Parodontitis – im Volksmund auch Parodontose genannt – ist die bakterielle Erkrankung des Zahnhalteapparates. Die Schwachstelle dieses Systems ist die sogenannt Zahnfleischtasche, die sich zwischen dem Zahn und dem Zahnfleisch befindet. Bei über 90 % aller über 30-Jährigen kommt es immer wieder zu Zahnfleischbluten, was eines der ersten Anzeichen für eine Parodontitis sein kann.
Durch die Bakterien, die die Parodontitis verursacht, baut sich langfristig der Knochen ab, wodurch sich das Zahnfleisch zurückbildet. Wird die Parodontitis nicht behandelt, können sich so Zähne lockern oder auch ganz ausfallen. Parodontitis ist vor Karies und Unfällen die häufigste Ursache für Zahnverlust.
Mit Hilfe von Markerkeimanalysen über DNA-Tests können die Bakterien identifiziert werden, die für die Parodontitis verantwortlich sind. Die Analysen geben nicht nur Auskunft über das Vorkommen, sondern auch über die Konzentration der parodontopathogenen Spezies sowie deren Zugehörigkeit zu sogenannten Bakterienkomplexen. Diese Informationen bieten somit die optimale Grundlage, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Im Bedarfsfall liefern sie auch die Basis für eine individuelle Therapieplanung.
Der Test ist völlig schmerzfrei, kostengünstig und schnell durchführbar. Sie nehmen mit Hilfe von Papierspitzen, die für ca. 20 Sekunden in der Zahnfleischtasche bleiben, Proben. Die Papierspitzen saugen sich mit Flüssigkeit und den dort befindlichen Bakterien voll. Dann schicken Sie sie an ein gentechnisches Labor, das eine Untersuchung durchführt. Es sucht gezielt nach den Markerkeimen bzw. nach Teilen ihrer Erbsubstanz – der DNA. Es gibt insgesamt acht Markerkeime, bei deren Anwesenheit ein erhöhtes Parodontitis-Risiko besteht.
Der Test dient zum einen der Früherkennung. Auch wenn noch keine eindeutigen Anzeichen einer Parodontitis vorliegen, kann der Test die Markerkeime bereits nachweisen und Sie somit vor den Schäden einer Parodontitis bewahren.
Außerdem schlüsselt der Test das Bakterienspektrum auf. Es gibt Auskunft darüber, ob eine chronische oder eine progressive Parodontitiserkrankung vorliegt, welche sich im Krankheitsbild unterscheiden.
Anhand der Testergebnisse ist Ihr Zahnarzt somit nicht nur in der Lage, eine beginnende Parodontitis frühzeitig zu erkennen und sie am Fortschreiten zu hindern. Er kann so auch die richtige Therapie finden. Mit einer Therapie unter Antibiotikaabdeckung etwa kann er die Parodontitis rechtzeitig und zielgerichtet therapieren und somit dem Verlust Ihrer Zähne vorbeugen.
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