Artikel 07/02/2017

Thailand, Indien, Sri Lanka und Vietnam: Welche Reise-Impfungen sind notwendig?

Team jameda
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Sie freuen sich schon auf Ihren Urlaub nach Thailand, Indien, Sri Lanka oder Vietnam? Lesen Sie hier, welche Impfungen in Ihrem jeweiligen Urlaubsland wichtig sind.

Wieso Sie Reiseimpfungen nicht weglassen sollten

Würden Sie Ihre Reise ohne einen gültigen Reisepass antreten? Wenn nicht, dann stellen Sie sich Ihren Impfpass wie ein zusätzliches, obligatorisches Reisedokument vor, das Ihnen die reibungslose Einreise in Ihr Urlaubsland ermöglicht.

Denn wenn Sie nach dem langen Flug nicht nachweisen können, eine vorgeschriebene Impfung zu haben, wird Ihnen die Einreise verweigert.

Es kann sogar vorkommen, dass Sie nicht in Ihr Heimatland zurückkehren können, wenn Sie aus einem Land kommen, in dem eine ansteckende Erkrankung ausgebrochen ist und Sie keine Impfung nachweisen können. Dann kommen Sie in Quarantäne, bis festgestellt wird, ob Sie krank sind oder nicht.

Darüber hinaus riskieren Sie zu erkranken, wenn Sie empfohlene Reiseimpfungen weglassen. Das Erkrankungsrisiko hängt von Ihrem  Impfschutz, Ihrem persönlichen Gesundheitszustand, dem Zeitpunkt der Reise, dem Reiseland und der Art und Dauer des Aufenthalts ab.

Vorgeschriebene Impfungen für Thailand, Indien, Sri Lanka und Vietnam

Wenn Sie direkt aus Europa nach Thailand, Indien, Sri Lanka oder Vietnam fliegen, sind keine Impfungen vorgeschrieben.

Sollten Sie sich aber 6 Tage vor der Einreise in einem Land aufgehalten haben, in dem Gelbfieber endemisch ist, dann müssen Sie eine gültige Gelbfieber-Impfbescheinigung mit sich führen.

Für Thailand und Sri Lanka gilt das auch für einen Zwischenstopp oder Umstieg, der länger als 12 Stunden dauert. Davon ausgenommen sind Kinder unter 6 Monaten in Indien, Kinder unter 9 Monaten in Thailand und Sri Lanka sowie Kinder unter einem Jahr in Vietnam.

Ärztliche Bescheinigungen zur Befreiung von der Gelbfieber-Impfung werden bei der Einreise in Thailand, Indien und Sri Lanka anerkannt.

In folgenden Ländern ist Gelbfieber endemisch: Angola, Äquatorialguinea, Argentinien, Äthiopien, Benin, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Burundi, Ecuador, Elfenbeinküste, Französisches Guayana, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Guyana, Kamerun, Kenia, Kolumbien, Kongo, Liberia, Mali, Mauretanien, Niger, Nigeria, Panama, Paraguay, Peru, Senegal, Sierra Leone, Sambia, Sudan, Südsudan, Suriname, Togo, Trinidad und Tobago, Tschad, Uganda, Venezuela, Zentralafrikanische Republik.

Wenn Sie nach Indien oder Sri Lanka reisen, müssen Sie bei Einreise aus Ländern, in denen ein Infektionsrisiko für Poliomyelitis besteht, auch eine Polio-Impfung nachweisen, die Sie spätestens 4 Wochen vor Einreise erhalten haben. Die Poliorisikoländer sind: Afghanistan, Äthiopien, Kenia, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien.

Spezielle Impfempfehlungen für Thailand und Vietnam

Zu Ihrem eigenen Schutz sollten Sie folgende Impfungen vornehmen, wenn Sie nach Thailand reisen:

1. Bei Aufenthalt ausschließlich in Großstädten und in Hotels und Restaurants der gehobenen Klasse mit europäischen Hygienestandards (Luxusreise): Hepatitis-A.

