Progredienzangst ist die Angst vor der Verschlechterung einer bestehenden Erkrankung. Diese Angst kann bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Krebs, Diabetes, rheumatoider Arthritis oder anderen langanhaltenden Gesundheitsproblemen auftreten. In Anbetracht der Unsicherheiten, die mit chronischen Erkrankungen einhergehen, ist es nicht ungewöhnlich, dass Betroffene sich Sorgen machen, wie sich ihre Erkrankung entwickeln könnte und welche Auswirkungen dies auf ihre Lebensqualität haben könnte.
Die Symptome können variieren, beinhalten jedoch häufig:
• Wiederkehrende negative Gedanken: Häufige Gedanken über den möglichen Verlauf der Erkrankung und deren Auswirkungen auf das Leben.
• Physische Symptome: Verspannungen, Herzklopfen, Müdigkeit und andere stressbedingte Symptome.
• Vermeidung: Vermeidung von Arztterminen oder gesundheitsbezogenen Informationen aus Angst vor schlechten Nachrichten.
• Emotionale Belastung: Gefühle von Traurigkeit, Angst, Überforderung oder Hoffnungslosigkeit.
Psychotherapie kann eine wertvolle Unterstützung bieten, um mit Progredienzangst umzugehen. Hier sind einige Ansätze, die in der Therapie verwendet werden können:
• KVT hilft dabei, negative Gedankenmuster zu identifizieren und zu verändern. Ein Therapeut kann Ihnen helfen, realistischere Sichtweisen auf Ihre Erkrankung und deren Verlauf zu entwickeln.
• Achtsamkeitstraining und Entspannungstechniken wie Meditation oder Atemübungen können Ihnen helfen, im Hier und Jetzt zu bleiben und die ständige Grübelei zu reduzieren.
• Gespräche über Ihre Ängste und Sorgen in einer geschützten Umgebung können sehr entlastend sein. Ein Therapeut kann Ihnen helfen, Ihre Gefühle zu verarbeiten und Lösungen zu finden, um besser mit Ihrer Angst umzugehen.
• Die Therapie kann Ihnen auch helfen, Ihre inneren Ressourcen zu erkennen und zu aktivieren, um den Herausforderungen Ihrer Erkrankung besser begegnen zu können.
• Therapeuten können Ihnen Werkzeuge an die Hand geben, um mit Angst und Unsicherheit umzugehen. Dazu gehören Strategien, um den Umgang mit möglichen Krankheitsverschlechterungen zu planen und gleichzeitig den Fokus auf positive Aspekte Ihres Lebens zu lenken.
Eine Studie von Waller et al. (2016) belegt, dass psychotherapeutische Interventionen, insbesondere die kognitive Verhaltenstherapie und die Achtsamkeitspraxis, signifikante Verbesserungen bei der Bewältigung von Ängsten und Depressionen bei Patienten mit chronischen Erkrankungen bieten können. Die Ergebnisse zeigen, dass die Patienten nicht nur emotional stabiler werden, sondern auch ihre Lebensqualität verbessern können.
Progredienzangst ist eine ernsthafte Herausforderung, die viele Menschen mit chronischen Erkrankungen betrifft. Es ist wichtig zu erkennen, dass diese Angst nicht allein bewältigt werden muss. Psychotherapie kann eine wirksame Unterstützung bieten, um negative Gedanken zu hinterfragen, emotionale Stabilität zu fördern und effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
Wenn Sie an Progredienzangst leiden, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der erste Schritt zur Besserung besteht oft darin, über Ihre Ängste zu sprechen und geeignete Unterstützungsangebote zu nutzen. Ihr Wohlbefinden ist wichtig, und es gibt Wege, um mit den Herausforderungen Ihrer Erkrankung besser umzugehen.
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