entweder 20 min in einer Dampfsauna oder in der heimischen Dusche bei geschlossener Badezimmertür.
• Wichtig ist eine gute Mundhygiene, um Bakterien und Pilze zu vermeiden.
• Viel Trinken ist eine hilfreiche Maßnahme.

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