Die Chiropraktik gehört wie auch die Chiro- und Osteopathie zum weiten Feld der Manuellen Medizin.
Sie geht zurück auf Palmer, einem Schüler Stills, dem Begründer der Osteopathie. In Deutschland wurde die Chiropraktik durch Zimmer populär. Ausgeübt wird sie von Ärzten und Heilpraktikern.
Ziel der Chiropraktik ist, reversible Funktionsstörungen der Gelenke im Bereich der Extremitäten und der Wirbelsäule zu lindern. Zunächst wird mittels einer speziellen Untersuchung die jeweilige Gelenkfunktionsstörung diagnostiziert und die freie bzw. gesperrte Richtung des Gelenks festgelegt. Wie bei allen Formen der Manuellen Medizin geht es auch bei der Chiropraktik darum, Blockierungen bzw. Dysfunktionen zu lösen. Diese Manipulation durchzuführen, heißt in der Chiropraktik „Adjustieren“. Zusätzlich werden mobilisierende Techniken, Traktion (dosierte Zugkraft), Weichteil- und Reflextechniken eingesetzt.
Die ‘Adjustierung’ kann laute Knackgeräusche verursachen, ist in aller Regel jedoch schmerzlos. Die Geräusche entstehen, wenn Luft aus der Gelenkkapsel gepresst wird.
Gewöhnlich werden während einer chiropraktischen Sitzung mehrere Blockierungen im Rahmen der Adjustierung gelöst. Unmittelbar nach der Behandlung bessern sich die Schmerzen in der Regel sofort, jedoch dauert es oft zwei bis drei Tage, bis die Beschwerden vollständig abklingen. Vor allem, wenn sie schon seit längerem bestehen. Das liegt daran, dass auch bei einer freien Gelenkfunktion noch Reizzustände an der Muskulatur und den Faszien bestehen.
Durch die Anwendung von Reflextechniken lässt sich auch Einfluss auf das autonome Nervensystem nehmen, das z.B. eine große Rolle bei funktionellen Herz- und Darmbeschwerden spielt.
Die Chiropraktik hat viel mit der Osteopathie gemeinsam. Das verwundert nicht, da Palmer die osteopathischen Techniken und die entsprechende Philosophie von Still gelernt hat.
Vergleicht man Chiropraktik und Osteopathie miteinander, ist die Osteopathie die deutlich ‘sanftere’ Methode. Die Chiropraktik wird im Gegensatz zur Chirotherapie nicht von den gesetzlichen Kassen übernommen. Bei der Osteopathie hängt es von der Kasse ab. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.
Für den Patienten ist es besonders wichtig, dass er stabilisierende Maßnahmen übernimmt, nachdem die Gelenkfunktion wiederhergestellt ist. Dazu muss vor allem das innere muskuläre Haltegerüst wiederaufgebaut werden. Dabei spielen die kleinen ‘unwillkürlichen’ Muskeln, die sogenannte ‘Tiefenmuskulatur’, eine entscheidende Rolle.
Sie wird vor allem durch Übungen im Einbeinstand und auf unruhigem Untergrund angesprochen, wie z.B. dem Wackelbrett. Entscheidend für den Erfolg ist, dass diese Übungen regelmäßig über einen Zeitraum von mindestens zwölf Wochen durchgeführt werden.
Egal ob Chiropraktik, Chirotherapie oder Osteopathie - sie gehören alle der 'Hands-on-'Medizin an und stellen ein wichtiges Gegengewicht zur immer stärker werdenden Gerätemedizin dar.
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