Artikel 26/11/2018

Laser in der Hautarztpraxis: Anwendungen, Nebenwirkungen & Schmerzen

Dr. med. Marion Moers-Carpi Privatpraxis Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
Dr. med. Marion Moers-Carpi Privatpraxis
Hautarzt (Dermatologe), Allergologe
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Ob in der Chirurgie, der Augenheilkunde, der Urologie, der Dermatologie, der Gefäßheilkunde oder auch bei ästhetischen Behandlungen - der Laser ist aus der Welt der Medizin nicht mehr wegzudenken.

Er erlaubt Eingriffe, die mit herkömmlichen Methoden nicht möglich wären. Denn sein Licht wirkt an Stellen, die ein Skalpell nicht erreichen kann, beispielsweise tief im Inneren des Auges. Auch für die Gesundheit und Schönheit der Haut ist der Laser ein Segen. Schonend und gezielt können wir Pigmente und Gewebe beeinflussen, Muttermale und Tätowierungen entfernen oder Hautkrankheiten behandeln.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr darüber, wie die Lasertechnik funktioniert und wie sie in der Dermatologie eingesetzt wird.

Was ist ein Laser?

Laser sind letztendlich Strahlen von gebündeltem Licht. Mithilfe eines Mediums wie einem Edelgas wird das Licht verstärkt und der Lichtstrahl entsteht. Diese Strahlen können für verschiedene Zwecke genutzt werden. Übrigens: Das Wort „Laser“ ist ein Kunstwort und leitet sich aus dem Englischen „Light Amplification by Emission of Radiation“ ab.

Wie funktioniert eine Laserbehandlung?

Im Prinzip nutzt die Medizin Licht und Wärme des Laserstrahls, um Gewebe zielgenau zu bearbeiten. Das physikalische Prinzip der Behandlung beruht auf der Umwandlung photomagnetischer Energie (Licht) in thermische Energie (Wärme).

Dabei unterscheiden sich die Laser durch ihre Wellenlänge und durch den zeitlichen Ablauf der Energieabgabe, den Impuls. Die Wellenlänge bestimmt, in welche Gewebeschichten der Laser eindringt. Je kürzer der Impuls, desto geringer die thermische Wärme im Gewebe.

Ein Laser für alles?

Laser ist nicht gleich Laser! Es gibt je nach Einsatzgebiet unzählige Varianten, darunter

  • CO2-Laser
  • Farbstoff-Laser
  • YAG-Laser
  • Argonlaser
  • Rubinlaser
  • Alexandritlaser
  • IPL-Laser

In der Dermatologie unterscheiden wir grundsätzlich zwischen ablativen und nicht-ablativen Lasern. Ablative Laser tragen wie ein Skalpell Gewebe ab. Die nicht-ablativen Laser wirken in tieferen Hautschichten, ohne die Hautoberfläche abzutragen.

Sehr häufig werden Laser eingesetzt, die fraktioniert arbeiten. Das heißt, sie lasern nicht einen gesamten Bereich, sondern viele kleine Punkte auf der Haut. Diese Arbeitsweise ist besonders schonend und führt zu einer deutlich kürzeren Heilungsdauer.

Wo wird der Laser in der Dermatologie eingesetzt?

In der klassischen Dermatologie lassen sich vor allem folgende Hautveränderungen gewebeschonend mit Laser behandeln:

  • Aktinische Keratosen
  • Entfernung von Leberflecken
  • kleine erweiterte Gefäße, sogenannte Teleangiektasien (Besenreiser)
  • Couperose
  • Blutschwämmchen
  • Talgdrüsenhyperplasien
  • Xantelasmen und Syringiome
  • Warzen, Fibrome und Milien
  • Narben und Keloide
  • Schuppenflechte
  • Nagelpilz

In der ästhetischen Dermatologie wird die Lasertechnologie vor allem für folgende Zwecke eingesetzt:

  • Altersflecken
  • Pigmentflecken
  • Falten
  • Entfernung von Tattoos
  • Entfernung unerwünschter Körperhaare

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Ihr Dermatologe wird den zu behandelnden Körperbereich im Vorfeld kühlen oder durch eine Creme betäuben. Dadurch spüren Sie nur noch ein leichtes Brennen oder Piksen, das aber im Normalfall gut auszuhalten ist.

Gibt es Nebenwirkungen?

Laserbehandlungen sind bei fachmännischer Anwendung sehr sicher. Wenn jedoch die Haut sehr empfindlich ist oder der falsche Laser verwendet wird, kann es zu Rötungen, Verbrennungen oder Blasenbildung kommen. Deshalb sollten Sie eine Laserbehandlung nur bei speziell ausgebildeten Ärzten durchführen lassen - auch wenn viele ästhetischen Behandlungen ebenso im Kosmetikstudio angeboten werden.

Wann soll ich eine Laserbehandlung machen lassen?

Der Laser ist ein echter Winter-Star! Das heißt, für Laserbehandlungen eignet sich die Herbst-Winter-Zeit am besten.

Bei allen Laserbehandlungen - ob kosmetischer oder medizinischer Art - sollten Sie einige Wochen danach die Sonne meiden. Das funktioniert in der sogenannten „dunklen Jahreszeit“ naturgemäß besser.

Wenn Sie Besenreiser entfernen lassen möchten, müssen Sie eventuell nach dem Eingriff für eine Weile Kompressionsstrümpfe tragen, was bei kühleren Temperaturen wesentlich angenehmer ist als im Hochsommer. Auch wenn Sie ungeliebten Körperhaaren mit Laserstrahlen zu Leibe rücken möchten, empfiehlt sich die Winterzeit. Denn Sie dürfen einige Wochen lang nicht epilieren, nur kurz vor der Behandlung rasieren.

Ebenso eignet sich der Winter zur Behandlung von Nagelpilz: Hier braucht man viel Geduld, bis der Nagel wieder komplett gesund nachgewachsen ist. Überhaupt benötigt man für die meisten Laserbehandlungen mehrere Sitzungen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Also im Winter starten und im Sommer mit makelloser Haut und gepflegten, gesunden Füßen glänzen.

Trägt die Kasse die Kosten der Laserbehandlung?

Bei medizinisch notwendigen Laserbehandlungen wie die Entfernung Aktinischer Keratosen werden die Kosten in den meisten Fällen übernommen. Bitte klären Sie die Kostenübernahme im Vorfeld mit Ihrer Krankenkasse. Ästhetische Eingriffe müssen Sie leider selbst bezahlen.

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