Viele Patienten sind betroffen und vielen ist es peinlich darüber zu sprechen: starkes Achsel-schwitzen, das mit mehr oder weniger starker Geruchsbildung einhergehen kann. Im Gespräch findet man oft heraus, dass die Patienten bereits seit ihrer Pubertät darunter leiden. Trotz umfangreicher Untersuchungen wird in der Mehrzahl der Fälle keine fassbare Ursache gefunden. Welche Lösungswege kann man den Patienten anbieten?
Vor jedem Eingriff ist eine genaue Anamnese jedes Patienten mit starkem Achselschwitzen unerlässlich. Auch wenn man in der Mehrzahl der betroffen Patienten keine Ursache findet, gibt es doch Erkrankungen, wie z.B. Hormonstörungen, Leukämie etc., die ein starkes Achselschwitzen verursachen können. Ebenfalls gibt es einige Medikamente, die stärkeres Schwitzen begünstigen. Nach einem ausführlichen Gespräch und einer genauen Inspektion der Achseln, wird man zusammen mit den Patienten ein Therapiekonzept erarbeiten. Viele Patienten haben bereits erfolglos eine lokale Therapie mit frei verkäuflichen Deodorants hinter sich. Die Einnahme von Medikamenten, die systemisch wirken, zeigt oft störende Nebenwirkungen. Als sicheres Mittel, um die starke Schweißbildung abzustellen, gelten die Injektion von Botulinum Toxin und die Schweißdrüsenabsaugung.
Wie funktioniert die Schweißdrüsenabsaugung?
Die Methode macht sich die umfangreichen Erfahrungen, die mit der Fettabsaugung vorliegen zu Nutze. Man bringt eine spezielle Anästhesielösung (Temeszenzlösung) in das Areal der Achsel ein, die zum einen für die Schmerzfreiheit bei der Operation sorgt, zum anderen bereits die Hautschichten etwas auftrennt, so dass die Operation sicher erfolgen kann. Nach der Anästhesie saugt man mit speziellen Kanülen, die über 2-3 kleine Stiche eingeführt werden, die Schweißdrüsen heraus. Die verwendeten Kanülen sind speziell für diesen Eingriff gefertigt und saugen nur zur Oberfläche hin. In Ihrer Struktur sind sie ähnlich einer Raspel aufgeraut. Der Eingriff erfordert einiges an Erfahrung und es muss eine ausreichende Zeit pro Achsel gesaugt werden. Wird hier die geforderte Zeit unterschritten, ist die Erfolgsrate deutlich reduziert.
Jahrelange Erfahrungen zeigt, dass die reine Absaugung eine Erfolgsrate von ca. 85 % erbringt. Kombiniert man die Absaugung mit einer Ausschabung, steigt die Erfolgsrate auf über 90 % an.
Nach dem Eingriff werden die Stichinzisionen verschlossen und ein Kompressionsmieder angelegt, das der Patient für eine Woche tragen muss. Das Mieder sorgt dafür, dass sich die Haut im Achselbereich wieder schön anlegt und erlaubt den Patienten, im Gegensatz zum Kompressionsverband, die Möglichkeit zu hygienischen Maßnahmen.
Die postoperativen Beeinträchtigungen im Sinne von leichten Schmerzen beim Heben der Arme über die Horizontale und sporadisches Auftreten von kleinen Verhärtungen, verschwinden innerhalb weniger Wochen. Die Patienten spüren den Erfolg spätestens nach einer Woche, wenn das Mieder nicht mehr getragen werden muss.
Viel Patienten berichten über ein völlig neues Lebensgefühl, weil sie sich unbeschwert im Berufs- und Privatleben bewegen können und endlich wieder farbige Kleidung tragen können.
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