Team jameda
Ob Badefreuden an Traumstränden oder Abenteuer in unberührter Natur, der Urlaub soll unbeschwert und erholsam sein. In diesem Gesundheitsspecial gibt die jameda Redaktion Tipps zur Reisevorbereitung, damit Sie Ihre Urlaubstage gesund und sorgenfrei genießen können.
Wohin geht die Reise und wie lange ist man unterwegs?
Die Vorbereitungen einer Reise richten sich nach dem Reiseziel, nach Art und Dauer der Reise sowie nach dem Alter der Reisenden. Ein kurzer Badeurlaub an europäischen Stränden mit Verpflegung in einem gepflegten Hotel kann vergleichsweise locker geplant werden. Für eine zweimonatige Entdeckungstour mit Rucksack in einem tropischen Land muss man sich dagegen intensiver vorbereiten. An die besonderen Bedürfnisse von Säuglingen und Kindern auf Reisen muss ebenfalls gedacht werden.
Impfschutz überprüfen
Gegen Tetanus und Diphterie sollte auf jeden Fall ausreichender Impfschutz bestehen, sowie gegen Polio und Masern, wenn die Reise in ein Risikogebiet führt. Diese Impfungen lassen sich alle zehn Jahre auffrischen. Für tropische Länder, Gebiete mit niedrigem Hygienestandard und andere gefährdete Gebiete werden weitere Impfungen empfohlen, beispielsweise gegen Gelbfieber, Hepatitis A und B, Cholera, Typhus, Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), Tollwut, Meningokokken und Japanische Enzephalitis. Tropeninstitute und auf Impfberatung spezialisierte Apotheken geben hierzu detaillierte Auskunft.
Mit Reiseimpfungen sechs Wochen vor Urlaubsantritt beginnen
Durch eine Auffrischimpfung gegen Tetanus, Polio und Diphterie ist man sofort geschützt. Impfungen gegen typische Reise-Infektionskrankheiten bauen den vollständigen Schutz dagegen erst nach einer gewissen Zeit auf. Deshalb sollte man sechs Wochen vor Reiseantritt mit dem Impfen beginnen, auch um vorgeschriebene Abstände zwischen verschiedenen Impfungen einzuhalten. Bei kurzfristigen Reiseplänen kann auch nach sogenannten Schnellschemata geimpft werden. So ist man beispielsweise 7-14 Tage nach einer Impfung gegen Typhus, Hepatitis A und Meningokokken vor einer Infektion geschützt.
Reiseapotheke - Im Notfall gut gerüstet
Zur Versorgung von Schnitt- und Schürfwunden gehören Desinfektionsmittel und Pflaster mit auf die Reise. Eine größere Wunde kann mit einem Verbandspäckchen steril abgedeckt und anschließend verbunden werden. Für verstauchte Gelenke oder Prellungen sollten eine elastische Binde und ein schmerzlinderndes Gel nicht fehlen. Schmerz - und Fiebermittel, ein Mittel gegen Durchfall sowie Elektrolytersatz, passend für Säuglinge, Kinder und Erwachsene, sind ebenfalls wichtig. Mückenstiche und Sonnenbrand werden durch ein antiallergisches Hautgel gelindert. Tabletten gegen Übelkeit, ein Mittel gegen Verstopfung und leichte Schlaftabletten können in besonderen Situationen helfen.
Einfuhrbestimmungen für Medikamente beachten
Blutdrucktabletten, die Antibabypille oder Schilddrüsenhormone gehören zu den individuellen Medikamenten, an die Betroffene auf Reisen denken müssen. Da die Arzneimittel unter Umständen im Gastland nicht erhältlich oder auch dort verschreibungspflichtig sein können, müssen sie in ausreichender Menge mitgenommen werden. Für starke Schmerztabletten oder andere Medikamente, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, benötigt man je nach Menge und Urlaubsziel eine Bescheinigung vom verschreibenden Arzt. Zudem müssen die Einfuhrbestimmungen der jeweiligen Länder beachtet werden: Medikamente können dort strengen Beschränkungen unterliegen, so dass ein ärztliches Attest, eventuell auch in der jeweiligen Landessprache, nötig sein kann.
Medikamente auf Flugreisen
Auf einer Flugreise gehören individuelle Medikamente ins Handgepäck. So hat der Betroffene sie stets parat und ist auch bei Flugverzögerungen oder dem Verlust des Koffers gut versorgt. Temperaturempfindliche Arzneimittel wie beispielsweise Insulin müssen im Handgepäck in einer Kühltasche mitgeführt werden. Sehr hilfreich für eine angenehme Flugreise sind ein Nasenspray mit Meersalz und künstliche Tränenflüssigkeit zum Befeuchten, ein abschwellendes Nasenspray gegen Ohrendruck und Stützstrümpfe gegen Stauungen in den Beinen. Raucher können mit Nikotinkaugummis oder –pflastern den Zeitraum der Abstinenz überbrücken.
Sonnenschutzmittel, Kopfbedeckung und luftige Kleidung
Bei Sonnenschutzmitteln kann man zwischen Lotionen, Cremes, Gelen oder Sprays sowie zwischen chemischen oder physikalischen Lichtschutzfiltern wählen. Die Höhe des Lichtschutzfaktors richtet sich nach der Eigenschutzzeit und nach der Stärke der Sonneneinstrahlung am Urlaubsort. Für Babys und Kleinkinder verwendet man ein Sonnenschutzmittel mit physikalischem Filter. Zusätzlich brauchen die Kleinen stets eine Kopfbedeckung und auch am Strand luftige Bekleidung.
Mücken und Zecken sind lästig, oft auch gefährlich
Mittel gegen Mücken und Zecken mit chemischen Wirkstoffen wie DEET oder Icaridin werden in unterschiedlichen Konzentrationen für Kinder und Erwachsene angeboten. Für Säuglinge eignen sich Präparate mit pflanzlichen Inhaltsstoffen, z. B. Zitronellöl. Um Zecken sicher entfernen zu können, sollten eine stabile, spitze Pinzette oder Zeckenzange im Reisegepäck nicht fehlen. In Gebieten, in denen Zecken FSME übertragen können, ist eine Impfung dringend empfohlen.
Malaria-Prophylaxe oder Stand-by-Therapie
In zahlreichen Gebieten Afrikas, Asiens und Mittel- sowie Südamerikas wird durch die Anophelesmücke der Malariaerreger übertragen. Hier sind ein hochdosiertes Mückenschutzmittel, Kleidung, die den Körper bedeckt, und ein imprägniertes Moskitonetz für die Nacht zum Schutz unerlässlich. Informationen zur medikamentösen Prophylaxe gegen Malaria und Verschreibungen für die empfohlenen Arzneimittel erhält der Reisende bei erfahrenen Tropenmedizinern. Die Medikamente werden dann nach einem bestimmten Schema kurz vor der Reise, währenddessen und einige Zeit danach eingenommen. Bei der sogenannten Stand-by-Therapie hat der Reisende das Malariamittel nur für den Notfall im Gepäck, um sich bei typischen Symptomen wie wiederkehrenden Fieberanfällen selbst zu behandeln. Der Reisende sollte hier nach Rückkehr aus dem Urlaubsland unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dies gilt auch, wenn Fieber ohne erklärliche Ursache innerhalb eines Jahres nach der Reise auftritt.
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