Artikel 27/09/2015

Probleme beim Sex nach der Geburt: Wenn nichts mehr so wie vorher ist

Dr. med. Maria Siegert-Terzaki Frauenarzt (Gynäkologe)
Dr. med. Maria Siegert-Terzaki
Frauenarzt (Gynäkologe)
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Für Sex nach der Geburt fehlt oft die Lust, die Zeit und die Energie! Schlaflose Nächte machen der jungen Mutter zu schaffen, die eigenen Bedürfnisse rücken in den Hintergrund.

Die Biologie bestimmt, dass das hilflose Baby oberste Priorität im Leben der Mutter einnimmt, die Hormone leisten ihren Beitrag hierzu. Wie schon vor Millionen Jahren wächst bei der Mutter der Schutzinstinkt und das durch nichts und niemanden zu brechende Band zu ihrem Kind. Der heiß geliebte Partner, der Vater des Wunschkindes, steht nicht mehr im Mittelpunkt.

Hinzu kommt das oft veränderte Körperbewusstsein nach der Geburt.
Die Frau ist geprägt vom Wunsch, ihrem Partner zu gefallen, und hat Angst, nicht attraktiv genug zu sein. Zu häufig vergleichen sich Frauen mit Models, die vier Wochen nach der Geburt wieder mit Top-Figur und Personal-Trainer durch den Stadtpark joggen, als wären die zehn Monate Schwangerschaft nicht gewesen.

Auch der Intimbereich, die Vagina, fühlt sich verändert an. Hinzukommen Schmerzen von einem möglichen Dammschnitt. Viele Frauen haben das Gefühl, die Scheide ist zu weit, fühlen sich „ausgeleiert“ und berichten davon, den Partner nicht mehr zu spüren. Hinzu kommt die Sorge, den Partner nicht mehr befriedigen zu können.

Die wenigsten sprechen darüber. Kaum eine Frau würde zugeben, dass sie sich im Bereich der Scheide zu „weit“ fühlt und kaum ein Mann würde es wagen, seiner Frau zu sagen, er empfindet nichts mehr beim gemeinsamen Sex, wenn sie grade sein Kind auf die Welt gebracht hat. Genau hier liegt das Problem und Konflikte sind vorprogrammiert.

Helfen kann ein klärendes Gespräch mit dem Partner. Gegenseitige Akzeptanz der jeweiligen Bedürfnisse, Respekt und Rücksichtnahme führen meist rasch zur Lösung des Problems.

Um möglichst rasch eine straffe Scheide und einen straffen Beckenboden zu erreichen, empfiehlt es sich, frühzeitig mit Rückbildungsgymnastik und Beckenbodentrainig zu beginnen. Möglichst unter Anleitung einer Hebamme oder eines erfahrenen Physiotherapeuten, um sicher zu stellen,  dass die richtigen Muskeln trainiert werden.

Sollte der Erfolg ausbleiben, lohnt es sich, Rat beim Gynäkologen zu holen. Eine operative Scheidenverengung ist nach differenzierter Untersuchung möglich und führt häufig und relativ komplikationslos zu einem guten Resultat. Allerdings sollte die Indikation eines operativen Eingriffs immer unter strenger Beachtung des Nutzens im Vergleich zum Risiko abgewogen werden.

Ein neuartiges Verfahren zur Vaginalstraffung ohne Operation ist die Behandlung mit dem Vaginallaser. Ähnlich wie bei der Hautverjüngung im Gesicht oder Dekoleté, führt der Laser zu einer Neubildung kollagener und elastischer Fasern und damit zur Straffung der Scheide. Der Eingriff ist schmerzlos, erfolgt ambulant und hat keine nennenswerten Nebenwirkungen. Ob der Eingriff eine Alternative zur operativen Scheidenverengung ist, klärt der darauf spezialisierte Gynäkologe.

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