Musste der Mensch in Urzeiten vor wilden Tieren oder Erkrankungen Angst haben, ist es in der Moderne seine Ernährung, die ihn umbringt. Als eine der größten Ernährungsstudien konnte die PURE-Studie nachweisen, dass der erhöhte Konsum von Kohlenhydraten ein kürzeres Leben nach sich zieht.
Viele Diäten werden auf dem Gesundheitsmarkt angeboten. Doch auch diese scheinen mit erhöhten Risiken für Herz und Gefäße assoziiert zu sein.
Es gibt gewichtige Unterschiede. Einfache Kohlenhydrate werden schneller zu Glukose abgebaut und lassen den Blutzucker plötzlich steil ansteigen. Diese Zucker befinden sich in Weißmehlprodukten, Süßigkeiten und süßen Getränken.
Komplexe Kohlenhydrate wie Stärke oder Ballaststoffe sind schwerer abzubauen und führen daher im Körper zu einem moderaten Anstieg des Blutzuckerspiegels. Jedes Lebensmittel führt zu einem ihm eigenen Blutzuckeranstieg, auch glykämischer Index genannt. Er ist für die gesundheitlichen Auswirkungen entscheidend.
Das Auftreten von Erkrankungen wie Adipositas, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder einem Diabetes werden sehr oft in Zusammenhang mit einer übermäßigen Ernährung mit einfachen Kohlenhydraten gesehen. In der Konsequenz lassen sich demnach viele Erkrankungen durch die richtige Wahl der Kohlenhydrate verhindern, denn nicht jeder Zucker macht krank.
Eine Ernährung mit übermäßigem Konsum von kurzkettigen oder sogenannten einfachen Kohlenhydraten kann das Risiko eines frühzeitigen Todes deutlich erhöhen (z. B. 25 % erhöhtes Risiko eines Todes durch Herz-Kreislauf-Krankheiten). Für Patienten mit einer kardialen Vorschädigung erhöht sich das Risiko sogar auf das Doppelte, auf 51 %. Der Verzehr hoch verarbeiteter Getreideprodukte führt ebenfalls zu einem um 27 % erhöhten frühzeitigen Versterben. Erschreckend ist, dass zu den Auslösern auch sogenannte Cerealien wie Cornflakes führen.
Das Risiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfällen zu versterben, steigt auf 47 %. Alternativen wie Vollkornprodukte oder weißer Reis erhöhen das Risiko nicht. Menschen mit einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI), damit sind übergewichtige Menschen gemeint, leiden im Vergleich zur normalgewichtigen Bevölkerung an einem erhöhten kardiovaskulären Risiko.
Ein wichtiger Aspekt im Gesamtkontext ist die Erkenntnis, dass eine ungesunde Ernährung durch Sport nicht ausgeglichen werden kann.
Die negativen Effekte der „ungesunden Kohlenhydrate“ treffen den Leistungssportler genauso wie den Unsportlichen. Es lässt sich effektiv überhaupt nicht so viel Sport treiben, um die negativen Einflüsse einer falschen Ernährung zu neutralisieren. Das heißt nicht, dass man keinen Sport treiben soll! Wer annimmt, das Problem einer ungesunden Ernährung beschränke sich auf die Wohlstandsgesellschaft, der täuscht sich, denn auch Entwicklungsländer kennen dieses Problem.
Eine gesunde Ernährung kann eine gesunde Gesellschaft hervorrufen. Die Auswahl der Lebensmittel ist ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Erkrankungen. Aufklärung tut Not.
Die Lösung sind Lebensmittel, die unverarbeitet auf den Tisch kommen, insbesondere Früchte, Gemüse und Vollkornprodukte mit hohem Ballaststoffanteil, unabhängig von ihrem Kohlenhydratanteil. Weitgehend verarbeitete Lebensmittel sind immer schädlich. Wenn jedes Jahr in der Bundesrepublik circa 400 Milliarden Euro für die Behandlung von Erkrankungen ausgegeben werden, ist die Summe von 5 Milliarden eine lächerlich geringe Investition in die Prävention.
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