Team jameda
Schmerz ist eine Empfindung. Der Ort, an dem sich Empfindungen befinden, ist die Seele. Die Seele ist verbunden mit dem Körper und darin eine Einheit mit ihm.
Die körperlichen Organe für die Schmerzwahrnehmung sind die Nerven. Überall im Körper sind Nerven, überall, wo Nerven sind, kann Schmerz wahrgenommen werden: Ausnahmen sind der Zahnschmelz, die Nägel und Haare.
Die Umgebung des Nervs kann diesen irritieren oder der Nerv selber kann das erkrankte Gebiet sein. Gespiegelt wird der Schmerz in dem korrespondierenden Teil des Gehirns. Alle Nerven stehen mit dem Gehirn in Verbindung. Wird ein Nerv durchtrennt, so kann dem Gehirn von dem gehirnfernen, abgetrennten Teil keine Wahrnehmung mehr übermittelt werden.
Wie funktioniert Phantomschmerz? Ein amputierter Fuß, obwohl er nicht mehr da ist, tut höllisch weh. Dieser Schmerz kommt aus Wechselwirkung des durchtrennten Nerven, in dem nach wie vor die Fasern vorhanden sind, die mal den Fuß versorgten, wenn auch nur als Querschnitt, mit den Zentren im Gehirn zustande.
Welche Wirkung hat der Einfluss der Seele, des Geistes auf die Schmerzentstehung und die Schmerzwahrnehmung? Hierzu zwei Beispiele: Ein Indianer kennt keinen Schmerz - durch mentales Training, Meditation, haben die Indianer geübt, den Schmerz, der durch die Verletzungen am Marterpfahl hätte erzeugt werden können, überhaupt nicht wahrzunehmen (Trance? Selbsthypnose?).
Ein Arzt – habe ich bei Sauerbruch oder Schleich gelesen – hat einen Patienten, dem er den Arm amputieren musste – es waren keine Möglichkeiten der Narkose oder Schmerzmittel verfügbar – in ein spannendes Gespräch verwickelt. Er sollte ihm von dem Hergang des Gefechts berichten, bei dem ihm der Arm zerfetzt wurde.
Aus Zusammenwirkung von intensivem Erleben und Schockauswirkung konnte der Arzt den Arm amputieren, ohne dass der Patient dabei über Schmerzen klagte.
Wenn die Organgrundlage für Schmerzwahrnehmung im Gehirn zerstört ist, kann Schmerz überhaupt nicht mehr wahrgenommen werden. Dies veranschaulicht ein Beispiel eines Patienten, der durch eine solche Verletzung keine Schmerzen mehr erleben konnte und darüber depressiv wurde.
Die Erlebnisse der Seele stützen sich auf Organe, die das Erlebnis vermitteln. Mittler sind organische Prozesse, Biochemie, Pathophysiologie. Einflüsse auf Schmerz sind daher möglich durch Einflussnahme auf die Prinzipien der Schmerzentstehung.
Einflüsse auf die Seele, den Geist selbst sind durch Gespräch, Konzentration, Ablenkung, Meditation, Autosuggestion, Hypnose möglich. Einfluss auf die Organe, auf die sich die Seele stützt, kann mit Antidepressiva, Morphium und ähnlichen genommen werden; beide Substanzgruppen setzten mit ihrer Wirkung im Gehirn an. Das geht auch mit Training: der Organismus hat körpereigene morphinartig wirkende Substanzen, die er bilden und ausschütten kann. Das kann man trainieren, siehe oben (Indianer, Armamputierter).
Theoretisch könnte man das Schmerzzentrum im Gehirn zerstören. Menschen, bei denen das durch Unfall oder ähnliches geschah, werden aber depressiv, weil ihnen etwas Entscheidendes an Lebensqualität fehlt. Daraus kann man ableiten, dass wir Schmerzen zur Persönlichkeitsentwicklung brauchen.
Die Schmerzleitung von Entstehungsort bis Wahrnehmungsort kann beeinflusst oder
unterbrochen werden (chemisch, Lokalanästhesie = örtliche Betäubung, chirurgisch: der Nerv wird durchgeschnitten, Thermokoagulation: der Nerv wird durch Hitze zerstört, Laserverkochung und anderes mehr). Reversible Methoden (rückbildungsfähige Methoden, bei denen die Wirkung nur vorübergehend anhält wie bei Medikamenteneinnahme oder örtlicher Betäubung mittels Spritze) stehen irreversibler Methoden gegenüber (Methoden, die unwiederbringlich Strukturen des menschlichen Körpers zerstören). Weiteres Beispiel: Querschnittsgelähmte haben keine Schmerzwahrnehmung im gelähmten Körperteil.
Die im Gewebe um den Nerv für die Schmerzauslösung verantwortlichen Vorgänge können mit verschiedenen Methoden normalisiert werden, beispielsweise mit manuellen (Manus, lateinisch: Die Hand, manuell: Mit den Händen), physikalischen (Wärme, Kälte, Elektrizität, Radioaktivität, Röntgenstrahlen, Ultraschall, Stosswelle, verschiedene Frequenzen: Hochton und viele andere) oder medikamentösen Maßnahmen.
Beispiel: Bei akuter Blutfülle nach Quetschungen oder Insektenstichen wird gekühlt. Bei verkrampfter Muskulatur, die durch ihre Verhärtung Schmerzen macht, wird Wärme empfohlen. Abschwellende Medikamente mindern darüber hinaus den Druck auf den Nerven durch antientzündliche abschwellende Vorgänge (Cortison als stärkstes Medikament, nicht steroidale Antiphlogistika = NSAR, bekannte Stoffe: Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen, Meloxicam).
Wenden wir uns einer Gliederung der Schmerztherapien zu:
Die Fülle der einzelnen Methoden ist so gewaltig, dass die Zusammenfassung in Oberbegriffe genügen muss. So haben wir ein gedankliches Gerüst, in welches wir jede beliebige Methode einordnen können, sozusagen unseren Navi:
Die folgenden Methoden sind nach ihren Arbeitsmitteln sortiert:
Eine weitere Möglichkeit der Ordnung:
Im Mittelpunkt steht der Mensch, das leidende Individuum:
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