Wenn Sie in die Praxis kommen, steht für Sie und Ihren Tierarzt oder Tierärztin natürlich der Patient an erster Stelle: An welcher Krankheit leidet das Tier, wie kann der Tierarzt dagegen vorgehen und was können Sie selbst zu Hause für Ihr Haustier tun? Allgemeine Fragen über die Arbeit in einer Tierarztpraxis, die Sie vielleicht schon immer gerne gestellt hätten, geraten dabei leicht in Vergessenheit.
Warum sagt der Tierarzt nicht sofort nach der ersten Untersuchung, an welcher Krankheit mein Tier leidet?
Unterschiedliche Krankheiten können gleiche Anzeichen (Symptome) aufweisen. Wenn Ihr Hund z. B. Erbrechen und Durchfall hat, kann es sich um eine Virusinfektion, eine Vergiftung oder um eine ganze Reihe anderer Krankheiten handeln. Um eine genaue Diagnose stellen zu können, muss der Tierarzt genauer untersuchen, ob Ihr Hund z. B. Fieber hat oder sein Blut verändert ist. In einigen Fällen sind auch weitergehende Untersuchungen nötig, bevor Ihnen der Tierarzt eine endgültige Diagnose nenne kann.
Warum macht der Tierarzt Röntgenaufnahmen oder Blutuntersuchungen, die doch relativ teuer sein können?
Ihr Tier kann leider nicht reden. Deshalb sind diese Untersuchungen noch mehr als beim Menschen oft die einzige Möglichkeit, um eine Krankheitsursache feststellen zu können. Und nur wenn die Krankheit eindeutig bestimmt ist, kann sie auch effizient behandelt werden.
Warum gibt mir der Tierarzt nur einzelne Tabletten mit?
Der Tierarzt hat, anders als ein „Menschenarzt“, das sog. „Dispensierecht“. Das heißt, dass er selbst Medikamente verkaufen und auch herstellen darf. Wenn er Ihnen nicht die ganze Packung verkauft, dann tut er das, weil Ihr Tier zur Behandlung nur diese wenigen Tabletten benötigt. Eine Originalverpackung würde Ihnen unnötige Kosten verursachen. Ihr Tierarzt wird Ihnen gerne aufschreiben, welche Inhaltsstoffe das Medikament beinhaltet, wie genau es heißt und wann und wie oft Sie es Ihrem Tier verabreichen müssen.
Warum verkauft der Tierarzt auch Futter und anderes Zubehör?
Es ist für Sie sicher praktisch, wenn Sie bestimmte Einkäufe gleich zusammen mit dem Tierarztbesuch erledigen können, z. B. die dringend erforderlichen Ungezieferhalsbänder, von denen es viele auf dem Markt gibt. Der Tierarzt führt nur solche, deren Inhaltsstoffe er genau kennt. Manche Dinge gibt es im Supermarkt nicht zu kaufen, z. B. Diätfuttermittel für nierenkranke Tiere. Ein Zooladen ist die Praxis deshalb nicht. Ihr Hausgenosse wird kompetent vom Tierarzt betreut.
Wie kommt der Tierarzt eigentlich auf die Preise, die er mir berechnet?
Das ist eine ziemlich komplizierte Angelegenheit. Es gibt ein „Gebührenordnung für Tierärzte“ vom 30.06.2008. Darin sind die jeweiligen Beträge für einzelne Behandlungsschritte festgelegt. Eine Behandlung setzt sich in der Regel aus mehreren solcher Schritte zusammen. Je nach örtlichen Verhältnissen und besonderen Umständen (Notdienst, Nachtdienst, besondere Schwierigkeiten eines Behandlungsschrittes) kann der Tierarzt das ein- bis dreifache des jeweiligen Betrags berechnen. Dazu kommen weitere Kosten, z. B. für Medikamente und die Mehrwertsteuer.
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