Team jameda
Dass man im Sommer schwitzt, ist eigentlich ein ganz normaler Vorgang. Für den Körper stellt die Schweißbildung eine Möglichkeit der Abkühlung dar. Unangenehm wird es aber, wenn der Körper unkontrolliert (auch ohne äußeren Grund) und übermäßig Schweiß produziert. Betroffen sind davon meist die Innenflächen von Händen und Füßen sowie die Achselhöhlen.
Für übermäßiges Schwitzen gibt es zahlreiche Ursachen. Bekannt sind Schweißausbrüche etwa bei Frauen in den Wechseljahren. Hier sind die Hormone für die Körperreaktion verantwortlich, ähnlich wie auch in der Schwangerschaft. Diese Phasen sind vorübergehend - wenn der Hormonspiegel sich wieder eingepegelt hat, legen sich auch die Schweißausbrüche.
Übermäßige Schweißbildung kann aber auch ein Warnzeichen des Körpers bei Stoffwechselstörungen sein. Solche Symptome treten bei einer Überfunktion der Schilddrüse auf, aber auch bei Diabetikern während einer Unterzuckerung. Auch manche Arzneimittel können als Nebenwirkung Schweißausbrüche auslösen. Dazu gehören etwa einige Antidepressiva sowie Blutdrucksenker. Manche Tumorerkrankungen können im Anfangsstadium zu verstärktem nächtlichen Schwitzen führen. Wenn solche Symptome zusammen mit Antriebsschwäche und Leistungsabfall auftreten oder insgesamt ein starker Leidensdruck besteht, sollte man die genaue Ursache ärztlich abklären lassen.
Daneben gibt es aber auch übermäßiges Schwitzen, ohne dass der Arzt eine zugrundeliegende Ursache feststellen könnte. Die Mediziner sprechen in diesem Fall von einer „primären Hyperhydrose’. Hier gibt es nur wenige symptomatische Behandlungsmethoden. Die wichtigste Maßnahme ist es, individuelle Auslöser zu vermeiden. Das können je nach persönlicher Veranlagung etwa Stress, Alkohol, Kaffee oder scharfe Gewürze sein.
Um die Ausschüttung der Schweißdrüsen zu reduzieren, können Präparate mit Aluminiumchlorid oder Gerbstoffen in Form von Cremes oder Deorollern auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen werden. Die Inhaltsstoffe reagieren mit körpereigenen Eiweißstoffen und blockieren so die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen. Nachteil dieser Produkte: Sie können die Haut reizen und verlieren bei regelmäßiger Anwendung nach einiger Zeit ihre Wirksamkeit.
Manchen Betroffenen helfen auch Salbeipräparate, die aber über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen. Frauen in den Wechseljahren, die unter starken Beschwerden leiden, sollten mit ihrem Gynäkologen besprechen, ob für sie eine Hormontherapie hilfreich sein könnte. Bei leichteren Beschwerden können auch Extrakte aus Traubensilberkerze (Cimicifuga) die Symptome lindern.
Eine interessante Alternative bietet die Iontophorese. Mit Hilfe eines Gleichstroms werden in einem Wasserbad verschiedene Substanzen in die Haut von Handflächen und Fußsohlen eingebracht, die eine vorübergehende Schweißhemmung bewirken. Betroffene nehmen 2 bis 3 Mal pro Woche ein Wasserbad, das ungefähr 20 Minuten dauert. Bis zu 80 Prozent der Patienten erfahren danach eine Verbesserung.
Wenn diese Mittel gegen übermäßiges Schwitzen keinen Erfolg zeigen, können weitere Methoden eingesetzt werden. Die Injektion von Botulinumtoxin unterdrückt erfolgreich die Schweißbildung. Die Wirkung hält etwa 6 Monate an, allerdings wird diese Therapie von den Krankenkassen nicht bezahlt. Wenn alle anderen Methoden nicht ausreichend wirksam sind, können die Schweißdrüsen auch chirurgisch entfernt werden.
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