Artikel 29/11/2017

Einzelne schiefe Zähne mit oder ohne Zahnspange behandeln?

Dr. med. dent. Norbert Mannl Zahnarzt
Dr. med. dent. Norbert Mannl
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Einzelne oder wenige schiefe Zähne kosmetisch und funktionell zu korrigieren, ist durch konservierende, prothetische oder kieferorthopädische Maßnahmen möglich.

Während die Fehlstellung für den Patienten in erster Linie ein ästhetisches Problem ist, sind die Zähne in den meisten Fällen zusätzlich durch Schlupfwinkel anfällig für Verunreinigungen.

Wieso ist es wichtig, schiefe Zähne zu begradigen?

Die schwer zugänglichen Interdentalräume, die durch den Engstand entstehen, können mit den häuslich verfügbaren Hilfsmitteln wie Zahnbürste oder Zahnseide nicht optimal gereinigt werden. Deshalb steigt das Kariesrisiko. Es lässt sich nicht vermeiden, dass minimale Plaquereste zurückbleiben, sodass sich schließlich Zahnstein bildet. Den muss der Zahnarzt im Rahmen einer professionellen Zahnreinigung entfernen.

Außerdem können sich auch funktionelle Komplikationen ergeben. Einerseits kann es bei Fehlständen im Seitenzahnbereich zu statischen Problemen, andererseits im Frontzahnbereich zu Schwierigkeiten bei der Aussprache kommen. Des Weiteren ist es möglich, dass die Zahnzwischenräume der oberen und unteren Schneidezähne nicht in einer Linie stehen. Hier spricht man von einer Mittellinienverschiebung.

Schiefe Zähne ohne Zahnspange richten

Bei kleinsten Fehlstellungen im Frontzahnbereich kann es ausreichen, den betroffenen Zahn mit einer Füllungstherapie so umzugestalten, dass er die Form des gegenüber liegenden Zahns erhält und unauffällig im Zahnbogen eingeordnet wird.

Wenn es nicht ausreicht, den Zahn mit einer Füllung zu korrigieren, besteht die Möglichkeit, einen oder mehrere Zähne zu beschleifen und mit Kronen oder Veneers zu versorgen. Somit können langfristig sowohl Form als auch Farbe der Zähne unter Laborbedingungen verbessert werden.

Was sind Vor- und Nachteile der Kieferorthopädie?

Die kieferorthopädische Behandlung schont die Zahnsubstanz am besten. Gleichzeitig ist sie die Methode, die für den Patienten in der Regel am aufwändigsten ist und am längsten dauert. Denn bei den oben genannten Alternativen kann der Fall inklusive Planungsphase in zwei bis maximal vier Wochen abgeschlossen werden. Nur wenige Sitzungen sind erforderlich.

In der Kieferorthopädie rechnet man mit einer Zeitspanne von mindestens drei Monaten. Darüber hinaus sollte sich der Patient inklusive Vor- und Nachbereitung auf eine zweistellige Anzahl der Sitzungen einstellen.

Die Zähne können durch eine feste Zahnspange oder unsichtbare Schienen bewegt werden. Vor- und Nachteile der einzelnen Therapieformen variieren von Fall zu Fall. Aber die unsichtbare Behandlung veranlasst immer mehr Patienten dazu, sich für die Schienentherapie zu entscheiden. Andererseits sind der Zeitaufwand und die Kosten bei der festen Zahnspange in vielen Fällen geringer.

Wie geht es nach der Korrektur weiter?

In jedem Fall ist es unerlässlich, den Patienten nach vollendeter Behandlung gewissenhaft in die Retentionsphase aufzunehmen. So wird sichergestellt, dass das Behandlungsergebnis erhalten wird und die Zähne nicht in die Ausgansposition zurückfallen. Bestenfalls werden die Zähne an der zum Gaumen liegenden Seite mit einem Retainerdraht miteinander verblockt. Eine Retainerschiene, die nachts getragen wird, reicht nicht aus, um die Zähne nachhaltig in harmonisierter Position zu halten.

Woher weiß ich, welche Behandlungsmethode die richtige für mich ist?

Zur Entscheidungsfindung in Fällen, in denen mehrere Therapiemethoden zur Debatte stehen, muss sich der Patient über sämtliche Vor- und Nachteile Gedanken machen. Tendenziell stellt die Kieferorthopädie eine zwar kostenintensive, aber elegante, schonende und bei konsequenter Retentionsphase maximal nachhaltige Therapievariante für unversehrte und schöne Zähne dar.

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