Artikel 09/02/2014

Legionellen im Trinkwasser

Team jameda
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Legionellen können sich über das Trinkwasser verbreiten und beim Menschen eine schwere Lungenentzündung hervorrufen. Wie das Trinkwasser gegen die Bakterien geschützt wird, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Legionellen leben im Oberflächen- und Grundwasser
Legionellen sind eine Bakteriengattung, die rund 50 verschiedene Arten und noch mehr Serotypen zählt. Sie leben im Oberflächen- und Grundwasser. Alle Legionellen-Arten können beim Menschen eine Erkrankung auslösen, am häufigsten kommt Legionella pneumophila vor, der Erreger der Legionärskrankheit (Legionellose) sowie des Pontiac-Fiebers.

Die Legionärskrankheit endet unbehandelt in 15-20% der Fälle tödlich
Ihren Namen trägt die Legionärskrankheit aufgrund einer Epidemie, die 1976 in den USA während eines Treffens der Veteranenorganisation American Legion auftrat. Von 4000 Teilnehmern erkrankten durch eine verseuchte Klimaanlage 182 Menschen an einer schweren Lungenentzündung, 29 starben daran. Neben Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und Schnupfen tritt eine lebensbedrohliche Entzündung der Lunge auf. Sie muss antibiotisch behandelt werden, sonst führt sie in 15-20 % der Fälle zum Tod. Das Pontiac-Fieber ist eine milde verlaufende Form der Infektion. Da hier lediglich influenzaähnliche Beschwerden ohne Beteiligung der Lunge auftreten, ist die Erkrankung unter Behandlung nach wenigen Tagen ausgestanden.

Über Dampf und Nebel gelangen Legionellen in die Lunge
Legionellen sind auch im kühlen Grundwasser in geringer Konzentration vorhanden, was für den Menschen jedoch ungefährlich ist. Sie vermehren sich aber schnell, wenn die Wassertemperatur 30-45 °C beträgt und die Bakterien Nahrung in Belägen von Rohren, Behältern oder Filtern finden. In Amöben, einzelligen Lebewesen, überdauern Legionellen solange, bis die Amöbe stirbt und dann die Bakterien in großer Menge freigibt. Über Aerosolbildung gelangen die Bakterien in die menschlichen Atemwege, z. B. beim Duschen, durch Vernebelung am Wasserhahn, über Klimaanlagen, in Schwimmbädern durch Wasserfälle, Fontänen oder Whirlpools. Trinkt man kontaminiertes Wasser, besteht keine Gefahr außer beim „Verschlucken“, wodurch Keime in die Lunge geraten können. Ein besonderes Risiko zu erkranken tragen immungeschwächte Personen, ältere Menschen und Raucher.

Selten genutzte Hähne eine Zeit lang laufen lassen
Trinkwasseranlagen müssen aus Materialien gebaut sein, die nicht rosten und keine Nahrungspartikel für Keime abgeben. Das Wasser muss so zum Endverbraucher geleitet werden, dass keine Toträume mit stehendem Wasser vorhanden sind. Um das Wachstum der Legionellen zu hemmen, sollte kaltes Wasser aus dem Hahn unter 25°C, heißes Wasser 55°C haben. In der Trinkwasseranlage selbst ist die Wassertemperatur auf 60°C zu halten, um Legionellen abzutöten. Eine stete Zirkulation muss gewährleistet sein. Großanlagen zur Trinkwassererwärmung, die gewerblich oder öffentlich genutzt werden, müssen regelmäßig auf Legionellen untersucht werden, beispielsweise Anlagen von Hotels, Restaurants, Schwimmbädern oder Mietwohnungen. Ist der Grenzwert von 100 koloniebildenden Einheiten (KBE) pro 100 ml Wasser überschritten, ist die Anlage in geeigneter Weise zu desinfizieren. Im Alltag ist es empfehlenswert, lange nicht genutzte Wasserhähne z. B. nach dem Urlaub oder in Ferienwohnungen, vor dem Gebrauch des Wasser so lange laufen zu lassen, bis das Wasser kühl aus der Leitung fließt.

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