Team jameda
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung, etwa 2% der Bevölkerung in Deutschland sind davon betroffen. Welche Ursachen für den unregelmäßigen Herzschlag verantwortlich sein können, erläutert die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.
Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, bei der sich die Vorhöfe des Herzens nicht rhythmisch zusammenziehen, sondern unkoordiniert zittern. Dieses Flimmern erzeugt einen unregelmäßigen Herzschlag, oft ist er stark beschleunigt. Viele Betroffene bemerken ein Vorhofflimmern nicht, andere spüren ein deutliches Herzrasen. Zudem können Schwindel, Schwäche und Müdigkeit auftreten, auch Schweißausbrüche, Angst, Luftnot und Bewusstlosigkeit sind mögliche Symptome. Langfristig kann Vorhofflimmern schwere kardiovaskuläre Folgen haben, z. B. Herzschwäche oder Schlaganfall.
Akuter und langanhaltender Stress kann ein Vorhofflimmern begünstigen. So können beispielsweise Ereignisse, die mit Angst oder Aufregung verbunden sind, und Situationen, die zu Druck und Überforderung führen, die Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin derart steigern, dass der Herzrhythmus aus dem Takt gerät.
Große Mengen Alkohol, auch in Verbindung mit koffein- und taurinhaltigen Energydrinks, dazu wenig Schlaf und Flüssigkeitsverlust durch starkes Schwitzen können Vorhofflimmern auslösen. Dieses akut auftretende Vorhofflimmern wird „holiday heart syndrom“ genannt, da es vor allem bei jungen Menschen nach exzessivem Feiern, z. B. im Urlaub, festgestellt wird. Bei empfindlichen Personen kann aber auch schon ein Glas Wein den Herzschlag verändern, so dass hier der Verzicht auf Alkohol ratsam ist.
Viele Herzerkrankungen bewirken, dass sich die Herzkammern nicht optimal mit Blut füllen und die Vorhöfe belastet werden. Zu diesen Herzerkrankungen zählen z. B. Herzklappenfehler, Narbenbildung am Herzen nach Herzinfarkt und bestimmte Herzmuskelerkrankungen. Auch bei Herzinsuffizienz, Koronarer Herzkrankheit oder Herzmuskelentzündungen durch Viren, Bakterien oder Autoimmunprozesse können Rhythmusstörungen auftreten.
Besteht Bluthochdruck über längere Zeit, baut sich der Herzmuskel um, er wird durch die Einlagerung von Bindegewebe weniger elastisch. Dadurch füllen sich die Herzkammern unzureichend, in den Vorhöfen staut sich Blut. Diese Belastung kann den Herzrhythmus stören und zu Vorhofflimmern führen.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion bildet die Schilddrüse zu viel L-Thyroxin. Dieses Prohormon regt über seinen Wirkstoff Trijodthyronin den Stoffwechsel an und beschleunigt den Herzschlag. Unbehandelt kann sich daraus ein Vorhofflimmern entwickeln.
Zahlreiche andere Grunderkrankungen und Gegebenheiten können ein Vorhofflimmern begünstigen, dazu zählen z. B. Diabetes, Übergewicht, nächtliche Atemaussetzer bei Schlafapnoe sowie ein höheres Lebensalter.
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