Artikel 26/11/2018

Was tun bei trockener Haut im Winter? 8 Tipps

Dr. med. Marion Moers-Carpi Privatpraxis Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
Dr. med. Marion Moers-Carpi Privatpraxis
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
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Klirrende Kälte draußen, warme trockene Heizungsluft innen: Die ständigen Temperaturschwankungen im Winter sind Schwerstarbeit für die Haut. Kein Wunder, dass sie gern mit Rötungen, Spannungsgefühlen und Juckreiz reagiert. Hier erfahren Sie, was Ihre Haut im Winter braucht, damit Sie die kalte Jahreszeit mit allen Sinnen und mit strahlend-schöner, gesunder Haut genießen können.

Warum reagiert die Haut im Winter empfindlicher als sonst?

Kälte, Schnee und Wind bedeuten Stress für die Haut. Aber auch die geringe Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen setzt ihr zu. Sie gibt dann mehr Feuchtigkeit ab und trocknet dadurch leichter aus. Außerdem ziehen sich bei kälteren Temperaturen die Blutgefäße zusammen, um die Wärme besser zu speichern. Dadurch wird die Haut schlechter durchblutet und mit weniger Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Deshalb sehen wir im Winter blass aus.

Und damit nicht genug: Auch der Eigenschutz der Haut nimmt ab, der aus einem dünnen Schutzfilm aus Schweiß und Talg besteht. Denn je kälter es ist, desto weniger Talg produziert Ihre Haut. Alles in allem herrscht nun also echte „Eiszeit“ für die Haut.

Gibt es einen Frostschutz für die Haut?

Ein wirkungsvoller UV- und Kälte-Schutz sowie die richtige Pflege sind das A und O, wenn Ihre Haut den Winter gut überstehen soll. Stellen Sie bei trockener Haut die Pflege von leichten Emulsionen auf reichhaltigere Produkte um. Sie versorgen die Haut mit schützenden Fetten und Feuchtigkeit und halten so ihre Barrierefunktion intakt. Wenn Sie dagegen eher zu fettiger Haut neigen, müssen Sie die Gesichtspflege nicht umstellen. Aber auch hier hilft es, wenn Sie Ihre Creme mehrmals täglich auftragen.

Wichtig ist in jedem Fall, auf die individuellen Bedürfnisse der Haut zu achten: Das betrifft sowohl die Auswahl der Pflege als auch die Dosierung. Viel hilft nicht automatisch viel, die Haut muss die zugeführte Pflege auch aufnehmen können. Deshalb besser öfter nachcremen, als zu viel auf einmal auftragen.

8 Tipps, damit Ihnen der Winter nicht unter die Haut geht

  1. Genießen Sie so oft wie möglich Spaziergänge an der frischen Luft: Btte hier den UV-Schutz für Gesicht und Lippen nicht vergessen. Bewegung sorgt für eine gute Durchblutung und ausreichend Sauerstoff. Bei frostigen Temperaturen freut sich Ihre Haut über eine Extraschicht Gesichtscreme als Kälte-Schutz, bevor es ins Freie geht. Die Lippen benötigen einen Lippenbalsam, sonst werden sie trocken und spröde. Hier hat sich Bienenwachs bewährt. Schützen Sie außerdem empfindliche Partien, beispielsweise die Hände mit Handschuhen. Wenn Sie Wintersport mögen, kann auch ein Gesichtsschutz sinnvoll sein.
  2. Baden und duschen Sie nicht zu heiß: Heißes Wasser trocknet die Haut zusätzlich aus. Benutzen Sie ein rückfettendes Duschgel oder Badeöl. Extratipp: Gönnen Sie sich ein lauwarmes Bad, in das Sie einen Becher Schlagsahne und einen Schuss Ihres Lieblings-Körperöls (zum Beispiel ein duftendes Mandelöl) hineintun! Das ist nicht nur eine Wohltat für die Haut, sondern auch für die Seele.
  3. Eincremen ist Pflicht: Das gilt eigentlich das ganze Jahr über, aber im Winter ganz besonders. Benutzen Sie eine reichhaltige Bodylotion, gerne mit bis zu 10 % Urea. Urea bindet die Feuchtigkeit in der Haut und erhält den natürlichen Schutzfilm.
  4. Sanftes Peeling: Oft schuppt sich die Haut an Stellen wie Ellenbogen oder Knie. Hier hilft ein sanftes Peeling. Unbedingt danach mit einer fetthaltigen Creme eincremen. Wenn Risse oder Ekzeme entstehen, sollten Sie allerdings zum Hautarzt gehen.
  5. Flüssigkeit, Vitamine & Co.: Trinken Sie mindestens zwei Liter am Tag (Wasser oder ungesüßte Tees), um Ihrer Haut auch von innen genügend Flüssigkeit zuzuführen. Achten Sie außerdem auf eine ausreichende Vitaminversorgung, denn auch über die Ernährung können wir die Haut unterstützen. Setzen Sie auf das reichhaltige Angebot in unseren Supermärkten und essen Sie „bunt“. Von Zitrusfrüchten über Avocados bis hin zu Tomaten und Karotten ist alles erlaubt. Auch unsere heimischen Wintergemüse wie Kohl oder Rote Beete beinhalten viele wichtigen Vitalstoffe - unbedingt in Ihren Speiseplan mit einbauen!
  6. Aufs richtige Raumklima achten: Auch, wenn es draußen bitterkalt ist - lüften Sie regelmäßig Ihr Heim oder Ihre Büroräume. Nur so können Sie die Luftfeuchtigkeit auf einem Level halten, dass die Haut nicht austrocknet. Auch Luftbefeuchter oder wasserspendende Grünpflanzen können zu einem gesunden Raumklima beitragen.
  7. Winterzeit ist Pflegezeit für die Haut: Der Winter mit seinen langen, gemütlichen Abenden eignet sich auch hervorragend für die Anwendung von Masken. Gönnen Sie Ihrer gestressten Haut mit feuchtigkeitsspendenden Packungen ein wenig Entspannung - vielleicht schön eingemummelt vor dem Kamin! Denn die Haut ist der Spiegel der Seele und deshalb sollten Sie gerade im Winter auf regelmäßige Auszeiten achten. Dann können Sie sich auch bei arktischen Temperaturen über eine strahlend schöne und geschmeidige Haut freuen.

Was kann ich meiner Haut außerdem im Winter Gutes tun?

Tatsächlich gibt es einige ästhetische Behandlungen, für die sich die kalte Jahreszeit mit der geringeren UV-Belastung besonders gut eignet. So sind Herbst und Winter die beste Zeit für Peels, Laser- oder Dermabrasionsbehandlungen. Ob bei Fältchen, Narben oder Pigmentflecken: Die sonnenarme Saison garantiert besonders langanhaltende Ergebnisse. Wenn Sie also eine solche Behandlung planen, sollten Sie jetzt einen Termin bei Ihrem Dermatologen vereinbaren!

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