Laufen ist gesund und macht Spaß. Das sagt jeder Sportmediziner. Was aber, wenn das Knie nicht mitmacht? Die häufigste Ursache für ein Wegknicken des Knies, vor allem auf holprigem Untergrund, ist eine Verletzung des Kreuzbandes. Das Kreuzband ist der zentrale Stabilisierungsfaktor im Knie; ist es einmal durchtrennt, heilt es nicht von alleine.
Vielmehr kann durch die Schlotter-Bewegung mit der Zeit Arthrose entstehen. Deshalb ist eine Operation vor allem bei jungen Menschen dringend geboten. Zur ersten Diagnose gehört das Abtasten des Knies und bildgebende Verfahren (Kernspintomographie). Aktueller Stand der Operationstechnik ist die Schlüssellochchirurgie mit winzigsten Instrumenten. Der minimalinvasive Eingriff hinterlässt nur kleinste Narben. Die Kreuzbänder werden durch körpereigene Sehnen ersetzt, die neuerdings fast unsichtbar aus der Kniekehle entnommen werden. Drei Tage nach der Operation verlassen die Patienten die Klinik. Wer einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit nachgeht, kann schon ein bis zwei Wochen nach dem Eingriff wieder arbeiten.
Nach dem Eingriff sind die Patienten eine Woche lang mit Gehstöcken unterwegs, anschließend tragen sie eine Orthese, eine Gelenkschiene mit stabilem Rahmen. Jetzt schon beginnt das Training von Kraft und Koordination: Vor allem die feinen Reflexe müssen wieder eingeübt werden, was mit Hilfe des Power Plate Gerätes sehr gut funktioniert. Nach sechs Wochen können die Betroffenen dann mehr für ihren Muskelaufbau tun. Hier sind Radeln, Schwimmen und das besonders gelenkschonende Aquajogging zu empfehlen. Nach acht Wochen kann im Allgemeinen schon mit leichtem Traben und Joggen auf dem Laufband begonnen werden.
Meniskusverletzungen entstehen durch einen Riss oder durch Verschleiss. Bemerkbar machen sie sich oft durch stechende Schmerzen bei bestimmten Bewegungen oder das Knie schwillt an. Auch ein verletzter Meniskus heilt nicht von alleine, außerdem kann er Arthrose verursachen.
Bei jüngeren Patienten mit frischem Riss werden die getrennten Teile refixiert. Bei einem durch Verschleiß beeinträchtigten Meniskus werden nur die geschädigten Partien entfernt. Handelt es sich nur um kleine Stücke, kann der Patient wieder uneingeschränkt Sport treiben. Muss mehr Material entfernt werden sollten Disziplinen wie Fußball oder Tennis unterbleiben und durch schonendere Aktivitäten wie beispielsweise Golf, Radeln oder Walking ersetzt werden.
Die minimalinvasive Operation birgt weniger Risiken als andere Verfahren. In weniger als zwei Prozent der Fälle gibt es Probleme. Dabei steht die Thrombosegefahr auf Platz eins. Damit es erst gar nicht zu Eingriffen kommt, sollte man beim Sport eine gute Ausrüstung verwenden, nur mit aufgewärmten Muskeln zu Höchstleistungen streben und einen guten Trainingszustand mitbringen. Hierzu zählt neben Kraft und Ausdauer ganz besonders die Koordinationsfähigkeit und Technik.
Um Verschleisserscheinungen im Knie zu begegnen, ist eine optimale Vitalstoffversorgung des lebendigen Gewebes durch eine individuelle angepasste Ernährung wichtig. Dies gilt besonders beim Thema Arthrose, ein bestens versorgter Knorpel hält einfach mehr aus, wenn der Zahn der Zeit an ihm nagt.
Die Anzeichen für Arthrose sind Schmerzen und Schwellungen. Der Patient vermeidet bestimmte Bewegungen, doch gerade bei Arthrose darf man sich nicht in Watte packen, denn je besser die Muskulatur ausgeprägt ist, desto mehr wird das Knie entlastet. Der Arzt wird gemeinsam mit dem Patienten die optimale Belastungsmöglichkeit ausloten. Da der Laufsport im Vergleich zu Fußball, Ski und Tennis eine eher geringe Belastung für die Knie darstellt, stehen die Aussichten damit wieder anfangen zu können nach einer Knieoperation heute nicht schlecht.
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