Artikel 31/03/2018

Trockener Mund in der Nacht: Was Sie dagegen tun können

Team jameda
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Ein trockener Mund ist ein unangenehmes Symptom, das viele unterschiedliche Ursachen haben kann. Teilweise sind sie harmlos, teilweise deuten sie auf bestimmte Erkrankungen hin. Die Mundtrockenheit ist auch eine typische Nebenwirkung vieler Medikamente. Lesen Sie hier, was Sie dagegen tun können.

Welche Symptome begleiten häufig die Mundtrockenheit?

Ein trockener Mund ist von geringer Speichelproduktion gekennzeichnet. Mundtrockenheit kommt allerdings selten allein. Betroffene haben oft auch

  • Mundgeruch
  • eine belegte Zunge
  • Zungen- und Lippenbrennen
  • trockene, rissige Lippen und Mundwinkel
  • Geschmacksstörungen
  • Schluck- und Sprechschwierigkeiten
  • eine langsame Wundheilung im Mund

Weil es nicht mehr genug Speichel gibt, der die Zähne schützt, kann es schneller zu Karies kommen.

Wozu dient eigentlich Speichel?

Speichel wird durch zahlreiche kleine und große Drüsen in der Mundhöhle gebildet. Er besteht vor allem aus Wasser, daneben sind Mineralien, Enzyme, Antikörper und der Schleimstoff Mucin enthalten. Das Sekret befeuchtet die Mundschleimhaut, bekämpft Krankheitserreger, macht den Speisebrei geschmeidig und unterstützt die Verdauung.

Nachts wird die Speichelbildung gedrosselt, doch wer gesund ist und nachts durch die Nase atmet, hat normalerweise keine ausgetrockneten Schleimhäute.

Welche Ursachen stecken hinter einem trockenen Mund?

Ein trockener Mund ist nicht immer ein Anzeichen einer Erkrankung oder eine Nebenwirkung eines Medikaments. Er kann zum Beispiel auf folgende Ursachen zurückzuführen sein:

  • Flüssigkeitsmangel, wenn Sie stark schwitzen oder Durchfall haben
  • Mundatmung beim Schlafen
  • trockene Luft
  • harmlose Erkältungen mit Halsschmerzen
  • Rauchen

In den Wechseljahren und im Alter ist der Speichelfluss beeinträchtigt, was auch zu Mundtrockenheit  führen kann.

Eine Reihe von Medikamenten können ebenfalls die Ursache sein, wie zum Beispiel:

  • Antihypertensiva zur Senkung des erhöhten Blutdrucks, die auch nach einem Herzinfarkt verschrieben werden
  • Antihistaminika zur Behandlung von Allergien
  • Arzneimittel gegen Schilddrüsenunterfunktion
  • Medikamente zur Behandlung der HIV-Infektion
  • Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Arzneimittel gegen Übelkeit und Erbrechen
  • Antiepileptika, Anticholinergika und Antiparkinsonmittel
  • Chemotherapeutika, Opioide und Drogen

Ein trockener Mund ist auch oft das Symptom bestimmter Erkrankungen, wie zum Beispiel:

  • Stress, Depressionen oder Angststörungen
  • Speicheldrüsentumoren
  • Sialadenitis, eine Entzündung der Speicheldrüsen
  • Sialadenose, eine Schwellung der Speicheldrüsen
  • Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel das Sjögren-Syndrom
  • Bestrahlungstherapie im Hals- und Kopfbereich
  • Stoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, der mit den typischen Begleitsymptomen wie Harndrang, häufiges Wasserlassen, übermäßiger Durst, Müdigkeit und Kopfschmerzen einergeht

Auch bei einer verkrümmten Nasescheidewand oder bei Schlaf-Apnoe atmen Betroffene meist durch den Mund.

Beim sogenannten Schwangerschaftsschnupfen ist die Nasenschleimhaut durch die Hormonumstellung angeschwollen, sodass Betroffene durch den Mund atmen, um Luft zu bekommen.

Was kann ich bei einem trockenen Mund tun? Helfen Hausmittel?

  • Wer meint, dass trinken nicht hilft, trinkt einfach nicht genug! Trinken Sie viel Wasser und ungesüßte Tees mit Salbei, Malve oder Ingwer. Tagsüber sollte man 1,5-2 Liter trinken, ein Glas auf dem Nachttisch ermöglicht die Mundbefeuchtung auch nachts.
  • Saure Getränke und Speisen sowie Kaugummikauen regen die Speichelbildung an. Für pflegebedürftige Patienten kann man Mundtupfer mit Zitrone verwenden. Auch der Geruch nach Zitrone kann helfen: Geben Sie ein paar Tropfen Zitronen- oder Orangenöl auf das Kopfkissen oder in eine Duftschale.
  • Befeuchten Sie die Mundschleimhaut durch Lutschtabletten, die z.B. Natriumchlorid, Natriumbicarbonat, Emser Salz oder Hyaluronsäure enthalten.
  • Meiden Sie sehr süße oder würzige Speisen und Alkohol.
  • Ist die Luft in Ihrem Schlafzimmer durch Heizungen oder Klimaanlagen ausgetrocknet, sollten Sie gut lüften und bei Bedarf einen Luftbefeuchter aufstellen. Manchmal reicht sogar eine Schale voll Wasser auf der Heizkörperbank.
  • Sorgen Sie für eine gute Zahnhygiene und rauchen Sie nicht.
  • Als Heuschnupfen- und Hausstaubmilben-Allergiker sollten Sie spezielle Allergiker-Bettwäsche aufziehen. Wer unter Heuschnupfen leidet, wäscht abends die Pollen aus den Haaren und wechselt öfter den Kopfkissenbezug.
  • Wenn Sie Medikamente einnehmen, die für den trockenen Mund verantwortlich sein könnten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Er kann Ihnen eventuell Ersatzmedikamente verschreiben.
  • Künstlicher Speichel besteht aus Wasser, einem Filmbildner und Mineralstoffen. Man kann ihn als Gel oder Spray auftragen. Es gibt auch speichelbildende Zahncreme.
  • Die Traditionelle Chinesische Medizin setzt spezielle Tees gegen Mundtrockenheit ein, z.B. mit Sterkuliensamen, Leopardenwurzelstock, Stemonawurzel, Wolfstrappkraut oder grünem Tee.

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