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Eine Nasenkorrektur wird durchgeführt, um die Funktion und die ästhetische Erscheinung der Nase zu verbessern. Das Ziel ist es, den nasalen Luftweg zu öffnen, damit die Nasenatmung zu verbessern und gleichzeitig die Form der Nase natürlich und harmonisch erscheinen zu lassen. Man kann dabei auch von Integrität und Wohlgefallen sprechen. Es gibt jedoch eine weitere Ebene, der besonders in der ästhetischen Chirurgie eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Das ist die Ebene des Wohlbefindens.

Welche Rolle spielt das Wohlbefinden bei ästhetischen Eingriffen?

Das Wohlbefinden beschreibt gewissermaßen, was ein Patient aus der neu gewonnenen Form oder Funktion macht. Man spricht hier „neu-deutsch“ von „well-being“ oder von gesundheitsbezogener Lebensqualität. Dabei handelt es sich um ein subjektives psychologisches Konstrukt, das den Gesundheitszustand aus der Perspektive des Individuums einschätzt.

Gesundheit beschreibt nur einen Teilaspekt der allgemeinen Lebensqualität und steht neben Einflussfaktoren wie Wohlstand, Freiheit, Politik, Bildung, Kultur und Religion. Bei der Definition von gesundheitsbezogener Lebensqualität richtet sich die Medizin nach der allgemeinen, nun schon alten Gesundheitsdefinition der Weltgesundheitsorganisation. Danach hat Gesundheit eine physische, psychische und soziale Komponente. Gesundheitsbezogene Lebensqualität kann danach anhand der Zufriedenheit, die Menschen hinsichtlich dieser drei Komponenten zeigen, festgestellt werden.

Jeder chirurgische Eingriff hat sowohl physische als auch psychologische Effekte. Die Zufriedenheit der Patienten und eine verbesserte Lebensqualität gehören demzufolge zu den wichtigsten Parametern einer erfolgreichen Nasenkorrektur. Daher ist es wichtig, die Patientenzufriedenheit in irgendeiner Form zu untersuchen. Objektive Parameter wie nasaler Durchfluss, bestimmte Winkel oder Proportionen oder ähnliches können dabei nicht ausschließlich als Maß für eine erfolgreiche Operation herangezogen werden.

Auch objektive Methoden wie etwa eine Computertomographie eignen sich nicht, um die Patientenzufriedenheit zu bestimmen. Sie sagen nichts darüber aus, wie sich ein Patient fühlt und was er durch die Operation erreichen möchte. Für den Erfolg sind vor allem subjektive Faktoren wie der Leidensdruck vor der Operation und die Erwartungshaltung des Patienten maßgebend.

So besteht ein zunehmendes Bewusstsein dafür, dass eine Behandlung nicht nur klinisch wirksam, sondern das Ergebnis für die Patienten wünschenswert sein sollte. Wenn dieses Element der Akzeptanz gemessen werden soll, ist eine Einsicht der Patienten erforderlich.

Wie kann das Wohlbefinden der Patienten untersucht werden?

Zu diesem Zweck wird ein zunehmender Fokus auf die Entwicklung patientenbeurteilter Qualitätskriterien gelegt, die sogenannten Patient Reported Outcomes (PROs). Sie beruhien darauf, wie der Patient die Behandlung wahrnimmt. Patient Reported Outcome Measures (PROMs) sind Instrumente, die verwendet werden, um patientenbeurteilte Qualitätskriterien zu messen und zu erfassen. Außerdem wird der Zustand und die Reaktionen des Patienten auf Behandlungen bezüglich Funktionsstatus, Wohlbefinden, Symptome und gesundheitsbezogene Lebensqualität beschrieben.

Solche subjektiven Bewertungen der Lebensqualität durch validierte und standardisierte Messinstrumente haben in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen und sind aus der medizinischen Evaluationsforschung nicht mehr wegzudenken. Demnach werden vielerorts Patientenbefragungen mit standardisierten Fragebögen durchgeführt. Dadurch wird die Frage klinisch beleuchtet, inwieweit eine Nasenkorrektur die Lebensqualität der Patienten zum Positiven beeinflussen kann. Gleichzeitig kann dadurch der Operateur seine eigene chirurgische Tätigkeit prüfen. Dadurch wird die Patientenbefragung zu einem wichtigen Merkmal eines internen Qualitätsmanagements.

