Artikel 31/03/2018

Gebrochen oder geprellt? Was Sie gegen Symptome einer schmerzenden Rippe tun können

Dr. med. Eugen Gaiser Orthopäde & Unfallchirurg, Physikalischer & Rehabilitativer Mediziner, Sportmediziner
Dr. med. Eugen Gaiser
Orthopäde & Unfallchirurg, Physikalischer & Rehabilitativer Mediziner, Sportmediziner
schmerzende-rippe-was-tun-wenn-sie-gebrochen-ist

Eine Sekunde Unachtsamkeit - plötzlich stolpert man und stürzt mit dem Brustkorb gegen eine Kante. Der Akutschmerz ist zunächst so stark, dass es einem die Luft abschnürt. Nach Minuten wird der Schmerz weniger und pendelt sich auf ein bestimmtes Level ein. Bei Ein- und Ausatmung nehmen die Schmerzen dann wieder zu, besonders bei tiefen Atemzügen.

Anhand des Schmerzcharakters ist es sehr schwierig für den Patienten zu differenzieren, ob die Rippe geprellt, angebrochen oder gebrochen ist.

Wann ist eine Rippe gebrochen?

Bei fühlbaren Reibegeräuschen kann der Patient ziemlich sicher sein, dass eine oder mehrere Rippen gebrochen sind.

Ist die Atemnot dauerhaft sehr groß und ist ein leises Knistergeräusch zu hören, so hat eine Rippe das Lungenfell verletzt. Danach kommt es zum Lungenkollaps und Luft dringt in die Weichteile ein. In diesem Fall muss unbedingt die Notaufnahme eines Krankenhauses aufgesucht werden. Hier führt der Arzt neben der körperlichen Untersuchung eine Röntgendiagnostik der Lunge durch. Danach entscheidet er, ob er konservativ vorgeht oder ob er nach örtlicher Betäubung des Patienten einen Schlauch in den Brustkorb legen muss, sodass sich die Lunge wieder frei entfalten kann.

Die wichtigste Differentialdiagnose, mit der ein Rippenbruch verwechselt werden kann, ist der eingeklemmte Zwischenrippennerv. Er kann durch eine Blockierung gereizt werden, wodurch ebenfalls atemabhängige Schmerzen im Bereich einer Brustkorbhälfte verursacht werden können. Therapie der Wahl ist hier nach der Mobilisation des Brustwirbelkörpers und der Rippe der manualtherappeutische Impuls – die Chirotherapie. Dadurch wird die freie Gelenkfunktion wiederhergestellt.

Bei Rippenbrüchen wird von der Chirotherapie abgeraten. Sonst bestünde die Gefahr, dass Knochenteile die Lunge aufspießen, wodurch ein Lungenkollaps entsteht.

Was tun bei Rippenverletzungen?

Bis auf Rippenserienbrüche, die mit einem Lungenkollaps verbunden sind, ist die Vorgehensweise bei isolierten Rippenbrüchen bzw. -anbrüchen und bei Rippenprellungen die gleiche - nämlich konservativ.

Der Patient sollte für zehn bis vierzehn Tage ein schmerzstillendes, antientzündliches Medikament einnehmen. Bei sehr schmerzhaften Rippenbrüchen erscheint es sinnvoll, eine Brustkorbbandage einzusetzen. Sie kann jeder Hausarzt budgetfrei verordnen. Man sollte peinlichst darauf achten, regelmäßig tief durchzuatmen, sodass die unteren Lungenabschnitte gut belüftet werden. Andernfalls besteht die Gefahr einer Lungenentzündung.

Krankengymnastik ist nicht von Nöten. Aber eine Behandlung mit pulsierendem Magnetfeld bzw. hochenergetischer Laserbestrahlung kann den Rippenbruch schneller heilen.

Ihre Arzt wird Sie krankschreiben. Die Genesungszeit für eine Rippenprellung liegt bei ca. zwei Wochen, für eine angebrochene Rippe bei ca. drei bis vier Wochen und für einen Rippenbruch bei ca. sechs Wochen. In der Regel heilt die Rippe vollständig ab.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.