Um das Thema Sonnenschutz ranken sich jede Menge Legenden. Obwohl jeder weiß, wie gefährlich die UV-Strahlen für die Haut sein können: Manche Ammenmärchen sterben einfach nicht aus. Sind Sie beispielsweise auch der Meinung, dass Sie mit ein paar Solarium-Besuchen bestens auf den Sommerurlaub vorbereitet sind? Dass sich Lichtschutzfaktor addieren lässt? Oder dass Sie keinen Sonnenschutz benötigen, weil Sie sowieso einen dunkleren Teint haben?
Dann wird es höchste Zeit, dass wir in diesem Artikel die 15 größten Sonnenschutz-Mythen enttarnen, mit denen Dermatologen tagtäglich in der Praxis konfrontiert werden.
Die Haut bekommt sehr wohl Farbe, es dauert nur etwas länger. Und ungeschützt ist die Sonne ein echter Beautykiller: Sie beschleunigt die Hautalterung und kann gefährlichen Hautkrebs verursachen. Deshalb am besten einen Rundumschutz mit UVA-, UVB- und Infrarot-Filter verwenden.
Das glauben zwar viele, aber auch im Schatten besteht Verbrennungsgefahr. Denn dort kommen immerhin noch 60 bis 80 Prozent der Strahlung an. Also bitte auch unter dem Sonnenschirm gut eincremen, dann gibt es keinen Grund, rot zu werden.
Selbst mit einem sogenannten Sunblocker sollte man nicht ewig in der Sonne brutzeln, denn die Schutzwirkung geht durch starkes Schwitzen, beim Baden oder Abtrocknen verloren. Am Strand oder im Freibad sollten Sie deshalb auch bei wasserfesten Produkten etwa alle zwei Stunden nachcremen.
Die Haut bildet durch die Strahlung eine Art Hornhaut, die sogenannte Lichtschwiele. Dadurch wird sie dicker und kann das Licht besser filtern. Doch dieser Schutz entspricht sogar nach mehreren Wochen Urlaub höchstens LSF 6 - von „Gewöhnung“ kann also keine Rede sein. Bitte unbedingt weitercremen!
Die Scheiben filtern nur die UVB-Strahlen, die UVA-Strahlen dringen durch. Sie verursachen weiterhin Zellschäden und Hautalterung.
Auch bei dunklerer Haut schädigen die UVA-Strahlen die Fasern des Bindegewebes und lassen Sie alt aussehen. Die UVB-Strahlen können bei jedem Hauttyp die Zell-DNA schädigen und Hautkrebs verursachen - völlig unabhängig von der Pigmentierung der Haut.
Bräune ist noch kein Schutz. Außerdem geben die Röhren in Sonnenstudios meistens nur UVA-Strahlung ab. Die bräunen zwar, sind aber auch für die typische „Lederhaut“ verantwortlich, die viele Solarien-Anhänger mit der Zeit bekommen.
Nicht nur Männer mit Glatze, sondern jeder kann auf der Kopfhaut Sonnenbrand bekommen. Besonders am Scheitel oder bei Wirbeln geht das mitunter schnell. Deshalb ist ein Sonnenhut oder eine Cap jedem zu empfehlen. Es gibt aber auch Sonnensprays, die nicht fetten und deshalb für die Kopfhaut geeignet sind.
Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie viel länger Sie mit Sonnencreme in der Sonne bleiben können als ohne. Sprich: Wenn Sie ohne Sonnencreme nach 10 Minuten rot werden, können Sie mit LSF 30 bis zu 300 Minuten sonnenbaden, ohne einen Sonnenbrand fürchten zu müssen.
Der Lichtschutzfaktor addiert sich nicht. Zweimal mit LSF 20 eingecremt, ergibt nicht LSF 40, sondern bleibt bei 20. Deshalb sollten Sie besser von vornherein einen höheren Lichtschutzfaktor wählen, vor allem, weil sich die meisten Sonnenanbeter sowieso zu dünn eincremen.
Nicht unbedingt. Auch ein günstiger Sonnenschutz kann sehr wirkungsvoll und verträglich sein. Bei der Stiftung Warentest können Sie sich über die aktuellen Testsieger informieren.
Damit der angegebene Lichtschutzfaktor erreicht wird, sollten Sie bei durchschnittlichem Körperbau eine Menge von ca. drei Esslöffeln verwenden.
Das sollte man tun. Die meisten Inhaltsstoffe und die Sonnenfilter halten länger als ein Jahr, wenn das Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist. Aber nach dem Öffnen liegt die Creme ja oft im Sand oder in der Sonne. Damit ist die Wirkung sehr stark reduziert, sodass man aus dermatologischer Sicht nicht empfehlen kann, die Cremes und Sprays vom Vorjahr bedenkenlos zu verwenden.
Ein Teil der UV-Strahlung erreicht die Haut trotzdem. Deshalb sollten Sie auch mit Sunblocker nicht übertreiben und regelmäßig nachcremen.
Kinderhaut hat andere Ansprüche an einen Sonnenschutz als die der Großen - zum Beispiel, weil sie gern stundenlang im Wasser planschen. Deshalb gibt es extra Produkte, die mit den Kleinen und ihren Aktivitäten „mithalten“ können. Sie sind leicht aufzutragen, bleiben länger wasserfest, lassen sich nicht so einfach abrubbeln und brennen nicht in den Augen. Außerdem enthalten Kindersonnencremes mehr physikalischen Sonnenschutz - ein weißer Film auf der Haut, wodurch gut zu sehen ist, welche Körperareale noch nicht eingecremt sind.
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