Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. Christoph K. Naber interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Kardiologe.
jameda: Herr Dr. med. Christoph K. Naber, was hat Sie motiviert, Kardiologe zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?
Dr. Naber: Vor und während meinem Studium habe ich sehr viel im Krankenhaus gearbeitet, wobei mein erster Kontakt durch einen Zufall zustande kam. Was mich dort fasziniert hat, war das unglaubliche Vertrauen, mit dem einem Menschen begegnen. Diese Verantwortung habe ich aber auch als Freude und Auszeichnung begriffen, der man gerecht werden muss.
Warum Kardiologie? Das ist eigentlich eine längere Geschichte. Kurz: Am Ende meines Studiums habe ich durch die ersten Herzkatheteruntersuchungen bei Herzinfarktpatienten gesehen, wie diese Technologie, die damals noch am Anfang war, Leben retten kann. Das hat mich motiviert und inspiriert – bis zum heutigen Tag.
jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?
Dr. Naber: Ich bin fast 30 Jahre als interventioneller Kardiologe und Intensivmediziner an großen Kliniken tätig gewesen. Was mich heute aber am meisten bewegt, ist nicht mehr die Technologie an sich, sondern, diese richtig einzusetzen.
Richtig heißt dabei immer: Was bringt Menschen, die mit einer Frage zu mir kommen, wirklich weiter? Das kann manchmal tatsächlich ein Herzkatheter sein, manchmal aber auch ein alternatives Verfahren wie eine Magnetresonanztomographie. Manchmal ist es auch einfach nur ein guter Rat.
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jameda:** Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?
Dr. Naber: Ja sicher, einige. Wenn ich aber eine Person nennen müsste, wäre das Prof. Jean Marco aus Toulouse, einer der Veteranen der Herzkathetertherapie. Was ihn auszeichnet ist, dass er immer versucht, die Perspektive seines Gegenübers einzunehmen und klassische Lehrmeinungen stets kritisch hinterfragt.
Gleich danach kommt aber Prof. Georg Sabin aus Essen, mit dem ich über viele Jahre sehr eng arbeiten durfte. Ohne Zweifel einer der am schnellsten denkenden Lehrer, die ich je hatte.
jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?
Dr. Naber: Unsere Praxis ist komplett digital aufgestellt – kein Papier. Wenn man so lange in Krankenhäusern gearbeitet hat wie ich, dann ist das ein Luxus, von dem ich in meiner Zeit als Chefarzt am Klinikbett nur träumen konnte.
Das, was aber wirklich unglaublich und für die Tätigkeit in der Praxis sehr relevant ist, ist der Fortschritt, den modernen Diagnostikinstrumente, wie 3D-Ultraschall, Dual-Sorce-Computertomographie und 3-Tesla-Magnetresonanztomographie, in die Herzmedizin gebracht haben. Wir können heute Details sehen und Fragen beantworten von denen wir vor 20 Jahren noch nicht einmal wussten.
jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Dr. Naber: In der ganzen Technologie die Menschen nicht zu vergessen. Die Hyperspezialisierung und die Geschwindigkeit, in der wir heute arbeiten, bergen die Gefahr, das eigentliche Problem zu übersehen.
Dabei halte ich sehr viel davon, dass Spezialisten einfach einmal miteinander reden. Das wird im Alltag oft vergessen.
jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?
Dr. Naber: Da müssen Sie eigentlich meine Patienten fragen. Ich bemühe mich, meine Vorschläge und Entscheidungen so zu erklären, dass mein Gegenüber nachvollziehen kann, warum nach meiner Meinung was getan werden sollte.
Zudem glaube ich, dass ein Arzt trotz aller Leitlinien nicht nach Kochbuch vorgehen kann, sondern immer individuelle Entscheidungen braucht, die auch die jeweilige Lebenssituation berücksichtigen.
jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?
Dr. Naber: Das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Naber: „An apple a day keeps the doctor away!“ Dieser Spruch hat viel Wahrheit! Dabei heißt gesunde Ernährung nicht Kasteiung, sondern Freude an frischen, leckeren Lebensmitteln und ab und zu mal gern auch eine Currywurst… Wenn dann noch regelmäßige Bewegung dazu kommt, dann hat man oft schon mehr für sich getan, als die Medizin jemals tun kann.
Ich bin 56 Jahre alt, verheiratet und seit fast 30 Jahren Arzt. Ich komme ursprünglich aus Bayern. Wenn ich Besuch von Jugendfreunden oder meiner Familie bekomme, gehört der Spaziergang zur Korte-Klippe oder zur Isenburg zum festen Programm. Danach kann jeder verstehen, warum ich in Essen meine neue Heimat gefunden habe.
In meiner Freizeit treibe ich viel Sport, vor allem Ausdauersport und musiziere mit viel Leidenschaft, aber wenig Talent. Vor einigen Jahren habe ich mit dem Golfspielen angefangen, aktuell bin ich leider etwas aus der Übung.
Bei der Gründung der Praxis war mir wichtig, dass wir uns für die Menschen die Zeit nehmen können, die gebraucht wird, und dass die Medizin, die wir machen, weiterhin den hohen Standards meiner bisherigen, klinischen Tätigkeit gerecht wird.
Unsere Praxis ist das Abbild dieser Arbeitsweise: Mit Ruhe, moderner Technologie und individuellem Service betreuen wir unsere Patienten. Wir können es uns leisten, ohne Wartezimmer und mit schneller, flexibler Terminvergabe zu arbeiten.
Die Praxis ist zentral gelegen und unkompliziert zu erreichen. Parkplätze gibt es vor der Tür, die Radtrasse zur Ruhr führt direkt bei uns vorbei und von der Bushaltestelle sind es zu uns gerade einmal 50 m.
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