Team jameda
Ein unbedachter Umgang mit der Sonne und trügerische Sicherheit beim Thema Sonnenschutz können das Risiko für Hautkrebs erhöhen. Aus diesem Grund sagt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp: Schluss mit gefährlichen Sonnenschutz-Mythen!
Es stimmt zwar, dass vermehrte Sonnenbrände das Hautkrebsrisiko erhöhen, doch auch regelmäßige, intensive Sonneneinstrahlung ohne gerötete Haut kann zu Schäden wie weißem oder schwarzem Hautkrebs führen. Irreführend ist hier auch der Begriff „gesunde Bräune“: Der Körper entwickelt Bräune zwar als Eigenschutz durch Melaninbildung, gleichzeitig zeigt eine intensive Bräune aber auch die Belastung durch krebsfördernde UV-Strahlung an.
Keine Sonnenschutzcreme bietet 100%igen Schutz. Selbst ein Produkt mit Lichtschutzfaktor 50 lässt etwa 2 % der schädlichen UV-Strahlung durch und kann je nach Hauttyp nur eine gewisse Zeit schützen. Die trügerische Bezeichnung „Sun-Blocker“ ist aus guten Gründen in der EU seit Jahren verboten. Dazu kommt, dass Anwender oft zu wenig Sonnencreme auftragen und dadurch nur einen Teil des Schutzes erreichen. Optimal geschützt ist man mit 30 - 40 ml Sonnenprodukt für den ganzen Körper, welches eine halbe Stunde vor Sonnenbestrahlung aufgetragen worden ist.
Nachcremen ist wichtig, um den Schutz zu erhalten, die Schutzdauer kann man durch mehrmaliges Auftragen aber nicht verlängern. So sollte man z.B. nach dem Baden, nach dem Abrubbeln mit dem Handtuch, nach dem Herumtollen im Sand oder nach starkem Schwitzen erneut Sonnenschutz auftragen. Auch wasserfeste Produkte lösen sich beim Baden teilweise von der Haut und sollten deshalb nachgecremt werden.
Es ist sicherlich vernünftig, die Haut im Frühling langsam an die Sonne zu gewöhnen, sodass sich der körpereigene Schutz durch Lichtschwiele und Melanin entsprechend aufbauen kann. Vorbräunen jedoch schützt keineswegs vor Hautkrebs. Zwar kann man z.B. durch die Einnahme von Carotin einen Vorrat des Antioxidans in der Haut anlegen, doch dieser Schutz vor freien Radikalen ist äußerst gering. Selbstbräuner schützen überhaupt nicht vor Sonneneinstrahlung. Vorsicht auch bei Solariumbräune: Je nach Anteil von UVB in der verwendeten Strahlung bildet der Körper zwar mehr Melanin, doch die Strahlung ist oft intensiver als die der Sonne. Wird UVA verwendet, entwickelt sich schnell eine kurzanhaltende Bräune, die gar keinen Schutz vor Sonne darstellt.
UV-Strahlung gelangt auch an schattige Plätze! So lassen z.B. Schirme, Sonnensegel und Wolken einen Teil der UV-Strahlen durch, auch Glasscheiben und Wasser bieten keinen Schutz. Deshalb sollte man auch im Schatten Sonnenschutz auftragen, bei Sonnensegeln, -schirmen und -brillen sowie bei UV-Funktionskleidung auf den ausgewiesenen UV-Filter achten.
Exzessives Sonnenbaden ist für die Synthese von Vitamin D nicht nötig. Es reichen hierzulande im Frühling und Sommer schon 5 - 25 Minuten in leichter Sommerkleidung unter freiem Himmel aus, um mithilfe der UV-Strahlen in der Haut Vitamin D zu bilden. Der Körper speichert das über den Sommer gebildete Vitamin, sodass er normalerweise auch in den Wintermonaten ausreichend versorgt ist.
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