Artikel 31/03/2019

Wer ist der richtige Ansprechpartner zur Tattoo-Entfernung?

Team jameda
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Sie sind einer der geschätzten 10 Millionen Trägern eines Tattoos in Deutschland und wollen es jetzt wieder loswerden?  Wenden Sie sich an den richtigen Ansprechpartner: Ein neues Gesetz besagt, dass nur qualifizierte Ärzte Tattoos entfernen dürfen. Lesen Sie hier, wer eine Tattoo-Entfernung durchführen darf.

Wer darf eine Tattoo-Entfernung durchführen?

Der Bundesrat in Berlin hat neulich entschieden, dass in Deutschland nur noch Ärzte Tätowierungen per Laser entfernen dürfen. In der Vergangenheit war die Tattoo-Entfernung auch in privaten Kosmetikstudios oder bei Heilpraktikern möglich.

Welche Arztgruppen für diese Behandlung in Frage kommen, wird noch debattiert. Die relevante Verordnung hatte ursprünglich vorgesehen, dass nur Hautärzte und plastische Chirurgen dazu berechtigt sein, wegen ihren fachlichen Qualifikationen.

Ab Ende 2020 dürfen aber alle approbierten Ärzte in Deutschland Tattoos entfernen, insofern sie über die entsprechende Fachkunde verfügen, die durch ärztliche Weiter- oder Fortbildung nachgewiesen werden muss. Die Handhabung eines Lasergerätes und der vielfältigen modernen Lasertechnologie verlangt, dass Ärzte gezielt darauf fortgebildet werden, so dass die Patientensicherheit gewährleistet ist sowie der medizinische Arbeits- und Strahlenschutz, da es sich um künstliche Bestrahlung handelt.

Tatsache ist, dass ein qualifizierter Facharzt, der einzige richtige Ansprechpartner ist für alle, die ein Tattoo wieder loswerden möchten, ohne es gegen unschöne Narben, Farbreste oder Pigmentveränderungen zu tauschen oder es mit einem noch größeren Tattoo überdecken zu lassen. Eine Tattoo-Entfernung per Laser ist ein komplexes Verfahren.

Die Laserimpulse müssen genau auf die verwendete Pigmentfarbe abgestimmt sein, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Aus diesem Grund sollte die Behandlung immer von einem fachkundigen Arzt durchgeführt werden, der auf Tattoo-Entfernungen und moderne Laserverfahren spezialisiert ist.

Welche Qualifikationen sind dazu notwendig?

Ein approbierter Arzt in Deutschland kann sich für die Tattoo-Entfernung per Laser qualifizierten, indem er einen zertifizierten Spezialfortbildungskurs in diesem Bereich in Anspruch nimmt. Ein Laserbehandlungsprogram zu Tattoo-Entfernung beinhaltet folgende Module:

  1. Aufbau und Funktionen der Haut, verschiedene Hauttypen, Infektionslehre und Wundheilung, Blutgerinnung und Immunschwächekrankheiten, Lymphe, Leber, Niere als Entgiftungsorgane
  2. Arten und Beurteilung von Tätowierungen, Inhaltsstoffe und Wirkung von Tattoo-Farben, Tätowierungsvorgang
  3. Möglichkeiten der Tattoo-Entfernung, inklusive Laserbehandlung, Absorptionsverhalten der Farben, Nachbehandlung und Wundheilung, Pflegehinweise, Risiken, Nebenwirkungen und Kontraindikationen, Entgiftung, unterstützende Ernährung
  4. Aufbau und Funktion eines geeigneten Lasergerätes, Strahlen- und Laserschutzkurs gemäß BGV B2, rechtliche Hintergründe der Tattoo-Entfernung, Anwendungseinstellungen des Lasergerätes, praktische Übung an Modellen

Wieso nicht nur der Hautarzt?

Jeder vierte Deutsche über 18 trägt ein Tattoo und jeder zehnte mag es nicht mehr. Davon entscheidet sich mehr als die Hälfte, zirka 1,2 Millionen Menschen, für eine Laserbehandlung zur Tattoo-Entfernung. Da es nicht mehr erlaubt ist, eine Tattoo-Entfernung im Kosmetikstudio durchzuführen, reichen die spezialisierten Dermatologen nicht mehr aus, um alle Entfernungswünsche zu verwirklichen.

Dazu bräuchte man 50 Prozent mehr Hautärzte in Deutschland über Nacht. Deswegen soll es auch anderen approbierten Ärzten ermöglicht werden, sich in diesem Bereich fortzubilden.

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