Zum Krankheitsbild der Meniskusquetschung kommt es in der Regel bei einem Verdrehtrauma des Kniegelenks oder bei einem Stauchungstrauma (z. B. wenn man unkontrolliert in ein Loch getreten ist). Die Meniskusquetschung ist damit die Vorstufe des Meniskusrisses.
Die Menisken – d. h. Innen- und Außenmeniskus – gehören neben dem Knorpel zum Puffersystem des Kniegelenkes. Genau wie der Knorpel, besitzen sie keine innenliegenden Gefäße, sondern werden über Blutgefäße der Kapsel und der Gelenkschleimhaut versorgt. Zusätzlich werden sie über die Gelenkflüssigkeit ernährt und elastisch gehalten.
Der Innenmeniskus ist mit Innenband und Gelenkkapsel verwachsen, der Außenmeniskus ist von diesen Strukturen getrennt. Das ist der Grund, warum es häufiger zu Meniskusquetschung bzw. -riss im Bereich des Innenmeniskus kommt.
Die Menisken unterliegen als bindegewebige Struktur einem Alterungsprozess und verlieren im Laufe der Zeit an Elastizität. Patienten, die einmal eine Meniskusquetschung erlitten haben, sollten wissen, dass sich das Risiko für einen Meniskusriss mit dem Älterwerden erhöht.
Häufig kommt es bei einer Meniskusquetschung zur Mitreaktion der Gelenkschleimhaut, wodurch sich ein lokaler Entzündungszustand ausbildet und ein Reizerguss entsteht. Nach einer Meniskusquetschung durch Verdreh- oder Stauchungstrauma sollte der Patient zunächst mit dem PECH-Schema therapiert werden: Pause – Eis – Kompression – Hochlagern.
Wenn sich die Beschwerden daraufhin nicht bessern, sollte ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie aufgesucht werden.
Er führt zunächst eine körperliche Untersuchung durch:
Klinisch fallen neben dem Funktionsschmerz eine eingeschränkte Beweglichkeit des Kniegelenkes auf, Schwellung und lokale Überwärmung. Es besteht eine Druckschmerzhaftigkeit über dem Innen- und Außenmeniskus. Ferner provoziert das Verdrehen des Oberschenkels gegen den Unterschenkel Schmerz.
Zum Ausschluss knöcherner Verletzungen des Kniegelenkes (z. B. knöcherner Bandausriss) wird in der Regel eine Röntgenuntersuchung durchgeführt. Häufig schließt sich eine Ultraschalluntersuchung des Kniegelenkes an: Hier beurteilt der Orthopäde, ob ein Reizerguss und eventuell eine Rissbildung des Meniskus vorliegt.
Besteht im Ultraschall der Verdacht auf einen Meniskusriss, wird ergänzend ein MRT des Kniegelenkes eingeleitet: Hierbei zeigt sich häufig zusätzlich eine Knochenstauchung, ein sogenannter Bone Bruise. Außerdem kann im MRT mit Sicherheit eine begleitende vordere Kreuzbandverletzung ausgeschlossen werden.
Bestätigt sich im MRT das Bild eines durchgängigen Meniskusrisses, muss er mittels Kniespiegelung operativ saniert werden. Hierbei wird zunächst immer der Erhalt des Meniskus durch Naht angestrebt.
Die reine Meniskusquetschung ohne Rissbildung bleibt immer konservativ. Hier wird zunächst ein schmerzstillendes, antientzündliches Präparat verordnet, häufig in Kombination mit einem Enzympräparat. Meist erfolgt im Bereich der Meniskusquetschung die Injektion mit einem Lokalanästhetikum-Kortisonpräparat.
Alternative und ergänzende Behandlungsverfahren
Alternativ stehen hier Hyaluronsäure-Präparate und plättchenreiches Plasma (PRP) zur Verfügung.
Ergänzend führt der Orthopäde für seinen Patienten gerne 5-10 Sitzungen pulsierende Magnetfeldtherapie oder Bestrahlung mit hochenergetischer Laserstrahlung durch. Während dieser Zeit ist die Belastung auf Alltagsaktivitäten zu begrenzen.
Je nach Schwere der Meniskusquetschung ist bei der Heilungsphase von einer Zeit zwischen 3-4 Wochen auszugehen. Bei der Rückkehr sind das Tragen einer Kniebandage sowie ein gezielter, schrittweiser Belastungsaufbau empfehlenswert.
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