Artikel 01/08/2017

Tinnitus: Mit Stresstagebuch Ohrgeräusche reduzieren

Team jameda
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Noch schnell den Bericht fertig stellen, die Kinder zum Sport bringen und endlich mit der besten Freundin ins Café, um das Treffen nicht wieder zu verschieben. Stress hat viele Gesichter: auch schöne Ereignisse wie Hochzeiten oder die Vorfreude auf eine Reise können im positiven Sinn Stress auslösen. Hormone steigern dabei die Alarmbereitschaft, das Herz schlägt schneller, die Anspannung wächst. Ist die belastende Situation vorüber und kehrt Ruhe ein, lassen auch die Symptome der Nervosität nach: wir können entspannen.

Tinnituspatienten kennen jedoch eine weitere unangenehme Nebenwirkung von Stress: Plötzlich pfeift ihr Ton viel lauter. Zusätzlich zur ohnehin hektischen Situation verstärkt das zunehmende Ohrgeräusch die Anspannung. Es entsteht eine negative Wechselwirkung, die schwer zu durchbrechen ist. Einkann dabei helfen, Stressfallen zu entdecken und den Verstärkern des Tinnitus auf die Spur zu kommen.

Tinnitus und Stress: ein Teufelskreis

Was ist zuerst da – der Stress oder der Tinnitus? Bisher ist diese Frage nicht abschließend geklärt. Sicher ist jedoch, dass viele Tinnituspatienten bei hoher körperlicher und psychischer Belastung ihr Ohrgeräusch lauter empfinden. Die enge Verknüpfung von emotionaler und körperlicher Anspannung (Stress) und Tinnitus liegt in der Verbindung von Hörsystem und dem autonomen Nervensystem. Es reguliert, wie und wie schnell unser Körper auf Reize wie beispielsweise Freude, Angst oder Hunger reagiert. Hinzu kommt, dass Tinnituspatienten bei Überlastung häufig mehr Aufmerksamkeit auf das Ohrgeräusch legen: Höre ich es jetzt lauter oder leiser? Was steckt dahinter? Was, wenn es nicht mehr leiser wird? Das genaue Hinhören auf den Tinnitus und die zusätzliche Anspannung verstärken den Stress – und damit das Ohrgeräusch.

Stresstagebuch: mit 3 Fragen den persönlichen Auslösern des Tinnitus auf der Spur


Jeder Mensch reagiert anders auf Stress: Was den einen massiv belastet, stört den anderen nur wenig. Folglich gibt es auch für Tinnituspatienten keine einheitliche Lösung, Stress zu reduzieren und das Ohrgeräusch zu verringern. Um die Kontrolle über den Tinnitus zurückzubekommen, ist es wichtig, persönliche Stressfallen im Alltag zu erkennen. Anschließend können Sie überlegen, wie Sie zukünftig besser mit erwarteten oder plötzlichen Belastungen im Alltag umgehen können. Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit und überlegen Sie:

  • Wann hatte ich Stress?
  • Was hat mich gestresst?
  • Wie habe ich auf den Stress reagiert?

Das übersichtliche Tagebuch von Binko unterstützt dabei, dem Stress und seinen Ursachen auf die Spur zu kommen. Sie lernen, die Verbindung von Anspannung und Tinnitus bei sich selbst zu erkennen und können mit diesem Wissen gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen. So verliert der Ton Schritt für Schritt seinen Einfluss auf Ihr Leben.

Wissen entspannt: Stressfallen entschärfen und Tinnitusbelastung bewusst reduzieren

Klar ist: Auch mit dem Tagebuch kann es zu anstrengenden Situationen kommen. Mit dem Wissen, wie Stress und Ihr Ohrgeräusch zusammenhängen, können Sie jedoch gezielt Maßnahmen ergreifen und persönliche Stressfallen entschärfen. Eine frühere Aufwachzeit oder ein Spaziergang mit der Lieblingsmusik können beispielsweise den Morgen entschleunigen. Fühlen Sie sich regelmäßig nach Meetings oder privaten Terminen überlastet, können Sie gezielt Sport treiben, um das autonome Nervensystem zu beruhigen und den Fokus weg vom Tinnitus zu lenken. Mit dem guten Gefühl, aktiv etwas gegen den Stress und das Ohrgeräusch unternehmen zu können, verliert der Ton mit der Zeit an Einfluss und es ist Ihnen möglich, die Kontrolle über den Tinnitus zurückzugewinnen.

  1. Mehr Informationen
  2. Pflichttexte

Quelle

Weise C et al. Mit Tinnitus leben lernen, Springer: Berlin Heidelberg 2016.

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