Artikel 11/06/2018

Sonnenbrand: Welche Hausmittel helfen und wann sollte ich zum Arzt gehen?

Dr. med. Arna Shab Hautarzt (Dermatologe)
Dr. med. Arna Shab
Hautarzt (Dermatologe)
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Es ist schnell passiert: Nach zehn bis zwanzig Minuten Sonne bekommen hellhäutige Menschen bereits einen Sonnenbrand, wenn sie die Sonnencreme vergessen haben. Können oder wollen sie dann nicht in den Schatten, kann es irgendwann gefährlich werden. Wann ist ein Arztbesuch sinnvoll?

Sonnenbrand: Welche Hausmittel helfen?

Leichte Sonnenbrände zeichnen sich durch Rötungen aus. Es können auch Schwellungen und leichte Schmerzen dazukommen. In diesem Fall können Sie Ihren Sonnenbrand selbst behandeln.

Gehen Sie aus der Sonne und nehmen Sie viel Flüssigkeit zu sich. So scheiden Ihre Nieren Stoffwechselprodukte schneller aus, die durch den Sonnenbrand entstehen. Kühlen Sie die betroffenen Hautareale mit feuchten Tüchern und wasserhaltigen Lotionen. Alternativ können Sie auch kalte Teebeutel, Milch- oder Quarkwickel verwenden.

Meist lassen die Beschwerden nach drei bis vier Tagen nach. Nach rund einer Woche beginnt die Haut, sich abzuschälen.

Beim Sonnenbrand zweiten Grades unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Neben den Symptomen eines leichten Sonnenbrandes zeichnet sich der zweite Grad durch Blasenbildung aus. Es kann mehrere Tage oder Wochen dauern, bis sich die Haut regeneriert. Narben und Pigmentstörungen können zurückbleiben.

Wenn Sie einen Sonnenbrand zweiten Grades haben, sollten Sie einen Dermatologen aufsuchen. Er öffnet die Blasen unter sterilen Bedingungen. So lösen sich Spannungen, die durch die Blasen entstanden sind. Wenn Betroffene selbst zur Nadel greifen, um die Blase zu öffnen, riskieren sie eine Infektion.

Löst sich die Haut großflächig ab, sollten Sie stationär behandelt werden. Dann leiden Sie unter dem dritten Grad eines Sonnenbrandes. Im Krankenhaus erhalten Sie entzündungshemmende Medikamente, Antibiotika-Infusionen und Elektrolyte. Diese schwere Form des Sonnenbrandes beeinträchtigt nicht nur die Haut, sondern den ganzen Organismus, denn der große Flüssigkeitsverlust kann den Kreislauf stark beeinträchtigen.

Haben sich keine Blasen gebildet, aber ist der Sonnenbrand sehr stark oder der Schmerz beträchtlich, sollten Sie sich ebenfalls untersuchen lassen. Sonnenbrände bei Kindern sollten immer einem Arzt vorgestellt werden, egal wie stark sie sind.

Bei Sonnenstich umgehend zum Arzt!

Großflächige und starke Sonnenbrände gehen manchmal mit weiteren Symptomen einher, denn die Kopfhaut und das Gehirn reagieren sehr sensibel auf die Sonne. Mögliche Irritationen lösen Entzündungen aus, die sich mit verschiedenen Beschwerden äußern, wie:

  • geröteter Kopf
  • Kopfschmerzen
  • Unruhe
  • Nackenschmerzen
  • hohe Körpertemperatur
  • manchmal auch Ohrgeräusche, Erbrechen oder Bewusstseinsstörungen

Wenn Sie diese Symptome bemerken, sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen. Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel sind typisch für einen Hitzschlag. In diesem Fall sollten Sie den Notarzt rufen.

Sonnenbrände ernst nehmen

Sonnenbrände werden oft verharmlost, weil sie nach ein paar Tagen von selbst verschwinden. Aber die Haut vergisst nicht. Verbrennt sie zu häufig, beschleunigt sich die Hautalterung und das Hautkrebsrisiko steigt. Jeder, der in jungen Jahren viele Sonnenbrände hatte, sollte aufpassen. Meiden Sie die Mittagssonne, bedecken Sie schnell errötende Hautareale und cremen Sie alle anderen mit einer Sonnencreme ein, die Ihrem Hauttyp angepasst ist.

Auf einen Blick

Ursache:

Die ultravioletten Anteile der Sonnenstrahlen lösen den Sonnenbrand aus, wenn die Pigmentierung den Selbstschutz nicht mehr gewährleisten kann.

Diagnostik:

Anamnese und körperliche Untersuchung

Komplikationen:

bei schweren Sonnenbränden Nieren- oder Kreislaufprobleme

Langfristige Folgen:

Jeder Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko.

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