Das Schultergelenk ist das dritthäufigste Gelenk, an dem eine generalisierte Verschleißerkrankung vorkommt. Eine derartige Erkrankung in Form von Arthrose am Schultergelenk nennt man Omarthrose. Welche konservativen Therapien helfen? Wann ist eine OP notwendig?
Das Oberarmkopf-Pfannen-Gelenk wird durch die Rotatorenmanschette in Position gehalten und zentriert. Kommt es im Rahmen der Verschleißerkrankung zu einem oder mehreren Sehnenrissen, steigt der Oberarmkopf unter dem Schulterdach nach oben. Im Rahmen der generellen Verschleißerkrankung werden oft Knorpel verbraucht, die knöchernen Gelenkpartner deformiert und der Kapsel-Band-Apparat durch die Knorpelabriebpartikel chronisch entzündet.
Klinisch zeigt sich das in belastungsabhängigen Schmerzen mit Ruheschmerz und zunehmender Bewegungseinschränkung mit Kraftverlust.
Hier können Sie die Entzündung mildern, indem Sie
Mit zunehmendem Verschleißgrad reichen diese ‘Hausmittel’ nicht mehr aus. Jetzt sollte ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aufgesucht werden. Er untersucht Sie und macht Röntgenaufnahmen, um den Verschleißgrad des Gelenkes zu bestimmen. Ergänzend wird eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um festzustellen, ob ein Sehnenriss vorliegt.
In diesem Stadium haben sich Injektionstherapien mit Hyaluronsäure bzw. plättchenreichem Plasma in Kombination mit durchblutungssteigernden physikalischen Verfahren als hocheffektiv erwiesen. Leider werden diese Therapien von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht übernommen.
Bringen auch diese Therapien keine Schmerzlinderung mehr, steht ein operativer Eingriff zur Diskussion. Bei höhergradigem Verschleiß mit Sehnenriss ist häufig ein gelenkerhaltender Eingriff nicht mehr erfolgsversprechend. Hier hilft dann nur noch der Einbau eines künstlichen Schultergelenks. Dabei kommt heute vornehmlich eine sogenannte inverse Schulterprothese zum Einsatz. Pfanne und Kopf sind hier getauscht, um eine bessere Funktion nach einem oder mehreren Sehnenrissen zu ermöglichen.
Der Eingriff ist heutzutage hochstandardisiert, sodass die möglichen Komplikationen anderen orthopädischen Eingriffen entsprechen und sich insgesamt auf ca. 1-3 % belaufen.
In den ersten sechs Wochen nach der OP darf der Arm nur passiv vor- bzw. zur Seite gehoben werden. Ab der siebten Woche darf der Patient dann zunehmend aktiv belasten.
Die ‘innere Heilungszeit’ kann bis zu sechs Monate betragen. Die Arbeitsunfähigkeit beläuft sich für eine mittelschwere Tätigkeit auf ca. drei Monate.
Regelmäßige Hebe- und Tragebelastungen über fünf Kilogramm sollten bei einliegender Schulterprothese gemieden werden, da sich das Gelenk sonst frühzeitig lockern kann.
Insgesamt gilt auch beim Schulter-Verschleiß wie bei den meisten orthopädischen Erkrankungen bezüglich der gewählten Therapieform: erst einfach dann schwer wählen.
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