Artikel 05/02/2013

Warzenbehandlung: Problem gelöst?

Prof. Dr. med. Hjalmar Kurzen Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
Prof. Dr. med. Hjalmar Kurzen
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
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Warzen sind gutartige virusbedingte Wucherungen der Haut, deren Oberfläche stark verhornt sein kann. Warzen sind bei Hautkontakt ansteckend. Auch in der gesund erscheinenden Umgebung der Warzen können die humanen Papilloma-Viren (HPV) die Haut befallen haben. Bis zur Ausbildung einer sichtbaren Warze aus der unsichtbar infizierten Haut kann allerdings viel Zeit vergehen, so dass sich auch nach einer zunächst erfolgreichen Entfernung einer Warze in der Umgebung neue Warzen ausbilden können. Oft heilen Warzen - insbesondere bei Kindern - im Laufe von einem bis fünf Jahren auch ohne Therapie narbenfrei ab.

Welche Therapien werden angeboten?

Für alle Behandlungsformen gilt: Zuerst müssen die virusinfizierten Zellen für Wirkstoffe erreichbar gemacht werden, d. h das dicke Horn, dass sich über diesen Zellen befindet, muss entfernt, der ‘Warzenpanzer’ muss ‘geknackt’ werden. Erst dann sind Therapien z. B. mit WIRA, Warzenlacken oder einem Gefäß-Laser sinnvoll.

  • Warzenpflaster: Für die Therapie von gewöhnlichen Warzen empfehlen wir zunächst die Anwendung eines Spezialpflasters, das die Hornhaut aufweicht.
  • Warzensalbe: Auf der Basis der dithranolhaltigen Salbe kann eine verstärkte eine Rezeptur zusammengestellt werden. Die Warzensalbe tragen Sie ein- bis zweimal proTag am besten mit einem Wattestäbchen auf die Warze und die unmittelbare Umgebung (½ cm) auf. Die Partien sollten wieder gepflastert werden, weil die Warzensalbe sowohl Textilien als auch die Haut dunkelviolett bis schwarz verfärbt (die Verfärbung der Haut bildet sich nach Beendigung der Therapie wieder zurück). Behandlungsdauer:vier bis acht Wochen.
  • Ein Warzenlack, der aus Salicylsäure und 5-FU (einem Chemotherapeutikum) besteht, hat neben seiner hornauflösenden Wirkung eine hemmende Wirkung auf die Vermehrung von virusinfizierten Zellen. Um wirken zu können, muss das Horn entfernt werden und permanent ein gleichmässiger Wirkstoffspiegel aufrecht erhalten werden. Tragen Sie den Lack zwei- bis viermal pro Tag auf die Warzen auf und überkleben den trocknenden Lack mit einem Pflasterstreifen. Hierdurch wird der Lack auf der Warze fixiert und die Wirkung verstärkt. Behandlungsdauer: sechs bis acht Wochen.
  • WIRA: Therapie mit wassergefiltertem Infrarotlicht. Dieses schonende, besonders für Kinder geeignete Verfahren muss zwei- bis dreimal pro Woche angewendet werden.
  • Ultima ratio, d. h. letzter Ausweg ist die Therapie mit einem Laser. Unter Luftkühliung (-30°C) oder in Lokalanaesthesie wird zunächst das teilweise tief in die Haut hineinreichende Horn und die infizierten Oberhautzellen bis zur Lederhautgrenze abgetragen. Alternativ kann die Warze mit einem Erbium Glass Laser  koaguliert werden. Der Vorteil ist hierbei, dass keine offene Wunde entsteht, sondern eine popcornartige Hautreaktion. Die koagulierte Warze wird nach ein bis zwei Wochen abgestoßen. Da manchmal ‘versteckte’ infizierte Zellen zurückbleiben, ist eine Nachtherapie ab dem zweiten Tag mit Warzenlack sinnvoll. Gegebenenfalls muss die Therapie wiederholt werden.

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