Artikel 11/03/2017

Sie leiden unter Mundgeruch? Alles über Ursachen und Vorbeugemaßnahmen von schlechtem Atem

Dr. med. dent. Annette Jasper Zahnarzt
Dr. med. dent. Annette Jasper
Zahnarzt
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In unserer Mundhöhle befinden sich über 500 Bakterienarten und etliche Pilze. Sie sind wichtiger Bestandteil unseres Verdauungssystems, denn sie verarbeiten Eiweiß und zersetzen Speisereste. Im Idealfall befinden sich Bakterien und Pilze im Gleichgewicht und kontrollieren sich gegenseitig - doch das System ist sensibel. Je nach Gesundheits- und Zahnzustand kann es zu akuten oder chronischen Infektionen kommen, die das Gleichgewicht zerstören. Im schlimmsten Fall gewinnen krankheitserregende Keime die Oberhand.

Mögliche Folgen

Chronischen Infektionen im Mund haben Auswirkungen auf den gesamten Organismus. Sie sind nicht selten Auslöser von Herzerkrankungen, Schlaganfällen oder auch Frühgeburten. Anzeichen dieser Erkrankung, die der Fachmann „Parodontitis“ nennt, sind z.B.:

  • Mundgeruch
  • gerötetes Zahnfleisch
  • geschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleischrückgang
  • Zahnfleischbluten beim Reinigen
  • empfindliche Zähne
  • freiliegende Zahnhälse
  • lockere Zähne

Das durch Bakterien infizierte Zahnfleisch bildet sich zurück. Mit der Zeit verlieren die Zähne ihren Halt und lockern sich, bis sie schließlich ganz herausfallen.

Wer ist besonders betroffen?

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Das sind z.B.

  • Raucher
  • Diabetiker
  • Menschen, die sich einer Chemotherapie oder Bestrahlung unterziehen müssen
  • Menschen mit reduziertem Allgemeingesundheitszustand.

Mundgeruch ist demnach ein wichtiges Warnsignal und sollte ernst genommen werden!

Mögliche Ursachen

Der Zahnarzt sollte die Ursache in jedem Fall herausfinden, denn die Therapie muss darauf aufgebaut werden!

Bakterien, die für Infektionen und Mundgeruch zuständig sind, siedeln sich üblicherweise in Nischen an, die der Patient kaum reinigen kann. Sie befinden sich zwischen den Zähnen, also in den Zahnzwischenräumen, am Kronen- oder Füllungsrand und auf der Zunge.

Warum können sich Bakterien so gut auf der Zunge ansiedeln?

Die Zungenoberfläche ist nicht glatt. Unter einem Mikroskop betrachtet, erweckt sie den Eindruck eines Hochflorteppichs. Sie bietet für Bakterien somit ausreichende Möglichkeiten zum Einnisten.

Mundgeruch ist demnach nicht nur unangenehm, sondern für viele das einzige Anzeichen einer gefährlichen Erkrankung!

Therapiemöglichkeiten

Die Therapie des Mundgeruchs ist die Eliminierung der Bakterien. Auf der Zunge werden die Bakterien mit einem Zungenbürstchen und -schaber entfernt. Optimalerweise mit einem sanften Mittel, das die Mundflora nicht zerstört.

Die Zahnzwischenräume sollten mit Zahnseide gereinigt werden. Es gibt verschiedene Arten von Zahnseide, die sich in der Dicke unterscheiden. Alternativ ist auch die Verwendung von Zwischenraumbürstchen denkbar.

Die Reinigung kann jeder selbst zu Hause vornehmen!

Eine gute Mundpflege besteht aus der täglichen Reinigung aller Zahnflächen, der Zahnzwischenräume und der Zunge. Doch kaum einer schafft es, konsequent täglich alle Nischen zu säubern! Aus diesem Grund empfehlen Zahnärzte die regelmäßige professionelle Zahnreinigung.

Die professionelle Zahnreinigung

Die professionelle Zahnreinigung wird von einem Spezialisten durchgeführt. Dank der Vergrößerung und viel Licht kann er den Mundraum, d.h. die Mundhöhle und die Zungenoberfläche gründlich reinigen.

Ist jedoch die Bakterieninfiltration so weit fortgeschritten, dass der Kieferknochen befallen ist, reicht eine professionelle Zahnreinigung nicht mehr aus. Dann ist eine Reinigung der Zahnfleischtaschen erforderlich. In der Zahnmedizin spricht man dann von einer Parodontose-Behandlung.

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