Team jameda
Während Deutschland seit mehreren Jahren als frei von Tollwut gilt, ist der fernreisende Rucksacktourist, der durch die Dörfer und über die Busbahnhöfe zieht, in weiten Regionen der Welt weiterhin von der stets tödlichen Erkrankung, die durch virale Infektion unseres Nervensystems entsteht, bedroht. Übertragen wird die Viruserkrankung zumeist durch infizierte Hunde, wobei im Prinzip jedoch alle Säugetiere als Überträger infrage kommen. In Südamerika und der Karibik, wo die Gesamtzahl der Tollwutfälle mittlerweile zwar deutlich geringer geworden ist, sind dies bekanntermaßen z.B. auch Fledermäuse. Die Übertragung findet durch den Speichel der Tiere während eines Bisses, aber auch beim Belecken wunder Hautareale statt. Entgegen der landläufigen Meinung können auch Hunde übertragen, die selbst zwar bereits infiziert, aber noch nicht symptomatisch sind. Die meisten menschlichen Todesfälle gibt es in Afrika und Asien mit einem Schwerpunkt auf dem indischen Subkontinent mit mehr als 20.000 Todesfällen im Jahr.
Der einzig wirklich praktikable Schutz besteht in der Impfung mit inaktivierten Tollwutviren in Form von drei Impfungen innerhalb von 3-4 Wochen mit Abschluss eine Woche vor Reiseantritt. Der ohne Impfschutz Reisende kann ansonsten nur hoffen, nach einem Biss schnellstmöglich mit Immunglobulinen im Sinne einer passiven Immunisierung behandelt zu werden, die jedoch in den tropischen und subtropischen Ländern meist schwierig zeitnah zu erhalten sind. Die Indikation zur Tollwutimpfung sollte angesichts der vielfältigen Abenteueraktivitäten und Individualreisen im Hinterland also eher großzügig gestellt werden. Im Allgemeinen sollte der Leitspruch gelten, dass man wie beim Rifftauchen als Besucher alles mit Abstand anschaut, aber nichts anfasst – auch keine niedlichen Tiere. Die Tollwutimpfung ist eine reine Reiseschutzimpfung für Auslandsaufenthalte, wird jedoch von manchen Krankenkassen trotzdem erstattet. Eine reisemedizinische Beratung sollte im Zweifelsfall stets spätestens 5 Wochen vor Abflug in die Ferne stattfinden. In dem verbleibenden Zeitraum können grundsätzlich alle relevanten Impfungen noch wirksam erfolgen.
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