Parodontitis ist eine durch Bakterien hervorgerufene Erkrankung des Zahnfleisches und des Zahnhalteapparates, welche eine hohe Verbreitung innerhalb der Bevölkerung besitzt. Da es sich um eine Infektionserkrankung handelt tragen nahezu zwei Drittel der Bevölkerung die verursachenden Keime bereits im Mundraum - allerdings führen diese nicht in jedem Fall zwangsläufig zu einem direkten Krankheitsbild.
Parodontitis zählt heute zu den häufigsten Ursachen für Zahnverlust im Erwachsenenalter und beschränkt sich oftmals nicht allein auf die Mundhöhle sondern beeinflusst den gesamten Körper und beeinflusst teilweise auch den Verlauf von Allgemeinerkrankungen.
Als Folge von Abwehrmechanismen des Gewebes auf den bakteriellen Angriff bilden sich tiefe Zahnfleischtaschen und chronische Entzündungen, welche zum Abbau des Kieferknochens führen. Zähne verlieren dadurch ihren festen Halt - am Ende droht der Zahnverlust. Durch Ihren chronischen zumeist schmerzfreien Verlauf werden erste Anzeichen wie Zahnfleischbluten und leichte Schwellungen zunächst nicht ernst genommen. Die Erkrankung wird dadurch nicht selten erst in einem Stadium erkannt, wenn bereits ein Schaden entstanden ist. Wenn man sich bewusst macht, dass die Entzündungen im Fall einer mittelschweren Parodontitis der Fläche einer handtellergroßen offenen Wunde entsprechen, wird sehr schnell klar, dass ein dringender Handlungsbedarf besteht.
Da sich die Bakterien über den Blutkreislauf verteilen erhöht eine unerkannte Parodontalerkrankung das wissenschaftlich belegte Risiko einer Allgemeinerkrankung deutlich - z.B. für Zuckerkrankheit (Diabetes), für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, sowie Schwangerschaftskomplikationen (wie z.B. Frühgeburt) und kann weiterhin zu erheblichen Problemen bei Dialysemaßnahmen und Organtransplantationen führen!
Welche allgemeinen Risikofaktoren bestehen an einer Parodontitis zu erkranken?
Hierzu zählen z.B. verminderte oder falsche Mundhygiene, übermäßiger Stress, Alkoholmissbrauch und Übergewicht. Weiterhin haben Raucher ein signifikant höheres Risiko Zähne zu verlieren und die Zerstörung des Zahnhalteapparates schreitet bei ihnen deutlich schneller voran als bei einem Nichtraucher.
Welche möglichen Anzeichen einer Parodontitis kann man selber erkennen?
Daher sind das frühzeitige Erkennen und die erfolgreiche Behandlung einer Parodontitis wichtig für einen gesunden Körper und Grundlage für eine gute Allgemeingesundheit. Insbesondere vorbelastete und Risikopatienten sollten ganz besonders auf ihre Zahngesundheit achten und Hinweise auf eine Parodontitis ernst nehmen.
Wie kann man Parodontitis richtig erkennen?
Einzig der Zahnarzt / Parodontologe kann präzise bewerten, ob und in welchem Stadium eine Parodontitiserkrankung vorliegt und welche notwendigen Therapiemaßnahmen erforderlich sind. Zur diagnostischen Absicherung werden neben einer eingehenden Untersuchung Röntgenbilder und ggf. ebenfalls ein DVT (Digitales Volumentomogramm) herangezogen. Zum Identifizierung der verantwortlichen Bakterien ist das Erstellen eines DNA-Keimtests zur Analyse erforderlich. Hierzu werden mit Hilfe kleiner Papierspitzen Proben aus der Mundhöhle schonend entnommen. Nach erfolgter Identifikation in einem Genlabor kann so neben der manuellen Parodontaltherapie gezielt mit Antibiotika gegen die verantwortlichen Keime vorgegangen werden.
Wie kann ich die Erkrankung vermeiden?
Prophylaxemaßnahmen und eine regelmäßige, sogenannte PZR (Professionelle Zahnreinigung) können dies verhindern - noch bevor ein Schaden am Kieferknochen entstanden ist. Vorsorgen ist somit besser als Nachsorgen!
Fazit:
Gesund im Mund bedeutet nicht nur mehr Lebensfreude und Wohlbefinden, sondern auch Vorsorge für den gesamten Körper.
Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.
Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.