In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich in der Endodontie viel verändert. Durch Einführung und Etablierung neuer technischer Hilfsmittel konnte die Qualität und die Prognose von wurzelbehandelten Zähnen verbessert werden.
Viele Zähne, die früher entfernt werden mussten, können heute durch moderne Endodontie erhalten werden.
Die Endodontie beschäftigt sich mit dem Inneren des Zahnes. Jeder Zahn hat eine oder mehrere Wurzeln, die im Inneren Kanäle aufweisen. Dort befinden sich unter anderem Nerven und Blutgefäße.
Oft wird die Frage gestellt, wann eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden muss. Folgendes Szenario erfordert eine Behandlung:
Das Gewebe im Zahninneren kann sich entzünden. Diese Entzündung kann so stark sein, dass eine endodontische Behandlung durchgeführt werden muss. Die Gründe hierfür sind verschieden. Hauptsächlich verantwortlich dafür sind Bakterien, die durch eine tiefe Karies ins Zahninnere gelangen. Aber auch Verletzungen, beispielsweise nach einem Sturz aufs Gesicht oder ähnliches können eine Wurzelbehandlung nach sich ziehen. Die Symptome sind unterschiedlich. Anhaltende pochende Schmerzen sind charakteristisch, aber auch anhaltende Empfindlichkeiten gegenüber Kälte und vor allem Wärme, wie auch Aufbissempfindlichkeiten können Anhaltspunkte sein.
Was genau passiert bei der Wurzelbehandlung?
Im Prinzip wird das Zahninnere gereinigt. Hierfür müssen der Zahn eröffnet, die Wurzelkanäle aufgesucht und bis zur Wurzelspitze erschlossen werden. Anschließend werden die Kanäle gereinigt und mit einer Wurzelfüllung wieder dicht verschlossen, um eine erneute Infektion mit Bakterien zu vermeiden.
Bei diesem Vorgehen gibt es mittlerweile viele Hilfsmittel, deren Anwendung die Prognose des Zahnes deutlich verbessern.
Vor Behandlungsbeginn sollte ein Gummituch, ein sogenannter Kofferdam an den Zahn angelegt werden, um den Zahn gegenüber seiner Umgebung abzudichten und so eine erneute Infektion mit Bakterien aus dem Speichel zu vermeiden. Desweiteren hilft eine sogenannte elektrische Längenmessung, die Zahl der Röntgenaufnahmen während der Wurzelbehandlung zu verringern.
Mit dem Dentalmikroskop kann der Zahnarzt die Strukturen des Zahninneren stark vergrößern. Mit dem bloßen Auge oder selbst mit einer Lupenbrille können nicht alle sichtbare Strukturen im Zahninneren erkannt und behandelt werden. Diese Strukturen können zum Beispiel kleine zusätzliche Kanäle, Neben- und Seitenkanäle oder enge Verbindungen zwischen den Kanälen sein. Diese können dann unter Sicht mit dem Dentalmikroskop mit speziellen Ultraschallinstrumenten behandelt werden.
Die Ultraschallinstrumente dienen gleichzeitig der verbesserten Reinigung des Wurzelkanalsystems.
Abschließend erfolgt die bakteriendichte Füllung des Wurzelkanalsystems. Die besten Ergebnisse erfolgen mit sogenannten warmen Fülltechniken. Hierbei wird das Füllmaterial soweit erwärmt, das es zähflüssig wird. So kann es die häufig ovalen Kanalquerschnitte mit seinen Nischen, Querverbindungen und Lakunen ausfüllen und besser abdichten.
Die Erfolgsquote der Zahnerhaltung mit einer solchen Wurzelbehandlung liegt bei rund 90 Prozent.
Der Aufwand ist also durchaus gerechtfertigt, um die Zähne so lange und so gut wie möglich zu erhalten.
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