Der häufigste Fragebogen, der in den verschiedenen Untersuchungen zum Einsatz kommt, ist der sogenannte ROE-Bogen (Rhinoplasty Outcome Evaluation). In den letzten Jahren hat sich daneben eine Vielzahl weiterer alternativer Fragebögen etabliert.

Idealerweise sollte eine solche Patientenbefragung auf die Zukunft gerichtet sein. Das bedeutet, dass der Fragebogen die Lebensqualität bereits vor der Nasenkorrektur erfasst. Diese Befragung stellt die Grundlage dar, um dann im Verlauf des Heilungsprozesses mögliche Veränderungen festzustellen. Da der Heilungsprozess nach einer Nasenkorrektur sehr lange dauert und so die Nase bzw. das Ergebnis der Korrektur über längere Zeit nicht abschließend beurteilt werden kann, sollte der Zeitraum der Befragung mindestens sechs Monate, besser jedoch mindestens ein Jahr nach der Nasenkorrektur liegen.

Welche Aussagen können die gewonnen Daten treffen?

Inzwischen gibt es immer mehr wissenschaftliche Studien, die Patienten vor und nach einer Nasenkorrektur untersucht haben. Sie zeigten, dass die Lebensqualität bei einer sehr großen Zahl von Patienten deutlich zunahm. Viele dieser Studien, vor allem die älteren Datums, sind noch methodisch schwach. Sie wurden zum Teil rückblickend durchgeführt, erfassten nur eine kleine Zahl an Patienten und hatten nur sehr kurze Nachbeobachtungszeiträume.

Inzwischen gibt es jedoch eine kleine Zahl an Studien, die methodisch sehr stark sind. Auch sie können zeigen, dass die Mehrheit der Patienten, die sich einer Nasenkorrektur unterziehen, deutlich an Lebensqualität gewinnen. Bei genauer Betrachtung haben jedoch auch diese Arbeiten kleinere methodische Einschränkungen, die zukünftig noch überprüft werden müssen.

So kann nicht abschließend beurteilt werden, welche Patienten an der Nachbefragung teilnehmen und welche nicht. Es wäre möglich, dass unzufriedene Patienten eine Teilnahme an einer solchen Studie verweigern, was die Ergebnisse ins Positive verschieben würde. Daneben werden solche Studien in aller Regel in hochspezialisierten Zentren durchgeführt. Somit ist nicht ganz sicher, inwieweit die guten Ergebnisse verallgemeinert werden können.

Zu guter Letzt darf nicht unerwähnt bleiben, dass es Patienten gibt, die nach einer Nasenkorrektur unzufrieden sind. Das kommt vor allem dann vor, wenn das angestrebte Ergebnis durch Probleme oder Komplikationen im Heilungsverlauf nicht erreicht werden kann. Es gibt jedoch auch Patienten, die keine Zunahme ihres Wohlbefindens spüren, auch wenn das Ergebnis nach objektiven Kriterien gut ausfällt. Besonders bei diesen Patienten gilt es herauszufinden, was die Ursachen dafür sein könnten. Zukünftige Studien müssen also untersuchen, ob es eventuell schon vorab Faktoren gibt, die anzeigen, welcher Patient gute Chancen hat, von einer Nasenkorrektur zu profitieren.

Fazit

Eine Nasenkorrektur soll nicht nur die Atmung und das Aussehen verbessern, sondern auch das Wohlbefinden der Patienten steigern. Somit hat sich die Erfassung der subjektiven Patientenzufriedenheit nach einer Nasenkorrektur zum wichtigen Qualitätskriterium entwickelt. Studien, die zu diesem Zwecke durchgeführt wurden, berichten von hohen Erfolgsraten und einer signifikanten Zunahme der Lebensqualität.

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