Artikel 14/03/2018

Der richtige Sonnenschutz für einen unbeschwerten Sommer

Team jameda
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Sonne bedeutet einerseits gute Laune und Urlaubsbräune, auf der anderen Seite kann sie aber auch zu Sonnenbrand, Falten und Hautkrebs führen. Über den richtigen Sonnenschutz und vernünftiges Sonnenbaden informiert die Ärzteempfehlung jameda in diesem Gesundheitsspecial.

Ultraviolette und infrarote Strahlung kann zu Hautschäden führen
Bei der ultravioletten Sonnenstrahlung sind für Veränderungen in der Haut die Strahlungstypen A und B verantwortlich. UV-A-Strahlung bewirkt die willkommene Bräune, führt aber gleichzeitig dazu, dass die Haut frühzeitig altert und Falten bekommt. UV-B-Strahlen rufen Sonnenbrand mit Rötung und Blasenbildung hervor. Beide Strahlungstypen können Hautkrebs auslösen. Die Wärmestrahlung der Sonne (Infrarot-A, IRA) kann schädliche Radikale bilden, die die Haut vorzeitig altern lassen.

Wie lange kann sich die Haut selbst schützen?
Die Eigenschutzzeit der Haut wird als Zeitdauer bezeichnet, die ein Mensch in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Dieser Eigenschutz hängt vom Hauttyp und der Vorbräunung ab. Das Pigment Melanin sorgt für die Hautbräune und absorbiert UV-Strahlung schon in der obersten Hautschicht, bevor darunterliegende Hautzellen geschädigt werden. Je höher der Anteil an Melanin in der Haut, desto unempfindlicher ist diese Person gegenüber der Sonneneinstrahlung.

Die Sonnenempfindlichkeit bestimmt den Hauttyp
Man unterscheidet sechs Pigmentierungstypen der Haut. Hauttyp I hat eine helle Haut, die sehr empfindlich ist, schnell einen Sonnenbrand bekommt und nie bräunt. Diese Personen haben oft blonde oder rötliche Haare, helle Augen und viele Sommersprossen. Ihre Eigenschutzzeit beträgt etwa 10 Minuten. Dagegen hat beispielsweise der Hauttyp IV eine Eigenschutzzeit von 40-60 Minuten. Menschen dieses Hauttyps haben dunkle Augen und Haare, ihre Haut bräunt schnell. Zu den Hauttypen V und VI zählen Menschen mit sehr dunkler, stark pigmentierter Haut, beispielsweise arabischer, indischer oder afrikanischer Herkunft.

Den passenden Lichtschutzfaktor auswählen
Der Lichtschutzfaktor (LSF) eines Sonnenproduktes ist ein Maß für die Stärke des UV-B-Schutzes. Der Faktor gibt an, um wie viel länger man sich mit dem Produkt in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, als dies die Eigenschutzzeit ermöglichen würde. Hat man beispielsweise eine Eigenschutzzeit von 10 Minuten und trägt einen Sonnenschutz mit LSF 25 auf, kann man sich 250 Minuten in der Sonne aufhalten ohne dass die Haut rot wird. Um kein Risiko einzugehen, sollte man diese Zeit nur zu 60 % ausschöpfen. Nach EU-Standard gibt es vier Kategorien von Lichtschutzfaktoren: Niedrig (bis 10), mittel (15-25), hoch (50) und sehr hoch (50+). Der Schutz vor UV-A-Strahlung beträgt bei geprüften Produkten stets ein Drittel des UV-B-Schutzes.

Sonnenschutzmittel enthalten chemische und physikalische Lichtschutzfilter
Chemische Filter wandeln UV-Strahlung in Wärmeenergie um, bevor Hautschäden entstehen können. Physikalische Filter sind Mikropigmente wie Zinkoxid und Titanoxid. Feinverteilt auf der Haut reflektieren sie die Sonnenstrahlung. Die Entstehung freier Radikale durch IRA-Strahlung wird durch Antioxidantien wie Vitamin C und E eingedämmt.

