Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Martin Lee interessante Fragen zu seinen Erfahrungen mit der Traditionellen Chinesischen Medizin und seinem Umgang mit Patienten.
jameda: Herr Lee, was hat sie motiviert, Arzt zu werden?
Herr Lee: In meiner Schulzeit wollte ich einem Job in einer Bank oder Arzt werden. Nach einem Praktikum in einem Krankenhaus schien mir das Medizinstudium reizvoller. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe. Gern erinnere ich mich an meine abwechlungs- und ereignisreiche Zeit als Medizinstudent, mit allen Auf- und Ab´s die ich erlebt habe.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Lee: Am meisten Freude macht mir die Arbeit mit und am Patienten, das gemeinsame Erarbeiten der ursprünglichen Gesundheit des Patienten macht mir besonders Spaß.
Besondere Freude bereitet mir auch das Darstellen ganzheitlicher medizinischer Zusammenhänge in Bezug auf Ursache und Therapie von Erkrankungen an interessierte Patienten.
Die größten Herausforderungen sehe ich in der adäquaten Therapie der wachsenden Zahl an chronischen sowie neurologischen und Krebserkrankungen.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Lee: Ich rate solchen Patienten, sich vor Augen zu führen, in welchem Zustand sie sich zu Beginn der Therapie befanden und welche Fortschritte bis jetzt erreicht worden sind. Eine solche Zwischenkontrolle bei einer länger andauernden Therapie kann in solchen Situationen hilfreich sein weiter am Ball zu blieben.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Lee: Es gibt viele Gründe, warum ein Patient den Therapieplan nicht befolgt.
Diesen Patienten erkläre ich gerne die Notwendigkeit der Therapie und aus welchem Grund die Therapie veranlasst wurde. In vielen Fällen reicht das schon aus. Grundsätzlich überlasse ich dem Patienten die Entscheidung; die persönliche Freiheit des Patienten selber zu entscheiden ist mir sehr wichtig. Sanktionen, Drohungen bzw. Angstmacherei wären da kontraproduktiv.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Lee: Ich persönlich würde mehr den Fokus auf Aufklärung, Prävention und Vorsorgeuntersuchungen legen. Meiner Meinung nach wird dieser Bereich zu sehr vernachlässigt. Der Begriff Gesundheitssystem ist hier irreführend. Passender wäre die Bezeichnung Krankheitssystem, denn behandelt wird die Erkrankung und nicht der Erhalt der Gesundheit.
Eigentlich müsste man in der Gesundheitspolitik ansetzen, denn die prägt maßgeblich das Gesundheitssystem. Mehr objektive gesundheitliche Aufklärungen der Bevölkerung, weniger Lobbyismus in der Gesundheitspolitik wären wünschenswert. Wie sagt man so schön: Der Fisch stinkt vom Kopf her.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Lee: Jeder Kollege hat sicherlich in seinem Fach- und persönlichen Bereich irgendwo Verbesserungspotential. Das gilt auch für mich, deshalb bin ich auch bestrebt mich weiter zu entwickeln und meine Arbeitsweise zu optimieren.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Lee: Als neuestes Therapieverfahren biete ich in der Praxis die Low-Level-Lasertherapie an. Der Laser kann sowohl als Laserakupunkturgerät verwendet werden als auch intravenös und auch interstitiell. Er lässt bei zahlreichen Erkrankungen einsetzen wie z.B. Krebs, Borreliose, chronischer Müdigkeit, MS usw. Und das Schöne dabei ist, dass kaum Nebenwirkungen auftreten. Als weitere Neuerung in der Praxis habe ich die pulsierende Magnetfeldtherapie mit der sich orthopädische Erkrankungen behandeln lassen.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Lee: Ich erinnere mich da gern an eine Krebspatientin, die ich trotz ihrer schweren Erkrankung ein paar zusätzliche Monate mit einer guten Lebensqualität schenken konnte. Aktuell denke ich da an einen Patienten, der an einer schweren neurodegenerativen Erkrankung leidet, die als unheilbar gilt. Sehr viele der betroffenen Patienten landen unweigerlich im Rollstuhl. Jedes Mal wenn er meine Praxis betritt, ist es für mich ein besonderes Erlebnis mit anzusehen, wie seine Erkrankung zum Stillstand gekommen ist.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Lee: Sie fragen mich explizit nach einem Gesundheitstipp. Da würde ich spontan sagen: Besuchen Sie mich in der Praxis und lassen sie mich von mir beraten, dann kann ich ihnen zahlreiche Tipps geben. Es schwierig sich auf einen Tipp zu beschränken, da die Gesundheit von vielen Faktoren abhängt. Praktisch zu jedem Aspekt kann man Tipps geben.
Generell würde ich hier und jetzt empfehlen: Achten Sie auf Ihre Ernährung.
Martin Lee ist niedergelassener Privat-Arzt in Bonn. In meiner Praxis verbinde ich als approbierter Arzt mit umfassenden Zusatzausbildungen in naturheilkundlichen Verfahren moderne Medizin mit der komplementären biologischen Medizin.
In der Allgemeinärztlichen Privat-Praxis mit Hauptschwerpunkt naturheilkundlicher-alternativer Therapieverfahren steht die umfassende Betrachtung des ganzen Menschen im Vordergrund. Nur die gemeinsame Betrachtung von Körper, Geist und Seele ermöglicht die Erkenntnis über tiefere Ursachen eines Krankheitsbildes und deren Lösung.
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