Artikel 20/05/2012

Tattooentfernung mit dem QS-ND-YAG-Laser

Team jameda
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Ein Tattoo als Körperschmuck erfreut sich heutzutage weiterhin großer Beliebtheit. Doch was kann man tun, wenn einem das Tattoo nicht mehr gefällt?

Als Gold-Standard gilt heute die Therapie mit gütegeschalteten (Q-switched) Lasern. Die Laser unterscheiden sich in der ausgesendeten Lichtfrequenz (Wellenlänge in nm), somit kann jeder Laser nur bestimmte Tattoofarben behandeln. Solche Laser sind der ärztlichen Heilkunst vorbehalten (medizinische Laser der Klasse IV).

Übersicht über die gebräuchlichen Q-switched-Laser

  • Alexandrit: 755 nm=schwarz, blau, grün
  • ND-YAG: 532 nm=rot
  • ND-YAG: 1064 nm: schwarz, blau, braun
  • Ruby: 694 nm: schwarz, blau, grün

Der Neodym-YAG-Laser (Q-switched ND-YAG) mit einer Frequenz von 1064 nm wurde speziell für das Entfernen von Tattoos entwickelt und kann nur dunkle Farben (schwarz, braun, blau) entfernen. Wir entfernen auch ein ‘Permanent Make Up’ im Bereich der Augenbrauen, wenn es die richtige Farbe hat.

Funktionsweise:

Der Laser erzeugt eine Art Lichtimpuls. Dieser dringt in die Haut ein und wird von den Farbpartikeln des Tattoos absorbiert. Die Farbpartikel platzen und werden dadurch kleiner (Photothermolyse). Diese kleineren Farbpartikel werden von der körpereigenen ‘Müllabfuhr’ (Fresszellen, Makrophagen) aufgenommen und über die Lymphe abtransportiert. In der Regel wird die Energie bei den ersten drei bis vier Behandlungen gesteigert, bis die maximale Energie erreicht wird.

Hinweise:

Bei der Tattooentfernung ist unter anderem Folgendes zu beachten:

  • Ein Behandlungserfolg, zum Beispiel eine 100-prozentige Entfernung, kann nicht garantiert werden.
  • Die genaue Anzahl der Behandlungen ist nicht vorhersehbar und kann somit nur geschätzt werden. Die Anzahl der Behandlungen ist unter anderem abhängig von der verwendeten Farbe, der Art und Dichte des Farbpigmenteintrags und individuellen Faktoren wie das Funktionieren des Immunsystems (Lymphe).
  • Es sind mehrere (in der Regel fünf bis 12) Behandlungen notwendig.
  • Laientattoos brauchen in der Regel weniger Behandlungen als Profi-Tattoos.
  • Die Behandlungsabstände sollte mindestens sechs bis acht Wochen betragen.
  • Das Tattoo sollte mindestens sechs Monate alt sein, sonst besteht die Gefahr der Narbenbildung.
  • Keine Sonnenexposition jeweils vier bis acht Wochen vor und nach der Behandlung.
  • Keine Selbstbräuner sieben bis zehn Tage vor der Behandlung.
  • Es dürfen keine aktuellen Hautinfektionen im Behandlungsareal vorhanden sein.
  • Die Behandlungskosten richten sich nach der Größe und der Farbdichte und werden in der Regel bei einem Erstberatungsgespräch pro Behandlung festgelegt. Die Behandlungskosten werden von den Krankenkassen nicht übernommen.
  • Die Behandlung ist etwas schmerzhaft. Der Schmerz wird oft als geringer als beim Stechen geschildert. Auf Wunsch kann das Behandlungsareal lokal betäubt werden (Anästhesiecreme oder Lokalbetäubungsmittel subkutan injiziert).

Risiken und Nebenwirkungen:

  • Es kann durch die Laserbehandlung eine Schürfwunde entstehen, die in der Regel narbenfrei nach wenigen Tagen ausheilt.
  • Eine Narbenbildung durch die Laserbehandlung ist selten. Sie kann aber insbesondere durch Infektionen (z.B. durch Kratzen an der Wunde) entstehen.
  • Selten gibt es allergische Reaktionen bei überempfindlichen Patienten. Bei der ersten Laserbehandlung wird deshalb nach einigen Probeschüssen für rund 30 Minuten eine Pause eingelegt. Ist es in der Zeit zu keiner allergischen Reaktion gekommen, kann die Behandlung fortgesetzt werden.
  • Der Tattoo-Laser kann keine durch das Tätowieren entstandenen Narben oder Hautunregelmässigkeiten beseitigen.
  • Es kann sein, dass nach dem Entfernen der Tattoofarbe ein Negativabdruck zu sehen ist (helle Hautareale durch Pigmentverschiebungen).
  • Da ein QS-ND-YAG-Laser kein UV-Licht und keine Röntgenstrahlung aussendet, ist durch die Behandlung nicht von einer Zellschädigung beziehungsweise nicht von einem erhöhten Hautkrebsrisiko durch die Tattoo-Entfernung auszugehen.

Fazit:

Moderne, gütegeschaltete Laser sind hervorragend für die Tattooentfernung geeignet. Die Behandlung ist sicher und führt in der Regel zu sehr guten Ergebnissen. Die Risiken sind gering und ernsthafte Nebenwirkungen selten. Nach meiner Erfahrung ist ein schwarzes Profi-Tattoo bei 80 Prozent der Patienten nach acht bis 12 Behandlungen weitestgehend unsichtbar.

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