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Wer kennt dieses Szenario nicht? In der einen Sekunde geht man noch voller Freude der Ausübung seines Lieblingssports nach, in der anderen Sekunde ist man durch Unachtsamkeit mit dem Fuß umgeknickt. Das Weiterspielen ist sofort unmöglich, das Sprunggelenk schmerzt sehr stark und schwillt an.

Erstmaßnahmen nach dem PECH-Schema

  1. Pause: Alle Aktivitäten sind sofort einzustellen. Jede zusätzliche Betätigung führt zu weiteren strukturellen Schäden.
  2. Eis: Das Sprunggelek und der Fuß sollten sofort gekühlt werden. Das kann mit wassergetränkten Wickeln, durch in ein Handtuch gewickelte Eiswürfel oder auch durch Kältegelkompressen geschehen. Dabei sollte der Kühlträger niemals direkt auf der Haut liegen, da sonst lokale Erfrierungen entstehen können.
  3. Compression: Der Fuß und das Sprunggelenk sollten elastisch gewickelt werden, um einen optimalen Flüssigkeitstransport zu gewährleisten. Idealerweise wenden Sie sogenannte Kurzzugbinden an. Eine Wickelung bis zum Kniegelenk reicht in der Regel aus.
  4. Hochlagern: Der Fuß und das Sprunggelenk sollten über Herzebene gelagert werden, sodass die Flüssigkeit leichter zum Herzen abtransportiert werden kann.

Was kann ich zusätzlich tun?

Ergänzend sollten Sie gleich nach dem Unfall für drei bis fünf Tage ein antientzündliches, schmerzstillendes Medikament einnehmen.

Auch abschwellende Salbenverbände aufzutragen und Homöopathika einzunehmen, hat sich als hilfreich erwiesen. Haben Sie Krücken, sollten sie zur Entlastung genutzt werden.

Wann ist ein Arzt aufzusuchen?

Nachdem diese Erstmaßnahmen durchgeführt worden sind, sollte ein Arzt für Orthopäde und Unfallchirurgie aufgesucht werden.

Er führt neben der klinischen Untersuchung in der Regel eine Röntgenuntersuchung durch, um eine knöcherne Verletzung auszuschließen. Wenn sich ein Bruch im Sprunggelenk gebildet hat, ist meistens eine operative Versorgung erforderlich.

Viel häufiger kommt es jedoch zu Kapsel-Band-Verletzungen, hier vornehmlich des Außenbandapparates. Der Außenbandapparat besteht aus drei Bändern. Liegt eine 1- oder 2-Band-Verletzung vor, bleibt die Behandlung konservativ.

Bei einer 3-Band-Verletzung ist die Situation als instabil anzusehen und der Außenbandapparat muss duch eine Rekonstruktion operativ versorgt werden.

Wie kann die Behandlung fortgesetzt werden?

Bei der konservativen Behandlung der Außenbandverletzung verordnet der Orthopäde eine immobilisierende Sprunggelenksschiene, mit der der Patient im weiten Schuhwerk laufen kann. Die Krücken sollten für eine Woche genutzt werden, bis die Schwellung und der Schmerz deutlich zurückgegangen sind. Die Schiene ist für sechs Wochen zu tragen. Um die Abschwellung zu unterstützen, kann der Arzt auch Lymphdrainagen verschreiben.

Mit Beginn der siebten Woche empfiehlt sich eine Serie Physiotherapie, um die Stellungswahrnehmer im Sprunggelenk zu trainieren. Das geschieht in der Regel durch Übungen auf unruhigem Untergrund (z.B. Banlancapad, Wackelpad, Therapiekreisel, Minitrampolin etc.) oder im Ein-Bein-Stand.

Mehr als 90 % der Patienten mit Außenbandverletzung erreichen wieder vollständige Beschwerdefreiheit und uneingeschränkte Sportfähigkeit.

Ich wünsche allen gute Besserung und eine verletzungsfreie Zeit.

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