Weißer Hautkrebs ist weltweit auf dem Vormarsch. Die Zahl der Erkrankungen steigt rasant. Hauptgründe sind die höhere Lebenserwartung und ein sorgloser Umgang mit der Sonne. Denn UV-Strahlung gilt als Verursacher Nummer Eins für krankhafte Hautveränderungen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Besonders der weiße Hautkrebs ist zu fast 100 Prozent heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt und behandelt wird.
Auch hier machte die medizinische Forschung in den letzten Jahren riesige Fortschritte, sodass vielen Betroffenen heutzutage eine Operation erspart bleibt. Viele Fälle von weißem Hautkrebs können mittlerweile sehr erfolgreich mit der Photodynamischen Therapie, kurz PDT, behandelt werden. Und das ist nicht das einzige Einsatzgebiet der PDT.
Es handelt sich um eine Lichttherapie. Die erkrankten Zellen werden durch eine photosensibilisierende Creme und anschließende Beleuchtung mit einem roten Licht einzeln zerstört. Gesunde Zellen werden dabei nicht angegriffen. Das macht die PDT zu einem modernen, schonenden und relativ einfachen Verfahren zur Behandlung oberflächlicher Hautkrebs-Vorstufen und -tumoren.
Da durch die Methode in der Regel keine Narben entstehen, eignet sie sich auch für Hautveränderungen an gut sichtbaren Stellen, wie zum Beispiel im Gesicht.
Die Haupteinsatzgebiete der PDT sind bösartige Hautveränderungen im Frühstadium. Dazu gehören:
Aber auch gutartige Veränderungen der Haut können effektiv mit der PDT behandelt werden, z.B.:
Außerdem wird die PDT sehr erfolgreich im kosmetischen Bereich zur Hautglättung und Faltenreduktion eingesetzt. Die Wirkung bei weiteren Hauterkrankungen wie Lichen oder Schuppenflechte wird zurzeit erforscht. Erste Resultate sind vielversprechend.
Zuerst wird auf die betroffenen Hautstellen eine Creme aufgetragen, die die veränderten Zellen für rotes Licht sensibilisiert. Sie muss ca. drei Stunden einwirken. In dieser Zeit kann der Patient auf Wunsch die Praxis verlassen, denn die eingecremte Stelle wird mit einem Pflaster lichtdicht abgedeckt. Danach wird die Creme entfernt und das betroffene Areal mit Rotlicht für ca. zehn Minuten bestrahlt.
Bei bestimmten Diagnosen (z.B. Basaliom oder Morbus Bowen) muss die Behandlung im Abstand von ca. vier Wochen wiederholt werden.
Ganz schmerzfrei ist die Beleuchtung zwar nicht, jedoch werden die Schmerzen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Schmerzempfindlichere Patienten können sich eine Stunde vor der Beleuchtung ein Schmerzmittel geben lassen. Außerdem wird parallel zur Beleuchtung mit kalter Luft gekühlt, sodass die meisten Patienten die Behandlung gut aushalten. Man kann danach eine feuchtigkeitsspendende und kühlende Maske auflegen, die viele Patienten sehr angenehm finden.
Das Licht ist ungefährlich. Es handelt sich nicht um Röntgen-Strahlen, radioaktive Strahlen oder UV-Strahlung.
Kühlen Sie die betroffene Stelle nach der Behandlung. Dazu eignen sich spezielle Coolpacks, die Sie bitte nur im Kühlschrank lagern, nicht in der Gefriertruhe. Schwarztee-Umschläge tragen ebenfalls zur Linderung bei.
Vermeiden Sie fettige Cremes oder Salben. Ihr Dermatologe kann Ihnen ein fettfreies Gel verschreiben, das gleichzeitig entzündungshemmend wirkt. Da die Haut nach der PDT sehr lichtempfindlich ist, sollten Sie UV-Strahlung unbedingt vermeiden. Achten Sie auf einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor. Bei Behandlungen am Kopf empfiehlt sich eine Kappe oder ein Hut.
Außerdem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen wichtig, damit ein Rückfall frühzeitig erkannt wird.
Bei bösartigen Hautveränderungen übernehmen die privaten Krankenkassen in der Regel die Kosten. Das gilt jedoch nicht für den Einsatz der PDT bei Nagelpilz oder zur Hautverjüngung. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen eine Photodynamische Therapie leider nicht.
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