2. Bei organisierten Ausflügen ins Landesinnere und Unterkunft und Verpflegung in Hotels und Restaurants der mittleren bis gehobenen Klasse (Durchschnittsreise):

  • Hepatitis-A
  • Hepatitis-B bei Langzeitaufenthalten oder engerem Kontakt mit der Bevölkerung
  • Cholera

3. Bei Reisen unter einfachen Bedingungen, bei Langzeitaufenthalt, bei einer praktischen Tätigkeit im Gesundheits- oder Sozialwesen und wenn enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich ist, sollten Sie sich zusätzlich auch gegen Folgendes impfen lassen (Low-Budget-Reise):

  • Tollwut bei vorhersehbarem Umgang mit Tieren
  • Typhus
  • Japanische Enzephalitis
  • Meningokokken bei engerem Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung und bei Reisenden unter 25 Jahren
  • Vogelgrippe bei aktuellen Ausbrüchen

Impfungen für Indien und Sri Lanka

1. Luxusreise: Hepatitis-A und Typhus

2. Durchschnittsreise: Hepatitis A, Typhus, Hepatitis B bei Langzeitaufenthalt oder engerem Kontakt mit den Einheimischen, Tollwut wenn der Umgang mit Tieren möglich ist, Cholera

3. Low-Budget-Reise: zusätzlich zu den Impfungen für eine Durchschnittsreise Japanische Enzephalitis und Meningokokken bei engerem Kontakt mit den Einheimischen

Übersicht der jeweiligen Erkrankungen und der Folgen


Erkrankung

Übertragung

Symptome

Folgen

Gelbfieber

Stechmücken

Fieber, Übelkeit, Schmerzen

Leberschädigung,

Blutgerinnungsstörungen,

Tod

Poliomyelitis

Schmierinfektion, Tröpfcheninfektion

grippeähnliche Beschwerden, Erbrechen, starke Kopfschmerzen

Lähmungen der Arm- oder Beinmuskulatur oder der Sprech-, Schluck- und Atemmuskulatur

Hepatitis-A

Kontakt-, Schmierinfektion, Wasser, Lebensmittel

Magen-Darm-Symptome, Fieber, gelbliche Färbung der Haut

Hepatitis-B

Blut, Körperflüssigkeiten, Verletzungen, Sexualkontakt

Magen-Darm-Symptome, Fieber

Chronische Leberentzündung, Lebezirrhose, Leberkrebs

Tollwut

Speichel von Hunden und anderen Tieren

Lähmungen, Halluzinationen, Krämpfe

Tod

Cholera

Trinkwasser, Nahrung

Durchfall, Erbrechen, Austrocknen

Tod

Typhus

Trinkwasser, Nahrung

Fieber, Bauchschmerzen, Verstopfung

Tod

Japanische Enzephalitis

Stechmücken

Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Bewusstseinsstörungen

Bleibende Gehirnentzündungsschäden, Tod

Vogelgrippe

Enger Kontakt mit Vögeln

Fieber, Husten, Halsschmerzen, Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen

Schwere Lungenentzündung, Tod

Meningitis

Tröpfcheninfektion

Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Fieber, Übelkeit, Hautausschlag

Tod

Malaria

Stechmücken

Fieber, Magen-Darm-Trakt-Beschwerden, Blutarmut, Krämpfe, Bewusstseinsstörungen

Lungenödem, Nierenversagen, Koma, Tod

Zika-Virus Infektion

Stechmücken

Hautausschlag, Fieber, Gelenkschmerzen, Erbrechen, Muskel- und Kopfschmerzen

Embryoschäden

Wie lange vorher impfen?

Die Gesundheitssituation eines Landes ändert sich im Laufe der Zeit. Manchmal kommt es zum Ausbruch einer neuen Erkrankung oder aber Gesundheitsmaßnahmen werden ergriffen, die zur Kontrolle einer bestimmten ansteckenden Krankheit führen. Dementsprechend ändern sich auch die Impfungsvorschriften und Empfehlungen.

Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich persönlich beraten lassen, am besten bei einem reisemedizinisch erfahrenen Arzt. Wie lange vorher Sie in der Praxis erscheinen sollten? Planen Sie Ihre Beratung so früh wie möglich, mindestens aber 6 Wochen vor dem Abflug, insbesondere wenn Sie Babys und Kinder mitnehmen, die von Pflichtimpfungen betroffen sind.

Impfungen für Kinder

Welche Reiseimpfungen Kindern zu empfehlen und welche Auffrischungen notwendig sind, hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel dem aktuellen individuellen Gesundheitszustand, dem aktuellen Impfschutz und dem bisherigen Impfprogramm der Kinder, dem Alter sowie der Destinationen, dem Zeitpunkt und der Art und Dauer der Reise.

Zum Beispiel empfehlen Ärzte für Kurzaufenthalte in Asien weniger Reiseimpfungen als bei Langzeitaufenthalten.

Nebenwirkungen und Kosten

Impfungen verursachen häufig Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle, aber selten führen sie zu impfstoffspezifischen allergischen Reaktionen. Über weitere potentielle Nebenwirkungen informiert Sie Ihr Arzt.

Zur Kostenübernahme für Reiseimpfungen und Malariaprophylaxe informieren Sie sich am besten individuell bei Ihrer Krankenkasse. Einige Kassen erstatten die Kosten, andere nicht.

