Team jameda
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Mehr als die Hälfte aller Deutschen gibt regelmäßig wiederkehrende Kopfschmerzen an. Die Schulmedizin unterscheidet mittlerweile über 200 Arten von Kopfschmerzen. In ca. 90 % aller Fälle kann trotz intensiver Untersuchungen keine organische Ursache festgestellt werden.
Ein Erklärungsmodel für die Entstehung von Kopfschmerzen liefert die verkürzte Nacken- und Halsmuskulatur. Das Model wird durch sehr gute Erfolge spezieller muskulärer Behandlungen bestätigt.
Muskelverkürzungen entstehen unter anderem aufgrund von Überlastung. An anderen Körperteilen ist das Problem bekannt. So dehnen Sportler ihre Muskulatur nach Belastung, um der Verkürzung vorzubeugen. Im Nacken wird dieser Aspekt leider vernachlässigt und ist meines Erachtens zu wenig bekannt.
Die Nackenmuskulatur ist bei vielen Menschen täglichen Belastungen ausgesetzt (z. B. stundenlange Bürotätigkeit in monotoner Haltung, Stress, körperliche Arbeit), die ähnlich wie bei sportlichen Aktivitäten zu Verkürzungen führen kann. Der permanente Zug der verkürzten Muskulatur setzt sich über Kopfmuskeln und Kopfhäute über den gesamten Kopf und Gesichtsbereich fort und führt so zu Beschwerden (z. B. Kopfschmerzen, Kieferschmerzen, Sehstörungen, Ohrgeräusche oder -druck).
Je nach Belastung (z. B. Vorbeugen beim Lesen eines Buches, Überkopfarbeiten), Temperatur (Wärme entspannt die Muskulatur, Kälte führt zu einer weiteren Verkürzung - z.B. ‘Zug’ bei offenem Fenster) und Stress nehmen die Verkürzung und damit verbundenen Symptome zu. Auch Verschleißerscheinungen (Arthrose) beeinflussen die Muskelspannung.
Die meisten Kopfschmerz-Patienten haben bereits herausgefunden, dass sich die Beschwerden über eine Nackenmassage oder bestimmte Druckpunkte am Kopf oder Nacken deutlich beeinflussen lassen. Sie haben somit für sich selbst den Ansatz für ein wirksames Therapiekonzept entdeckt. Leider ist der Effekt nicht anhaltend, da ein chronisch verkürzter Muskel bereits in seiner Struktur verändert ist.
Nach meiner Erfahrung erzielen wir mit zwei Behandlungsmethoden erstaunliche Erfolge bei Kopfschmerzen.
Sofern keine fortgeschrittenen Verschleißerscheinungen der Halswirbelsäule vorliegen, sind die Muskelverkürzungen und damit verbundenen Beschwerden sehr gut und dauerhaft mit der Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht zu beheben.
Der Therapeut übt mit seinem Daumen Druck auf bestimmte Muskelansätze aus, bis eine Entspannung der Muskulatur zu spüren ist (ca. 1- 3 Minuten).
An den Muskelansätzen befinden sich in hoher Anzahl Muskelspindeln, die dem zentralen Nervensystem die Muskelspannung übermitteln. Der Druck auf die Muskelspindeln vermittelt dem Gehirn eine Überdehnung des Muskels.
Zum Schutz der Muskulatur werden körpereigene Reflexe aktiviert, die den Muskel sofort in einen Entspannungszustand bringen, der mit anderen Methoden so nicht zu erreichen ist. Auch die strukturellen Veränderungen im Muskel werden so gelöst.
Der Effekt ist für den Patienten und Therapeuten bereits nach einer Behandlung sofort nachvollziehbar.
Im Anschluss erhält der Patient entsprechend der behandelten Muskulatur Dehnübungen, die regelmäßig durchgeführt werden sollten. Der tägliche Aufwand beträgt ca. 10 – 15 Minuten.
Bei regelmäßiger Anwendung der Übungen ist ein Widerauftreten der Beschwerden nicht zu erwarten.
Bei fortgeschrittenem Verschleiß der Wirbelsäule (Arthrose) bevorzuge ich die Atlastherapie nach Arlen. Hier werden über eine Stimulation des obersten Halswirbels (Atlas) vegetative Reflexe zur Entspannung der Halsmuskulatur genutzt. Der Effekt ist nicht so anhaltend wie bei der Schmerztherapie nach Liebscher-Bracht, dafür ist die Behandlung schonender.
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