‘Ich vertrage gar keine Creme mehr’. Wenn die Haut trotz Verwendung von Feuchtigkeitscremes spannt und Rötungen sowie kleine Pickel auftreten, hat sich meist eine periorale Dermatitis entwickelt. Diese Erkrankung wird manchmal auch ‘Stewardessen-Krankheit’ genannt, weil sie zuerst bei Flugbegleitern in den siebziger Jahren aufgetreten ist.
Wie zeigt sich eine periorale Dermatitis genau?
Es handelt sich um eine entzündliche Hauterkrankung des Gesichtes, wobei die Rötungen und die kleinen rötlichen Erhebungen (Papeln) oft eine Betonung des Mundbereiches (perioral) und der seitlichen Augen aufweisen. Die meisten Patienten klagen zudem über ein Spannungsgefühl der Haut. Viele Patienten weisen auch Zeichen einer Rosazea auf.
Wie entsteht eine periorale Dermatitis?
Wenn man das Gesicht mit Seifen oder Waschlotionen reinigt, wird der natürliche Fettfilm der Haut entfernt und es entsteht ein Gefühl der Hauttrockenheit. Meist werden dann Feuchtigkeitscremes aufgetragen, die das Spannungsgefühl vorübergehend lindern. Die Feuchtigkeitscremes führen jedoch zu einem Aufquellen der oberen Hautschicht, so dass die Haut die eigene Feuchtigkeit nicht mehr zurückhalten kann. Feuchtigkeitscremes führen also paradoxerweise zu einer Austrocknung der Haut. Die Trockenheit des Gesichtes kehrt wieder, wenn die Cremes weggelassen werden. Es stellt sich eine Abhängigkeit ein: ‘Wenn ich meine Creme nicht verwende, ist meine Haut ganz trocken und spannt’. Die Empfindlichkeit nimmt zu und andere Cremes werden ausprobiert. Wenn nun eine cortisonhaltige Creme aufgetragen wird, verschwinden die Beschwerden zwar sehr schnell, langfristig kommt es jedoch zu einer deutlichen Verschlechterung.
Wie behandelt man eine periorale Dermatitis?
Man kann die periorale Dermatitis erfolgreich behandeln, allerdings erfordert die Therapie Disziplin und Geduld. Die Hautpflege muß umgestellt werden. Das Gesicht darf nur mit klarem Wasser oder speziellen Lösungen gereinigt werden, die der Dermatologe empfiehlt. Feuchtigkeitscremes dürfen um den Mund und um die Augen herum nicht mehr aufgetragen werden. Oft spannt die Haut dann, weil sie sich von der Abhängigkeit der Feuchtigkeitscremes umgewöhnen muss. Dann können Schwarzteeaufschläge und medizinische Arzneimittel aufgetragen werden, die der Dermatologe rezeptiert. Nicht selten dauert diese Umgewöhnungsphase bis zu sechs Wochen. Die periorale Dermatitis heilt dauerhaft ab, solange keine Feuchtigkeitscremes verwendet werden. An der Stirn und an den seitlichen Wangen können Cremes zur Hautfettung verwendet werden. An diesen Zonen tritt keine periorale Dermatitis auf.
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