Malaria-Prophylaxe, Zika-Virus und Trinkwasserempfehlungen

In allen vier Ländern besteht ein geringes bis mittleres Malariarisiko.

Zur Vorsorge sind folgende Maßnahmen gegen Mückenstiche nützlich, besonders in den Abend- und Nachtstunden:

  • Wählen Sie Unterkünfte mit einem Moskitonetz oder einer Klimaanlage im Schlafzimmer, damit Sie sorglos schlafen können.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kleidung möglichst viel Körperfläche bedeckt und benutzen Sie insektenabwehrende Mittel an unbedeckten Hautstellen.

Zusätzlich können Sie verschreibungspflichtige Medikamente gegen Malaria mitnehmen. Ihr Arzt informiert Sie, wann und wie Sie eine Malariatherapie im Notfall ansetzen.

Sind Sie Schwanger? Dann sollten Sie wissen, dass in Thailand und in Vietnam aktuell Zika-Virus-Infektionen gemeldet werden, die durch Mückenstiche verbreitet werden. Das Infektionsrisiko ist gering und es gibt momentan keine Impfung dagegen. Das Virus verursacht Embryoschäden.

In Indien ist das Trinkwasser mit toxischen Arsenikalien belastet, die sich durch Abkochen nicht neutralisieren lassen. Bevorzugen Sie importiertes Wasser, das in Flaschen abgefüllt ist und achten sie dabei auf das Siegel. Sie können das Trinkwasser auch mit speziellen Mitteln aus der Apotheke konservieren.

Je nach Wassermenge mischen Sie eine oder zwei kleine Tabletten in das Wasser, schütteln und warten 2 Stunden. Die Konservierungsmittel inaktivieren Bakterien, Keime, Algen und Gerüche.

Ratschläge für die Reiseapotheke

1. Wenn Sie Medikamente ständig einnehmen müssen und denken, Sie können sich Ihre Medikation vor Ort besorgen, dann liegen Sie falsch. Im Ausland sind nicht alle Medikamente verfügbar, die in Deutschland vermarktet werden. Außerdem wird ein Rezept eines deutschen Arztes in vielen Ländern außerhalb Deutschlands nicht akzeptiert. Deswegen sorgen Sie dafür, dass Sie alle Medikamente, die Sie ständig einnehmen müssen, in ausreichenden Mengen mitnehmen.

2. Zusätzliche Medikamente und Artikel, die bei jeder Reise dabei sein sollten:

  • Insekten- und Sonnenschutzmittel, Salbe für Insektenstiche und Hautreizungen
  • Fieberthermometer und Medikamente gegen Fieber, Schmerzen, Durchfall und Reisekrankheit
  • Wunddesinfektionsmittel und Verbandmaterial

Fazit und Zusammenfassung

Genießen Sie die Vorfreude, aber denkenSie auch an die vorgeschriebenen und empfohlenen Reiseimpfungen. Vereinbaren Sie gleich einen Termin mit einem erfahrenen Arzt im Bereich Reisemedizin und holen Sie die Impfungen ein, die Ihnen fehlen. Behandeln Sie Ihren Impfpass wie Ihren Reisepass und Ihr Visum, damit Sie reibungslos in Ihr Urlaubsland einreisen und in die Heimat zurückkehren dürfen.

Übersicht aller Impfempfehlungen für Thailand, Indien, Sri Lanka und Vietnam:

Luxusreise

Thailand

Indien

Sri Lanka

Vietnam

Gelbfieber (bei Einreise aus einem Gelbfieber-Land

X

X

X

X

Polio

X

X

Hepatitis-A

X

X

X

X

Typhus

X

X

Durchschnittsreise

Thailand

Indien

Sri Lanka

Vietnam

Gelbfieber

X

X

X

X

Polio

X

X

Hepatitis-A

X

X

X

X

Typhus

X

X

Hepatitis-B

X

X

X

X

Cholera

X

X

X

X

Tollwut

X

X

Low-Budget-Reise oder Langzeitaufenthalt

Thailand

Indien

Sri Lanka

Vietnam

Gelbfieber

X

X

X

X

Polio

X

X

Hepatitis-A

X

X

X

X

Typhus

X

X

X

X

Hepatitis-B

X

X

X

X

Cholera

X

X

X

X

Tollwut

X

X

X

X

Japanische Enzephalitis

X

X

X

X

Meningokokken

X

X

X

X

Vogelgrippe

X

X

Quelle

CRM Centrum für Reisemedizin. Reisemedizinische Länderinformationen.

https://www.crm.de/laender (Stand 30.11.2016)

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