Jede Schwangerschaft geht mit etlichen Veränderungen im Organismus einher. Auch zahnmedizinische relevante Veränderungen können entstehen, die Risiken für die Mundgesundheit bergen. So steigt im Verlauf einer Schwangerschaft beispielsweise das Kariesrisiko. Gründe dafür sind neben dem gelegentlichen Schwangerschaftserbrechen auch das veränderte Ernährungsverhalten mit Heißhunger auf Süßes oder Saures. Diese Säuren bedingen eine erhöhte Kariesanfälligkeit. Anhand mehrerer durchgeführter Studien konnte belegt werden, dass eine unbehandelte Zahnfleischentzündung (Parodontitis) als Risikofaktor für eine Frühgeburt und für ein niedriges Geburtsgewicht des Kindes gelten kann.
Eltern haben bei der Herausbildung gesundheitsrelevanter Verhaltensweisen bei ihren Kleinkindern eine große Vorbildfunktion inne. Doch auch bereits im Mutterleib können die Kinder Vorlieben für bestimmte Lebens- und Genussmittel durch deren Konsum der Mutter entwickeln, die durch den übermäßigen und langen Stillprozess verstärkt werden. Diesbezüglich ist zu empfehlen, bestimmte Schutzmaßnahmen zu treffen wie die Einschränkung des Zuckerkonsums während der Schwangerschaft und der Stillzeit.
Eine die Schwangerschaft begleitende zahnärztliche Betreuung, welche ein zahnfreundliches Ernährungsverhalten und eine Verbesserung der Mundgesundheit der Mutter hervorruft, kann sich positiv auf die zahngesundheitliche Entwicklung des Kindes auswirken. Diese zahnmedizinischen Frühpräventionsprogramme sind dann am effektivsten, wenn sie schon in der Schwangerschaft beginnen. In ihrem Fokus steht dabei sowohl die Gesundheit der Mütter als auch das Wohlergehen der Kinder.
Bereits 2007 veröffentlichten Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover im Rahmen einer durchgeführten Langzeitstudie ein Konzept für zahnärztliche Gesundheitsfrühförderung während der Schwangerschaft. Ziel der Studie war die Untersuchung der Effektivität solch einer Gesundheitsfrühförderung und deren positive Auswirkung auf die Zahn- und Mundgesundheit der Kinder bis zu ihrem Erwachsenenalter. Die Ergebnisse sind eindeutig: durch eine in der Schwangerschaft angesetzte und konsequent weitergeführte zahnärztliche Betreuung des Kindes können Karies-, Parodontitis- und ernährungsbedingte Folgeerkrankungen minimiert beziehungsweise komplett vermieden werden.
Beginnend bei einer zahnärztlichen Betreuung während der Schwangerschaft können folglich die Weichen für die Zahn- und Mundgesundheit Ihres Kindes gestellt werden.
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