Artikel 18/12/2016

Rissige und spröde Lippen - Anzeichen eines Nährstoffmangels?

Team jameda
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Trockene Lippen und rissige Mundwinkel sehen unschön aus und können beim Sprechen und Lachen schnell aufplatzen. Wie man die schutzbedürftigen Lippen pflegt und welche Nährstoffe für sie besonders wichtig sind, verrät die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Warum werden Lippen rissig und spröde?

Die Lippen sind besonders empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen, da sie lediglich eine sehr dünne, wenig verhornende Hautschicht besitzen. Auch weist das Lippenrot nur vereinzelt Talgdrüsen auf, sodass die Lippen leicht austrocknen. Gegen UV-Strahlen sind die Lippen wenig geschützt, da sie kein körpereigenes Pigment Melanin enthalten. Normalerweise werden die Lippen über den Speichel mit Feuchtigkeit und über wenige Talgdrüsen mit einem Fettfilm versorgt.

Trockene Heizungsluft, zu viel Sonne, Kälte und Wind können zu Rissen und Blasen an den Lippen führen. Auch eine mangelnde Flüssigkeitsaufnahme und bestimmte Medikamente wie Aknetherapeutika lassen die Lippen austrocknen. Bei Mangelzuständen z.B. an Eisen, Zink oder Vitamin B2 sowie bei Neurodermitis und Schuppenflechte können die Lippen ebenfalls rau und spröde werden.

Mundwinkelrhagaden sind tiefere, schmerzende Risse in den Mundwinkeln, die beim Essen, Sprechen oder Lachen immer wieder aufreißen. Oft sind diese Wunden mit einem Pilz oder Bakterien infiziert. Ungewollter Speichelfluss, z.B. nachts bei offenstehendem Mund oder ausgelöst durch schlecht sitzende Prothesen, fördert die permanente Entzündung der Mundwinkel. Die gesamte Lippenpartie mit der Haut um den Mund herum kann zudem durch Allergien und permanentes Lippenlecken oder –kauen gerötet und gereizt sein.

Lippenpflege

Trockene Lippen sollten regelmäßig mit einer rückfettenden und wundheilungsfördernden Lippenpflege behandelt werden. Wertvolle Wachse wie Jojoba oder Bienenwachs, Öle wie Nachtkerzen-, Oliven- oder Mandelöl und Fette wie Sheabutter bauen die körpereigene Lipidschicht besonders gut auf und verhindern, dass die Haut zu viel Feuchtigkeit verliert. Wundheilungsfördernd sind Dexpanthenol, Hamamelisextrakt und Allantoin.

Vitamin E und A sind schützende Radikalfänger. Bei entzündeten Lippen sind Zink, Kamille und Licochalcone geeignete Inhaltsstoffe. UV-Schutz für sonnige Zeiten am Strand oder auf der Skipiste ist ein Muss in der Lippenpflege.

Ausreichend Nährstoffe und Flüssigkeit

Trockene und rissige Lippen mit schlecht heilenden Rhagaden können durch einen Nährstoffmangel ausgelöst werden. Besonders wichtig sind hier Eisen, Zink und B-Vitamine, im Speziellen Vitamin B2. Der Tagesbedarf an Eisen beträgt für Männer 10mg, für Frauen 15mg. Man kann ihn z.B. über Fleisch, Vollkorngetreide und Hülsenfrüchte decken.

Für Zink wird eine tägliche Aufnahme von 7-10mg empfohlen, das Spurenelement ist z.B. in Meeresfrüchten, Fleisch, Vollkorn und Käse zu finden. B-Vitamine lassen sich ebenfalls gut über Fleisch und Getreide sowie Eier aufnehmen, an Vitamin B2 braucht man 1-1,4mg am Tag, es ist in Fisch, Fleisch und Milchprodukten enthalten.

Wer wenig oder unausgewogen isst oder einen schweren Nährstoffmangel hat, ist mit Substitutionspräparaten gut bedient. Um die Haut und die Speicheldrüsen mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen, sollte man täglich 1,5-2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee trinken.

Wann geht man zum Arzt?

Wenn nach intensiver Selbstbehandlung keine Besserung eintritt oder es zu blutenden und eitrigen Wunden kommt, ist ein Arztbesuch angeraten.

Der Arzt kann über eine Laboruntersuchung einen Nährstoffmangel feststellen und bestimmen, welche Keime sich in den Wunden angesiedelt haben. Zur Behandlung kann er z.B. antibiotische bzw. antimykotische Salben oder entzündungshemmende, kortisonhaltige Präparate verordnen.

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