Navigierte Implantation von dentalen Implantaten in der zahnärztlichen Chirurgie
Durchschnittlich fehlen jedem Erwachsenen mittleren Alters 2,7 Zähne im Mund. 5 Millionen Senioren haben sogar keine Zähne mehr und quälen sich häufig mit schlecht sitzenden Prothesen, so die neuesten Daten einer Mundgesundheitsstudie.
All dem kann heute Abhilfe geschaffen werden durch das Verankern von Titanschrauben im Kieferknochen, den sogenannten dentalen Implantaten. Moderne Aufnahmetechniken und neue Computerprogramme gewährleisten eine schonende und sichere Versorgung der Kiefer mit Zahnimplantaten. Um gesunde Nachbarzähne vor dem Abschleifen zu bewahren oder um lockeren Zahn-Prothesen wieder festen Halt zu geben, können diese heute zu einem festen Biss verhelfen.
Es gibt dennoch Menschen, die Angst vor diesem Eingriff und dessen Konsequenzen haben, oder nicht wissen, ob Ihr Knochen überhaupt für ein Implantat geeignet ist. Hier schafft eine neue, computergestützte Methode zur virtuellen Operationsplanung Sicherheit: Implantate benötigen, wie auch die natürlichen Zähne, ausreichend Knochen zur festen Verankerung. Ebenso muss diese \‘künstliche Zahnwurzel\’ tief genug in den Knochen eingepflanzt werden, um dauerhafte Haltbarkeit zu gewährleisten. Ist der vorhandene Knochen zur Aufnahme eines Implantates nicht ausreichend, so kann auch ein Knochenaufbau simuliert werden.
Weiterhin ist die optimale Position im Knochen wichtig, um Nerven und Blutgefässe vor Verletzungen zu bewahren. Gerade hier setzt die neue Technik der sogenannten \‘navigierten Implantation\’ an.
Dreidimensionale Bildgebung:
Die so genannten Computertomogramme (CT) und Digitalen Volumen Tomographen (DVT) ermöglichen eine exakte dreidimensionale Diagnostik ohne nennenswerte Belastung durch Röntgenstrahlen.
Digitale Operationsplanung:
Mit Hilfe von neuen, speziell für Zahnimplantate entwickelten Softwareprogrammen kann das Einsetzen der Implantate simuliert werden, ohne dass Skalpell und Naht benutzt werden. Eine hierdurch hergestellte Schablone wird für die zukünftige Implantatposition auf den Kiefer gesetzt, wodurch die anstehende Operation millimetergenau zu planen ist und die Ergebnisse daraufhin 1:1 für das spätere operative Setzten des Implantates übertragen werden.
Ästhetik:
Vor allem bei Schneidezähnen ist eine exakte Positionierung des Implantates im Knochen ästhetisch von entscheidender Bedeutung. Ist das Implantat zu tief oder zu weit vorne im Knochen verankert, schwindet dort das Zahnfleisch und der Zahn hat zwangsweise eine zu lange, sichtbare \‘Krone\’.
Dr. Marko Knauf, Experte für navigierte Implantation in der Praxis für Zahnmedizin und Spezialist für Prothetik und Werkstoffkunde (DGZPW) fasst die Vorteile zusammen: „Zahnimplantate wurden über lange Zeit dort positioniert, wo es ausreichend Knochen gab. Egal, wohin die Zähne gestellt werden mussten. Heute ist man in der Lage, bevor es überhaupt zur Operation kommt, die Position der Implantate exakt im Vorfeld am Computer virtuell zu planen. Die Implantate können perfekt unter den neuen Zähnen positioniert werden. Neu an dieser Methode ist, dass die am Computer geplante Position des Implantates genauestens während der Operation durch spezielle Kunststoffschienen in den Kiefer übertragen lässt. Ist dort ausreichend eigener Knochen vorhanden, kann die Operation bei dieser Methode der geführten Implantation sanfter, schneller und damit weitgehend schmerzfrei für den Patienten durchgeführt werden. Letztendlich wird vor allem die Qualität der gesamten Behandlung hierdurch deutlich gesteigert.“
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