Von einem Plattfuß spricht man, wenn die gesamte Fußsohle flach auf dem Boden aufliegt. Diese Fehlstellung kann zu Schmerzen und Bewegungseinschränkung führen. Wirksame Hilfe finden Betroffene beim Fußspezialisten, der eine ursachenorientierte Therapie entwickeln und bei Bedarf eine Fuß-OP durchführen kann.
Beim gesunden Fuß sind die Fußknochen über Sehnen, Bänder und Muskeln zum Fußgewölbe verspannt: Das Gewicht ruht hauptsächlich auf den Zehenballen und der Ferse, die Fußinnenseite dagegen schwebt über dem Boden.
Wenn das Fußgewölbe so weit absinkt, dass auch ohne Belastung die gesamte Fußsohle auf dem Boden aufliegt, spricht man medizinisch von einem Knick-Senk-Spreizfuß, umgangssprachlich auch Plattfuß genannt.
Bei der Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes können mehrere Faktoren zusammenspielen:
In manchen Fällen verursacht der Plattfuß keinerlei Symptome oder nur geringe Beschwerden, so dass den Betroffenen allein die anatomische Abweichung des Fußabdrucks auffällt.
Bei vielen Menschen äußert sich der Plattfuß jedoch durch Schmerzen, vor allem einen Belastungsschmerz am Außenknöchel und/oder innenseitig im Bereich des fehlenden Fußgewölbes. Die Folge ist häufig Schonverhalten, beispielsweise ein hinkender Gang.
Zudem ist beim Plattfuß die Stoßdämpfer-Funktion des Fußgewölbes stark eingeschränkt, was langfristig zu Knie- und Hüftproblemen sowie Rückenschmerzen führen kann. Der Fußspezialist, in der Regel ein Chirurg, der ausschließlich auf Füße spezialisiert ist, konzentriert seine Untersuchung daher nicht nur auf die schmerzende Region, sondern analysiert ausgehend vom Fuß die gesamte darauf aufbauende Körperstatik.
Ein Termin beim Fußchirurgen oder Fußorthopäden beginnt stets mit dem Erfragen der Beschwerden, anschließend folgen Blickdiagnose und manuelle Untersuchung des Fußes. Nur sehr wenige Experten nutzen ein spezielles Fußpodest, um den Fuß auch im Stand von unten betrachten und analysieren zu können.
Bei der Plattfuß-Diagnostik empfiehlt sich auch eine Fußdruckmessung, um die Belastungsverteilung der Fußsohle zu analysieren. Bei Bedarf geben Röntgenaufnahmen und/oder MRT-/ CT-Untersuchungen Aufschluss über knöcherne Veränderungen.
Ob angeboren oder erworben – ein Plattfuß sollte nie isoliert betrachtet werden, sondern erfordert stets eine ganzheitliche Betrachtung mit dem spezialisierten Fachwissen und der langjährigen Erfahrung eines Fußexperten.
Bei einem Plattfuß unterscheidet man grundsätzlich zwei Behandlungsoptionen:
Ursächliche Erkrankungen wie Arthritis oder eine Sehnenentzündung müssen bei der Plattfuß-Therapie selbstverständlich mitbehandelt werden.
Ein Universalrezept für die Behandlung von Plattfüßen gibt es also nicht. Hier braucht es stets ein individuelles Therapiekonzept vom Fußspezialisten, das auch Ausprägung und Ursache des Plattfußes sowie andere persönliche Faktoren berücksichtigt.
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