Creme, Gel, Fluid und Spray
Sonnenschutzmittel werden in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten, so dass man je nach Hauttyp und Hautzustand ein passendes Produkt auswählen kann. Ein fettfreies Gel oder ein leichtes Fluid verwenden Personen mit einer öligen oder Mischhaut, für eine trockene Haut eignen sich Cremes und Lotionen. Allergiker sollten Zubereitungen auftragen, die ohne Parfum, Konservierungsstoffe und Emulgatoren hergestellt sind. Beim Badeurlaub sind wasserfeste Sonnenschutzmittel zu empfehlen, Produkte als Spray lassen sich bequem aufsprühen und leicht verteilen.

Wer braucht einen besonders hohen Schutz?
Einen sehr hohen Sonnenschutz benötigen Menschen des Hauttyps I und II, die eine helle Haut haben. Säuglinge und Kleinkinder sollten im Urlaub stets mit Lichtschutzfaktor 50 eingecremt werden. Ebenso brauchen Personen mit Hauterkrankungen besonderen Schutz, z. B. bei Couperose, Neurodermitis, Akne sowie hellem und dunklem Hautkrebs. Vorsicht bei Arzneimitteln: Einige lassen die Haut empfindlich auf UV-Strahlung reagieren. Dazu gehören beispielsweise Johanniskraut, Diclofenac, Tetracycline und ACE-Hemmer.

Rechtzeitig und behutsam auf die Sonne vorbereiten
Im Frühjahr sollte man die Haut langsam an die Sonne gewöhnen. Da sie erst wenig gebräunt ist, ist ihr Eigenschutz gering. Wer unter einer polymorphen Lichtdermatose (Sonnenallergie) leidet, kann mit der Einnahme von Calcium allergischen Reaktionen vorbeugen. Dazu sollte man täglich 1000 mg Calcium zu sich nehmen, zwei Wochen vor dem Urlaub beginnend. Auch Carotinoide werden in einer Dosis von 25-50 mg täglich zur Vorbereitung auf die Sonne genutzt. Eingelagert in der Haut können sie schädliche Radikale einfangen, die durch UV- und IRA-Strahlung entstehen. Da dieser Schutz jedoch gering ist, darf eine Sonnencreme zum Schutz nicht fehlen. Wer ins Solarium geht, sollte bedenken, dass dort die UV-Strahlung genauso hoch sein kann wie die der intensiven Mittagssonne. So wird zwar die Hautpigmentierung angeregt, Hautschäden können aber hier besonders entstehen. Selbstbräunende Kosmetik färbt zwar die Haut, liefert aber keinerlei Schutz vor der Sonne.

Tipps für einen gesunden Umgang mit der Sonne
• Je nach Hauttyp und Sonneneinstrahlung am Urlaubsort den passenden Lichtschutzfaktor wählen.
• Gründlich eincremen: Für den ganzen Körper benötigt etwa 25-30 ml Sonnenmilch.
• Nach dem Baden und bei starkem Schwitzen nachcremen, um den Schutz zu erhalten. Vorsicht: Der Schutz verlängert sich mit dem Nachcremen nicht.
• Die intensive Mittagsonne zwischen 11 und 15 Uhr meiden.
• Kleinkinder und Säuglinge sollten sich nicht in der direkten Sonne aufhalten.
• Sonnenschutz durch Kleidung: Während ein Baumwollhemd etwa einem LSF von 10 entspricht, kann speziell imprägnierte Kleidung einen UV-Schutz von 20 bis 80 bieten. Den Sonnenhut nicht vergessen!
• Sonnenbrille mit UV-Schutz verwenden.
• Schatten schützt nur bedingt, deshalb auch hier Sonnenschutz auftragen.
• Nach dem Sonnenbaden die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion pflegen.

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